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Gundelfingen: Millionenprojekt: Das ist die neue Bleicheinsel in Gundelfingen

Gundelfingen

Millionenprojekt: Das ist die neue Bleicheinsel in Gundelfingen

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    Neue Wege, Bänke, Bäume und Beleuchtung: Die Umgestaltung der Westlichen Bleicheinsel in Gundelfingen ist abgeschlossen. Die Baumaßnahmen einschließlich der Brücke zur Günzburger Straße haben insgesamt rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Im Mittelpunkt des Areals steht das neue Friedensdenkmal.
    Neue Wege, Bänke, Bäume und Beleuchtung: Die Umgestaltung der Westlichen Bleicheinsel in Gundelfingen ist abgeschlossen. Die Baumaßnahmen einschließlich der Brücke zur Günzburger Straße haben insgesamt rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Im Mittelpunkt des Areals steht das neue Friedensdenkmal. Foto: Schopf

    Eine große Einweihungsfeier mit vielen Besuchern ist dieser Tage nicht möglich. Also musste die Stadt Gundelfingen die offizielle Eröffnung der neu gestalteten Westlichen Bleicheinsel im kleinen Kreis stattfinden lassen. Am Montagabend trafen sich hierzu Vertreter von Stadt, Kirche, Regierung von Schwaben sowie Architekt und Künstlerin, um den Abschluss des Millionenprojekts zu würdigen.

    Westliche Bleiche: Ein "Schmuckstück" in Gundelfingen

    „Was sich hier auf der Bleicheinsel in den letzten Monaten verändert hat und was Neues entstanden ist, wertet auch unsere Innenstadt immens auf“, sagte Bürgermeisterin Miriam Gruß, die das Areal als „Schmuckstück“ bezeichnete.

    Der Landschaftsarchitekt Martin Wich sowie die Künstlerin Cornelia Rapp erläuterten ihr Konzept, das sie im Herzen der Gärtnerstadt umgesetzt haben. Beispielsweise die Anbindung der Bleicheinsel an die Günzburger Straße über eine barrierefreie Brücke. Auf der Insel erinnern drei Stelen an Gundelfinger Persönlichkeiten, die im NS-Regime Widerstand geleistet haben: Franz Pfaffenberger, Josef Wittmann und Anna Stadler. Eine vierte Stele, die für den Europäischen Gedanken steht, hat die niederländische Partnerstadt Beek anlässlich der 50-jährigen Verbundenheit mit gestiftet. Wege, Bänke, Beleuchtung sowie zwölf gepflanzte Bäume schaffen ein neues Erscheinungsbild der Insel. Man habe sich bewusst für Kirschbäume entschieden, so Architekt Wich. Diese stünden für die ursprüngliche Blüte und würden so zum Friedensgedanken passen, den das neu gestaltete Denkmal vermitteln soll.

    Aus dem Krieger- ist ein Friedensdenkmal geworden

    Aus dem ehemaligen Krieger- ist ein Friedensdenkmal geworden, das von beiden Seiten begehbar ist. Im Inneren sind blaue Glasscheiben verbaut, die durch Beleuchtung vor allem bei Dunkelheit ein Hingucker sind. Eine Gedenktafel erinnert an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, an die im Nationalsozialismus gestorbenen, ermordeten, verfolgten und die vertriebenen Menschen. Außerdem wird eine Bibelstelle zitiert: „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ Auch von außen strahlt das Denkmal etwas anderes als zuvor aus. Aus der „dreckig braunen“ Außenfarbe ist Weiß geworden, erklärt Wich: „Wir wollen das Denkmal von der Vergangenheit reinigen.“

    Das Bauwerk, das in seiner ursprünglichen Form 1938 errichtet worden war, hat eine bewegte Historie. Dies erläuterte Hauptamtsleiter Heinz Gerhards in seinem Vortrag. Er machte deutlich, wie sich die Bedeutung des Denkmals im Laufe der Zeit veränderte. Einst erinnerte es an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs und war in Architektur und Sprache Teil der NS-Propaganda.

    Das Projekt kostet 1,2 Millionen Euro

    Die Umgestaltung der Westlichen Bleicheinsel hat insgesamt rund 1,2 Millionen Euro gekostet. 576.000 Euro kamen als Förderung der Regierung von Schwaben. Deren Präsident Erwin Lohner, ein gebürtiger Gundelfinger, lobte vor allem das Friedensdenkmal. Der Blick zurück sei wichtig, um heute gegen Populismus und Rassismus zu kämpfen. „Das Denkmal kann ein Baustein dafür sein.“

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