![](https://images.mgpd.de/img/100995654/crop/c1_1-w100/901653574/528031156/dsc05121jpg.jpg)
Mit ihrem vollen Aufgebot marschieren die Gundelfinger Glinken am vergangenen Samstag in die Brenzhalle ein und eröffnen mit ihren zahlreichen Gästen die diesjährige Prunksitzung. Auch 77-plus-1 Jahre nach ihrer Gründung stellen die Glinken eine glitzernde Bühnenshow auf die Beine, und das wortwörtlich: Allein sechzehn Programmpunkte im ersten Teil des Abends begeistern die Besucherinnen und Besucher mit – mit dabei die Narrenzunft Neresheim und als Premiere die Virngrundkrähen aus Ellwangen. Natürlich dürfen auch die vielen Aktiven der Augsburger Hollaria nicht fehlen, die in fantastischen Kostümen mit ihren Tänzen und artistischen Hebefiguren beinahe die Bühne sprengen.
Tanzmariechen in Gundelfingen ist Neueinsteigerin
Die Prunksitzung begeistert die Gundelfinger Faschingsgäste wieder mit klassischen Gardetänzen, talentiertem Nachwuchs, Akrobatik und Showeinlagen. Für beste musikalische Unterhaltung garantiert die Gundelfinger Stadtkapelle mit Dirigentin Tanja Weiss. Dass die Mischung stimmt, zeigen gleich zu Beginn die Clowns vom kleinen Glinken-Showtanz mit ihren Tanzmariechen Alina Schmidt und Emilia Heger. Die beiden erfreuen das Publikum mit ihrem anmutigen Tanz und großartiger Bühnenpräsenz. Und das, obwohl die kleine Emilia erst im letzten Jahr in den Gundelfinger Fasching eingestiegen ist. „Davon war ich selbst überrascht“, erzählt Emilias Mama Nina Heger. „Bis dahin hat sie noch nichts mit
Eine ungewöhnliche Einlage auf der Gundelfinger Faschingsbühne ist auch das Duo Magic Leinad & Sonja mit seiner Zaubershow. „Magic Leinad lässt hier zwar keine Elefanten verschwinden wie in Las Vegas“, kündigt Sitzungspräsident Engelbert Dopfer das Duo an. Aber doch immer wieder verblüffend sind Tricks wie die schwere Holzkiste, aus der Magier Leinad einen meterlangen Holzpflock zieht und sie dann ohne Seil und Berührung schweben lässt. Und das Publikum ist wieder beruhigt, als die bezaubernde Sonja zum Glück ohne Knick und Schrammen heil aus einer engen Kiste steigen kann, die Magier Leinad zuvor durchbohrt hat.
Faschings-Gruppen sind in Gundelfingen zu Gast
![Da staunte nicht nur Prinz Norbert I. Nach wenigen Augenblicken ist er seinen Frack los. Den trägt jetzt, trotz Fesseln, die bezaubernde Sonja. Da staunte nicht nur Prinz Norbert I. Nach wenigen Augenblicken ist er seinen Frack los. Den trägt jetzt, trotz Fesseln, die bezaubernde Sonja.](https://images.mgpd.de/img/100042622/crop/c1_1-w100/1480580015/491886332/dsc04812jpg.jpg)
Ganz neu in Gundelfingen mit dabei ist auch der Fastnachtsclub Virngrundkrähen aus Ellwangen. Dass es die Krähen schon seit 40 Jahren gibt, zeigt ihre ausgefeilte Bühnenshow. Die Ellwanger Liliengarde und die blau-weiße Garde der Narrenzunft Neresheim wechseln sich auf der Bühne ab und präsentieren, in prächtige Kostüme gekleidet, mit Gardetänzen, Sprüngen und Spagat ihre Farben.
Überhaupt sind reichlich Kostümwechsel an diesem Faschingssamstag angesagt. Poppige Cheerleader schwingen Pompons, und coole Handballkids werfen Bälle im „High School Musical“ der Teeniegarden aus Gundelfingen und Neresheim. Noch mehr Hüllen fallen beim Männerballett. Bei ihrem Dschungel-Mambo staunen nicht nur die Tropenforscher des Ellwanger Faschingsclubs.
Ordentlich Chilipfeffer gibt's auch von der Gundelfinger Showtanzgruppe „Spice“ bei ihrem fetzigen Auftritt. Zu zehn Jahren „Spice“ präsentieren sie „Sahnestücke“ aus ihren Shows.
Christoph Maul warnt vor Rechtsextremismus
Gut gelaunt und mit schelmischem Augenzwinkern geben die Großen und Kleinen Tolltiäten ihren Gästen in der Brenzhalle die Ehre. Bekanntlich war diese Saison ein Großes Prinzenpaar erst im letzten Moment bereit, die Gundelfinger Glinken zu regieren. So nehmen Sieglinde I. und ihr Prinz Norbert I. ihr etwas höheres Alter selbst auf die Schippe, indem sie in Küchenschürze und er mit Stock zum Tanz auf die Bühne schlurfen. Doch schon beim ersten Tanzschritt ist das kein Thema mehr, keck und agil legen die beiden einen Rock ’n´ Roll auf die Bühne, ebenso gekonnt den Prinzenwalzer.
![](https://images.mgpd.de/img/100995654/crop/c1_1-w100/901653574/528031156/dsc05121jpg.jpg)
Nach reichlich Zugaben hieß es Bühne frei für den Stargast des Abends, Christoph Maul, den Sitzungspräsidenten der Fastnacht in Franken - „ein Typ, wie man sich einen Franken vorstellt“, begrüßt ihn Moderator Engelbert Dopfer.
Christoph Maul hat sich in den letzten Jahren in der Kabarett- und Comedyszene einen Namen gemacht. Er amüsiert das Gundelfinger Publikum als Klischee eines fränkischen Hausmeisters oder mimt den typisch fränkischen Faschingsgast. „Der sitzt zweieinhalb Stunden mit unbewegter Miene und verschränkten Armen da“, denn in dieser Haltung hätten die Franken so einen Muskel, der die Mundwinkel nach unten zieht, spöttelt der Franke aus Schillingsfürst. Nach seiner Paartherapie 2.0 für glückliche Trennungen und reichlich Seitenhieben auf die Politik wird Christoph Maul doch recht ernst, als er vor Rechtsgesinnten warnt. „Denn wenn die politische Macht haben, sind Veranstaltungen wie diese nicht mehr möglich.“
Dass in Gundelfingen der Humor weiterbesteht, das bekräftigen alle Faschingsvereine und singen gemeinsam mit ihrem Publikum auf eine erneut glänzende Prunksitzung.