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Foto: Simone Fritzmeier
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Julian Hitz, Lena Sorrentino und Louis Thomann von der Gundelfinger Jugendfeuerwehr erklären am Sonntag ein Fahrzeug.

Gundelfingen
04.06.2023

Gundelfinger Feuerwehr-Familie feiert ihr neues Zuhause

Von Simone Fritzmeier

Plus Auf diesen Tag haben sich nicht nur die Ehrenamtlichen gefreut: Am Sonntag kommen Tausende Menschen, um sich das fertige Gerätehaus im Industriegebiet anzuschauen.

Den Kamin auf Omas Dach hat Amely erkannt - wenn auch ganz klein, wie sie verrät. Ein wenig aus der Puste kommt sie gerade gemeinsam mit ihren Geschwistern Leonie (14) und Lion (5) und Oma Sonja Rutz die vielen Treppen des Übungsturms der Gundelfinger Feuerwehr herunter. Immerhin sind es über hundert Stufen nach oben. "Ganz schön hoch, aber ich hatte keine Angst", sagt die Elfjährige und die Oma ergänzt: "Der Ausblick lohnt sich."

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Foto: Simone Fritzmeier
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Der Ansturm beim Tag der offenen Tür war riesig. Viele Menschen aus der Region sind gekommen, um sich zu informieren.

Die Gundelfingerin ist am Sonntag gemeinsam mit ihren drei Enkelkindern beim Tag der offenen Tore und schaut sich mit ihnen das neue Feuerwehrgerätehaus im Industriegebiet der Gärtnerstadt an - und ist begeistert. "Wenn wir so etwas Neues schon haben, dann schauen wir es uns auch an. Es ist toll", sagt sie. Nach dem Treppenlauf gibt es aber erst mal eine Stärkung beim Mittagstisch und der kleine Lion will endlich in die Feuerwehr-Hüpfburg. Für beides braucht die Familie Geduld, denn der Ansturm ist riesig. Tausende Menschen kommen den ganzen Tag über, um sich das neue Zuhause der Gundelfinger Wehr anzuschauen. 

Auch Sontheim an der Brenz braucht ein neues Feuerwehr-Gerätehaus

Auch Jens Baur ist mit seiner Frau Burglinde und dem dreijährigen Enkel Lukas da. Die drei sind mit dem Fahrrad vom kleinen Ort Bergenweiler bei Sontheim, also in direkter Nachbarschaft zu Gundelfingen, gekommen, und genießen gerade den Blick von ganz oben auf dem Übungsturm über die Stadt und die Umgebung. "Ich bin selbst seit über 40 Jahren aktiv bei unserer Feuerwehr und Sontheim soll bald auch ein neues Gerätehaus bekommen", erzählt er. Zwar nicht ganz so groß wie das der Gundelfinger, aber: "Wir brauchen dringend den Platz."

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Foto: Simone Fritzmeier
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Alle Fahrzeuge wurden den Besuchern und Besucherinnen am Sonntag genau gezeigt und erklärt.

Platz gibt es im neuen Gerätehaus in Gundelfingen nun, aber auch nicht zu viel. Frägt man am Sonntag die ehrenamtlichen Feuerwehrleute, dann hätte es noch größer sein können, oder anders: Alles ist belegt. Davon macht sich auch der künftige Bürgermeister Dieter Nägele mit seiner Frau Melanie am Sonntag ein Bild. "Das gehört dazu, es ist wirklich toll geworden - und es war allerhöchste Zeit", sagt er und erklärt, dass dies für die Wehr und die Stadt ein "Riesenfortschritt" ist. Die Gesamtbaukosten lagen bei 6,18 Millionen Euro, der Freistaat übernahm davon 914.400 Euro. Der Spatenstich fand im Oktober 2020 statt. Nach einigen Verzögerungen ist das neue Gerätehaus endlich bezogen worden. "Es ist alles an einem Ort und auch für die Nachwuchsausbildung ist das ein stolzes Argument", so Nägele, der im Juni noch offiziell vereidigt werden soll.

Sie sind stolz, bei der Gundelfinger Jugendfeuerwehr zu sein

Längst von der Feuerwehr als Hobby überzeugt sind Lena Sorrentino, Louis Thomann und Julian Hitz. Die drei stehen in der großen Halle neben dem "LF 16 - TS". Sie sind alle bei der Gundelfinger Jugendfeuerwehr aktiv und erklären beim Tag der offenen Tore genau dieses Fahrzeug, vor dem sie stehen. So erfahren die vielen Besucher und Besucherinnen etwa, dass es sich hierbei um das älteste Fahrzeug der Gundelfinger handelt. "Es hat Platz für neun Personen und hat eine Tragkraftspritze mit dabei. Aber man muss es an eine Wasserquelle anschließen, es hat kein eigenes Wasser", erklärt Louis und Lena ergänzt: "Es ist von 1988." Rund 16 Mädchen und Jungs sind derzeit bei der Jugendfeuerwehr aktiv. Mehr geht immer, "weil man helfen kann und die Gemeinschaft toll ist", sagt Lena. Erst recht im neuen Gerätehaus. Denn das kann sich sehen lassen.

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Foto: Simone Fritzmeier
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Oma und Opa Burglinde und Jens Baur mit Enkelkind Lukas auf dem Übungsturm der Gundelfinger Wehr.

Nicht nur die Fahrzeughalle ist ein Hingucker. Auch die Floriansstube, die Aufenthaltsräume, das Sportzimmer, die Dachterrasse oder die Umkleiden sind gelungen. Die Gundelfinger Feuerwehrleute präsentieren stolz beim Tag der offenen Tore ihre neue Heimat. Von jung bis alt - alle sind da. Es finden Führungen statt, ebenso mehrere Schauübungen und in einem Überschlagssimulator der Verkehrswacht Dillingen wird gezeigt, wie man nach einem Unfall, wenn das Auto auf dem Dach liegt, sicher aussteigt. 

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Foto: Simone Fritzmeier
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Blick von oben vom Übungsturm: So sieht das neue Feuerwehrgerätehaus.

Schon der feierliche Festgottesdienst ist gut besucht, die Stadtkapelle Gundelfingen sorgt im Anschluss für beste Stimmung. Menschen aus dem ganzen Landkreis Dillingen und weit darüber hinaus strömen ins Industriegebiet an diesem herrlichen Sonnen-Sonntag und bestaunen das Feuerwehrheim. Darunter sind auch unzählige Aktive von Wehren aus der ganzen Umgebung. Zum Beispiel die vier Pärchen aus Reisensburg aus dem Landkreis Günzburg. Zu ihnen zählt auch die 22-jährige Nina Stelzle. "Ich bin seit 2009 bei der Feuerwehr, das ist viel cooler als Reiten", sagt sich lachend. Vor allem die Kameradschaft und die Tatsache, im Notfall Menschen helfen zu können, mache dieses Hobby so besonders. 

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