Kürzlich fand auf Einladung von Dekan Johannes Schaufler in Gundelfingen ein Dialog zwischen Kirche und Politik statt. Mit dabei waren Pfarrer, Diakone und Gemeindereferenten aus den Pfarreien der Katholischen Kirche. Müller dankte ihnen für ihre Arbeit. Seiner Meinung nach wäre ohne diese Arbeit der Landkreis nicht so „menschlich und sozial, wie er heute ist“. Die Kirche, das seie nicht nur die stolzen Kirchtürme, die unsere Landschaft prägten, es seien die Menschen, darunter auch viele Ehrenamtliche, so der Landrat.
Dem Landrat bereitet laut der zugehörigen Pressemitteilung die Zahl der Kirchenaustritte Sorgen. Markus Müller, betont in der Pressemitteilung, dass er ohne Wenn und Aber als gläubiger Christ zur Kirche stehe, obwohl er nicht mit allem einverstanden sei. Aus seiner Sicht gelte es, die Ökumene in der Praxis mehr zu stärken, aber auch die Rolle der Frauen in den pastoralen Diensten der katholischen Kirche besser zu ermöglichen. „Ihnen im pastoralen Dienst geht es wie mir als Behördenleiter: Wir treten in guter Sache an, müssen aber die Vorgaben von oben umsetzen und dabei Spielräume nutzen.“
In der Kreis- sowie Kommunalpolitik sind wir mehr und mehr vor unlösbare Aufgaben gestellt. In EU, Bund und Land seien in den letzten 15 Jahren zu viele Auflagen, zu hohe Standards und mittlerweile unbezahlbare Leitungen beschlossen worden. Dies bringe den Landkreis nun an die Grenze des Machbaren, da nach vielen Jahren der wirtschaftlichen Prosperität nun in vielen Bereichen steigende Kosten mit niedrigeren Einnahmen einhergingen.
Müller: Beitritt zum AVV oder MVV wird geprüft
Müller sprach auch über die Lage an den Kreiskliniken. Als große Herausforderung bezeichnete Müller die Umsetzung der unlängst vom Bundestag verabschiedeten Krankenhausreform. Eine seit zwei Jahren angekündigte Reform ohne Übergangsfinanzierung führe nach Auffassung des Landrats zu einem drohenden Strukturbruch. „Wir stemmen uns seit meinem Amtsantritt gegen die Zahlungsunfähigkeit“, so Müller. Dazu müsse der Landkreis allein für die Jahre 2024 und 2025 nahezu 30 Millionen Euro für die Krankenhäuser zur Verfügung stellen. Dennoch sei es sein Ziel, hier im Landkreis medizinische Versorgung an beiden Standorten zu halten.
Neben diesen kritischen Aussagen berichtete Markus Müller ebenso von Kreishaushalt, Wirtschaftsförderung, Themen der Nachhaltigkeit, Kultur, Sozialpolitik, Infrastrukturprojekten, Planungen und Baumaßnahmen. Beim ÖPNV merkte der Landrat an, dass er das Ziel habe, den Landkreis bei den Verkehrsgebieten zu einen und daher einen Beitritt zu AVV, beziehungsweise MVV, prüfe. (AZ)
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