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Gundelfingen: Gefährliche Platten: Jetzt gibt es eine Lösung für den Gundelfinger Friedhof

Gundelfingen

Gefährliche Platten: Jetzt gibt es eine Lösung für den Gundelfinger Friedhof

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    Der Gundelfinger Stadtrat hat entschieden, die Wegeplatten auf dem Friedhof mit Rollrasen zu ersetzen – so wie hier auf einem Testfeld.
    Der Gundelfinger Stadtrat hat entschieden, die Wegeplatten auf dem Friedhof mit Rollrasen zu ersetzen – so wie hier auf einem Testfeld. Foto: Stadt Gundelfingen

    In diesem Punkt ist man sich im Gundelfinger Stadtrat einig: Die Wegeplatten auf dem Friedhof, die gerade bei schlechter Witterung gefährlich werden können und seit Jahren in der Kritik stehen, können nicht bleiben - nun steht fest, was stattdessen zum Einsatz kommt.

    Friedhof Gundelfingen: Die gefährlichen Platten sollen weg

    „Die Platten müssen weg“, sagt Bürgermeisterin Miriam Gruß in der Stadtratsitzung am Donnerstagabend. Man müsse dringend eine bessere Begehbarkeit herstellen, so die Rathauschefin. Meldungen aus dem Gremium gehen in die gleiche Richtung. Georg Wiedenmann (CSU) etwa sagt: „Diese Platten sind lebensgefährlich. Mich wundert es, dass sich deswegen noch niemand das Genick gebrochen hat.“ Jürgen Hartshauser (SPD) betont, dass von den Platten nicht nur eine Gefahr für ältere, sondern auch für jüngere Menschen ausgeht: „So kann es nicht weitergehen.“

    Wird es auch nicht. Die Stadt hat im vergangenen Jahr versucht, mit einer Ausschreibung Angebote für die Entfernung der Platten einzuholen. Zurück kam lediglich ein Angebot, das mit 200000 Euro deutlich über dem angesetzten Haushaltsvolumen lag, heißt es vonseiten der Stadt. Im vergangenen Herbst hatte man sich dazu entschieden, ein Testfeld auf dem Friedhof anzulegen und drei Varianten auszuprobieren, wie man die Wege künftig ohne Platten gestaltet: mit Rollrasen, mit Schotterrasen oder mit Schotter. Der Stadtrat wägt ab, für welchen Weg man sich entscheidet. „Alle Varianten haben Vor- und Nachteile“, sagt Gruß.

    Schotter wäre die billigste Variante

    Harald Pröbstle, der Leiter des Tiefbauamts, erläutert einige Argumente. Der Rollrasen sei gut mit einem Rollator zu begehen. Die Kosten hierfür würden bei rund 140.000 Euro, der Unterhalt bei etwa 8000 bis 10.000 Euro liegen. Zum Schotterrasen habe es vorwiegend negative Rückmeldungen von Bürgern gegeben, berichtet Pröbstle. Wenn es regnet, werde der Weg schmierig und die Schuhe dreckig. Außerdem seien beim Rasenmähen Schäden durch umherfliegende Steine zu erwarten. Kosten für die Umgestaltung zum Schotterrasen: circa 132.000 Euro, dazu ein jährlicher Unterhalt von 10.000 bis 20.000 Euro. Die im Unterhalt billigste Variante wäre Schotter. Dies würde der Stadt lediglich 2000 bis 3000 Euro pro Jahr kosten, dazu einmalig rund 125.000 Euro.

    Die Meinungen, für welche Lösung man sich entscheiden sollte, gehen im Stadtrat auseinander. Für Friedhofsreferent Georg Blatter (CSU) sei der Rollrasen die beste Möglichkeit. Ingo Blatter (FW) gibt zu bedenken, dass der Unterhaltsaufwand für den Rasen nicht unerheblich sei. Deswegen sehe er den Schotterrasen als „besten Kompromiss“ – zumal das vorhandene Testfeld nicht optimal angelegt sei und die finale Ausführung wohl besser werden würde. „Auf keinen Fall Kiesel“, sagt Vera Schweizer (SPD), dies sei problematisch für Menschen mit Krücken. Sie spricht sich für die Variante mit Rasen aus. „Der Friedhof soll schöner werden, etwas Grünes schafft eine andere Atmosphäre“, so Schweizer.

    Können Bürger das Gras mitgießen?

    Auch Roswitha Stöpfel (Grüne) hätte gerne den Rasen, wie sie sagt. Doch der Pflegeaufwand dafür sei groß. Wegen der zunehmenden Trockenheit müsste man das Gras wohl bewässern. Die Lösung mit Schotter dagegen sei deutlich billiger, auch im Unterhalt. „Das muss man berücksichtigen.“ Vielmehr sollte man Bäume und Blühwiesen pflanzen. An diesem Punkt schaltet sich Pröbstle ein. „Es gab bereits mehr Bäume auf dem Friedhof“, sagt er. Diese habe man jedoch nach massiven Beschwerden aufgrund der Belaubung entfernt. Zum Pflegeaufwand für den Rasen sagt Vera Schweizer: „Man kann auch etwas Engagement von den Bürgern erwarten.“ Schließlich gehe man in der Regel mit einer Gießkanne auf den Friedhof. „Was ist dabei, dann auch schnell über das Gras zu gießen?“

    Bürgermeisterin Gruß betont, dass die sichere Begehbarkeit im Vordergrund stehen muss, und stellt deshalb die Variante mit Rollrasen zur Abstimmung. Der Stadtrat entscheidet sich mit 13:5 Stimmen dafür. Die rund 330 Gräber werden zudem mit sogenannten Rasenkanten aus Metall eingefasst. Der Bauhof wird jetzt nach und nach die Arbeiten aufnehmen. Dazu wird das Bauamt mit allen Grabbesitzern zum gegebenen Zeitpunkt Kontakt aufnehmen. Die Betonplatten zwischen den Gräbern bleiben bestehen. (mit pm)

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