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Gundelfingen: Er ist der neue Ständige Diakon in Gundelfingen

Gundelfingen

Er ist der neue Ständige Diakon in Gundelfingen

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    Werner Lohner ist jetzt Ständiger Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen.
    Werner Lohner ist jetzt Ständiger Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen. Foto: Dominik Bunk

    Für drei Männer beginnt am Samstag im Hohen Dom in Augsburg ein neuer Lebensabschnitt. Denn Bischof Bertram Meier weiht sie zu Ständigen Diakonen. Einer von ihnen ist Werner Lohner aus Gundelfingen – verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Informatiker. Er darf in Zukunft etwa Kinder taufen, die kirchliche Ehe schließen und Wortgottesdienste halten. Weshalb der 56-Jährige dieses Amt jetzt antritt, „das ist eine längere Geschichte“, sagt er.

    „Als vor einem Jahrzehnt meine Eltern gestorben sind, da ging mir einiges durch den Kopf. Irgendwie bin ich auf dieses Thema gekommen“, erzählt der hauptberufliche Informatiker, der bei der Firma Josef Gartner in Gundelfingen arbeitet. „Es war ein inneres Gefühl.“ Die Kirche nehme schon seit seiner Kindheit eine zentrale Rolle ein: „Dazu gehörte nicht nur der Gottesdienst am Sonntag, auch das Engagement für die Pfarrei vor Ort war bei uns in einer gewissen Weise normal.“ So leistet er zu Jugendzeiten seinen Dienst als Ministrant, wird später in seinem Leben der Vorsitzende der Kolpingfamilie Gundelfingen und tritt dem Pfarrgemeinderat der Pfarrgemeinde St. Martin bei. Lohner sagt, er sei sich durchaus bewusst, dass das ein oder andere Ehrenamt jetzt keinen Platz mehr in seinem Leben finden werde. Deshalb habe er sich Mitte 2023, nach 14 Jahren, aus dem Gundelfinger Stadtrat zurückgezogen. Lohner war dort mehrere Jahre lang CSU-Fraktionsvorsitzender.

    Der neue Gundelfinger Diakon darf keine Heilige Messe halten

    Doch was genau unterscheidet eigentlich einen Diakon vom Pfarrer? Eigentlich sei das eine Zwischenstufe, erklärt Lohner. Nach einem Jahr folge normalerweise die Priesterweihe. Mit dem Zweiten vatikanischen Konzil im Jahr 1963 sei die Position des Ständigen Diakons in der katholischen Kirche nach Jahrhunderten wieder eingeführt worden. Für diese handelt es sich nicht um eine Zwischenstation, sondern um das vollkommene Amt. Im Gegensatz zu Priestern dürfen sie verheiratet sein, Kinder und einen außerkirchlichen Beruf haben. Die Tätigkeit als „Aushilfspfarrer“ hat aber auch Einschränkungen. Diakone dürfen etwa keine heilige Messe feiern, Beichten abnehmen oder Krankensalbungen durchführen.

    Das sieht Lohner aber nicht als Nachteil an. Durch seine berufliche Tätigkeit und seine Familie sei er „unter den Menschen. Man kennt ihre Nöte und ist oft Ansprechpartner“. Und darauf freue er sich. „Diese Begegnungen bringen mir unheimlich viel“, sagt der 56-Jährige. Er wolle anderen helfen, „egal, wann und wo sie mich brauchen. Diese Arbeit macht mir einfach Spaß“. Er selbst sei in Gundelfingen geboren und fest verwurzelt. Mit seinem Dienst wolle er sich noch mehr in die Gemeinschaft einbringen. Etwa sechs Stunden pro Woche sind für Lohners Tätigkeit angesetzt.

    Lohner hat Aufgaben, die er in Gundelfingen erfüllen wird, praktisch geübt

    Sein Weg ins Amt startete mit einer Bewerbung, erzählt Lohner. Voraussetzung sei eigentlich ein abgeschlossenes Theologiestudium. Wer das nicht vorweisen kann, müsse die Befähigung über einen Fernkurs erlangen. Die Ausbildung zum Diakon dauere vier Jahre und finde berufsbegleitend statt, erklärt er. „Das war schon eine Herausforderung“, sagt der Informatiker, „meine letzten Prüfungen hatte ich vor 35 Jahren während meines Studiums absolviert“. Wie etwa Ehen und Beerdigungen ordentlich gehalten werden, das sei vor allem im letzten Ausbildungsjahr behandelt worden, und zwar praktisch. Lohner hat die Abläufe ausgearbeitet, ein Priester habe Tipps gegeben und ihn bewertet. Heute fühlt er sich bereit.

    Die Weihe zum Diakon findet am Samstag, 12. Oktober, um 10 Uhr, im Hohen Dom in Augsburg statt. Am Sonntag, 13. Oktober, wird in der Pfarrkirche St. Martin in Gundelfingen ab 10 Uhr die Heilige Messe gefeiert, in deren Rahmen Werner Lohner offiziell als Diakon in seiner Pfarrgemeinde eingeführt wird.

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