Endlich lag der Ball im Netz des TSV Aindling. Fast 90 Minuten lang hatten die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen viel probiert, doch immer wieder war ein Bein dazwischen oder wehrte Keeper Kevin Schmidt ab. Bis zur letzten regulären Minute, als der gerade eingewechselte Christoph Wachs per Kopf zur Stelle war und zum 1:1 für die Gundelfinger einköpfte. Doch das sollte längst noch nicht der Schlusspunkt sein, denn der FCG war mit der Punkteteilung alles andere als zufrieden und erzielte tatsächlich mit der allerletzten Aktion noch den 2:1-Siegtreffer beim direkten Rivalen im Aufstiegsrennen.
„Es war nur eine ganz kurze Überlegung, ob wir nach dem 1:1 wieder umstellen sollten“, verriet Trainer Thomas Rudolph später, „doch wir wollten den Moment einfach nutzen. Wir waren dran, hatten noch Kraft und die Gier bei den Jungs war spürbar. Natürlich kann das schiefgehen, doch in dem Fall wurden wir belohnt.“ Denn kurz nachdem der eben eingewechselte Wachs nach der Ecke von Jeremias Seibold auf 1:1 gestellt hatte, war Seibold selbst für den Siegtreffer verantwortlich. Wobei das Tor zur Hälfte auf das Konto von Abwehrchef David Anzenhofer geht, den in der Endphase nichts mehr hinten hielt und der sich beim 1:2 gegen den extra für die Ergebnissicherung eingewechselten Aindlinger Co-Trainer Benjamin Woltmann durchsetzte. Anzenhofers Pass vors Tor wurde noch abgefälscht – und dann kam Seibold von hinten angerauscht.
Gundelfingen muss einstecken
Es war aus FCG-Sicht der Höhepunkt einer Partie, in der die Aindlinger lange Zeit mit viel, teils an die Grenzen stoßenden Einsatz verteidigten. Das musste Siegtorschütze Seibold schon in der ersten Minute spüren, als ihn Dominic Robinson rustikal vom Ball trennte. „Wir wussten, dass dies auf uns zukommt“, meinte Rudolph später, „und haben das Ganze angenommen.“ Einziges Manko im FCG-Spiel war, dass etwa Maximilian Braun und besonders Niklas Fink ihre Möglichkeiten zum Führungstreffer nicht nutzen konnten. Und als dann die Aindlinger nach Wiederbeginn durch den Kopfball von Moritz Wagner in Führung gingen, drohte sich der Chancenwucher zu rächen. Vor allem, weil sich in den letzten Minuten doch ein paar Ungenauigkeiten in die Gundelfinger Angriffe einschlichen. Doch das war nach dem späten Doppelschlag ganz schnell vergessen.
TSV Aindling: Schmidt – Menhart, Stoll, Hanreich (46. Müller), Robinson – Burghart, Bichlmeier, Schöttl, Gastl (63. Talla) – Neziri (73. Baumeister, 88. Woltmann), Wagner
FC Gundelfingen: Werdich – Schröttle, Anzenhofer, N. Fink (88. J. Fink) – Frisch (56. Weichler), Braun, Seibold – Gumpinger (61. Noller), Hafner, Caravetta (88. Wachs) – L. Sailer
Schiedsrichter: Steckermeier (SV Kläham-Oberergoldsbach) Tore: 1:0 Wagner (55.), 1:1 Wachs (90.), 1:2 Seibold (90.+4) Gelbe Karten: Hanreich, Neziri, Burghart / Braun, Hafner Zuschauer: 223
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