In Gundelfingen stehen mehrere Großprojekte an, darunter etwa die Sanierung des Hallenbads oder die Sanierung der Kläranlage. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend den Haushaltsentwurf abgesegnet, den Bürgermeister Dieter Nägele (FW) als „zukunftsweisenden Rekordhaushalt“ betitelt. Die Stadt ist damit eine der schnellsten Kommunen im Landkreis Dillingen, nur Wertingen hatte den Plan schon rund einen Monat zuvor beschlossen. Nägele betont: „Eine vorläufige Haushaltsplanung wäre hinsichtlich der anstehenden Großprojekte nicht gut. 2024 war ein Jahr der Planung und Vorbereitung, 2025 wird eines der Umsetzung.“
Kämmerer Alexander Winkler stellt dem Gremium den Haushaltsentwurf vor. 1,8 Millionen Euro plant die Stadt für die Sanierung des Hallenbads ein, dessen Sanierung sich als fast doppelt so teuer wie erwartet herausgestellt hat. Eine weitere Million soll im Plan für 2026 untergebracht werden. Der Grunderwerb für die geplanten Neubaugebiete werde Gundelfingen rund 2,15 Millionen Euro kosten, die Breitbanderschließung etwa 1,3 Millionen Euro. Für die Sanierung der Brücke in der Günzburger Straße werden Kosten in Höhe von 450.000 Euro erwartet, für das Bürgerhaus in Peterswörth eine halbe Million Euro.
Für die Kläranlage plant Gundelfingen 2025 drei Millionen Euro ein
Das mit weitem Abstand größte Projekt in Gundelfingen ist die Sanierung der Kläranlage. Für 2025 Jahr plant der Stadtrat fast drei Millionen Euro ein. Insgesamt wird das Vorhaben die Stadt in den kommenden Jahren geschätzt rund 23 Millionen Euro kosten. 2025 soll neben mehreren kleineren Positionen, wie der Sanierung der Mechanik, der Hochwasserschutz umgesetzt werden. Insgesamt verdoppelt sich der Vermögenshaushalt voraussichtlich von rund sechs Millionen Euro im Jahr 2024 auf fast 12,2 Millionen im Jahr 2025. Gundelfingen wird deshalb einen neuen Kredit in Höhe von fünf Millionen Euro für Investitionen aufnehmen, zusätzlich werden rund 4,9 Millionen aus der Rücklage entnommen. Diese schrumpft damit voraussichtlich von 7,9 auf 3,1 Millionen Euro. Die Gesamtverschuldung steigt damit voraussichtlich von 855.000 Euro auf 5,6 Millionen Euro an, erklärt Kämmerer Winkler.
Der Verwaltungshaushalt wächst 2025 dem Entwurf nach um rund 2 Millionen Euro auf 24,4 Millionen an. Die mit Abstand größte Ausgabe ist die Kreisumlage, der Vorberechnung nach rund sechs Millionen Euro, erklärt Kämmerer Winkler. Das wären fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Darauf folgen die Personalkosten mit voraussichtlich rund 3 Millionen Euro. Einen besonders starken Anstieg der Kosten wird es wohl beim Kindergarten geben. Die Betriebskostenförderung durch die Stadt erhöht sich, den Berechnungen nach, um rund 18,5 Prozent, auf 1,57 Millionen Euro, der Kommunalanteil um etwa 17,5 Prozent auf 1,4 Millionen. Die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft erhöht sich um rund neun Prozent auf 1,93 Millionen Euro. Insgesamt betragen die Ausgaben rund 24,1 Millionen Euro. 309.000 Euro sollen dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Die größten Einnahmeposten sind solche aus der Verwaltung und dem Betrieb (9,3 Millionen Euro), die Gewerbesteuer (5,2 Millionen Euro) und der Einkommensteueranteil (5,577 Millionen Euro). Die Grundsteuer B spült voraussichtlich rund 1,2 Millionen Euro in die Stadtkasse.
Gundelfingen muss „den Gürtel enger schnallen“
In der Haushaltsrede seiner Fraktion erklärt Max Ruchti (SPD): „Der Gürtel muss enger geschnallt werden.“ Gundelfingen stehe im Verhältnis finanziell schlechter da als in den Vorjahren. Gerade in solch schwierigen Zeiten sei allerdings wichtig, einen konkreten Plan für die kommenden Jahre zu haben. Er nennt den vorgestellten Entwurf einen „soliden und ausgeglichenen Haushalt“. Manfred Wörle (CSU) erklärt, seine Fraktion sei ebenfalls zufrieden mit dem Haushaltsentwurf, aber auch er spricht von einer „durchaus angespannten Finanzlage“. Steigende Personalkosten, höhere Kreisumlage, „Mehrkosten, auf die wir keinen Einfluss haben“, so Wörle. Trotzdem sagt er: „Heute haben wir einen realistischen Plan. Wir sollten deshalb von Chancen sprechen, nicht von Herausforderungen oder Problemen.“ Dem stimmt Rathauschef Nägele zu. Große Projekte seien viele Jahre geschoben worden. „Wir haben jetzt alle durchgeplant und werden im kommenden Jahr die meisten beginnen.“
Die Fraktion der Grünen lobt, vertreten durch Constantin Jahn, den „unvergleichlichen Zusammenhalt“, den die Menschen während des Hochwassers gezeigt haben. Auch die Notwendigkeit des geplanten Breitbandausbaus für den Standort Gundelfingen hebt er hervor. Die Fraktion der Grünen fordert, dass die Planung für ein kommunales Wärmenetz, das vor Kurzem im Gremium beschlossen wurde, noch im Haushalt 2025 Platz finden soll. Bürgermeister Nägele erklärt, dass das geschehen werde, sobald die Ergebnisse der Planung vorliegen. Edelbert Reile (FW) erklärt in der Haushaltsrede seiner Fraktion: „Der vorgeschlagene Haushaltsplan ist eine konsequente Fortsetzung unseres bisherigen Investitionskurses und setzt deutliche Signale für die Zukunft von Gundelfingen.“ Joachim Matheis (FDP) sagt, die Verwaltung habe „aus diesem Konstrukt einen ordentlichen Haushalt gemacht“. Das gelinge nicht jeder Gemeinde.
Der Haushalt in Zahlen
Der Haushalt der Stadt Gundelfingen sieht im Verwalungshaushalt 2025 24,4 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt 12,2 Millionen Euro vor.
- Dem Vermögenshaushalt werden voraussichtlich 309.000 Euro zugeführt.
- Der Einkommensteueranteil liegt voraussichtlich bei 5,577 Millionen Euro, die Gewerbesteuereinnahmen werden auf 5,2 Millionen Euro geschätzt.
- Die Grundsteuer B bringt voraussichtlich 1,2 Millionen Euro ein.
- Die größten Investitionsbereiche sind die Sanierung der Kläranlage, die Sanierung des Hallenbads und der Grundstückskauf für Neubaugebiete.
- Die Gesamtverschuldung steigt voraussichtlich von 855.000 Euro auf 5,6 Millionen Euro an.
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