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Gundelfingen: Eine Gundelfingerin macht Schwangere und Mütter fit

Gundelfingen

Eine Gundelfingerin macht Schwangere und Mütter fit

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    Mit dem Baby im Beutel fit werden: Kanga heißt ein Fitnesstrend, dem Mütter seit geraumer Zeit in Baldingen folgen. Die Kinder entspannen, während die Mamis schwitzen.
    Mit dem Baby im Beutel fit werden: Kanga heißt ein Fitnesstrend, dem Mütter seit geraumer Zeit in Baldingen folgen. Die Kinder entspannen, während die Mamis schwitzen. Foto: Maximiliane Böckh

    Die schwangere Freundin hatte Probleme mit der Wirbelsäule. So kam Miriam Neher, von Beruf Physiotherapeutin, das erste Mal mit dem Thema in Berührung. Auf die Frage, wie sich Schwangere und frisch gewordene Mütter sportlich betätigen können, landete Neher beim sogenannten Kangatraining. Die heute 33-Jährige aus Gundelfingen ließ sich bei der Gründerin dieser Trainingsform in Wien ausbilden und erwarb die Trainerlizenz. Damit machte sie sich selbstständig.

    Seit mittlerweile sechs Jahren bietet Neher mehrfach wöchentlich Kangatraining im Fitnessstudio in Gundelfingen an, seit zwei Jahren auch in Dillingen. Ihres Wissens nach ist sie im Landkreis Dillingen die Einzige, die ein solches Training anbietet. „Am Anfang kannte das hier niemand, das war etwas ganz Neues, das sich erst etablieren musste“, erinnert sich Neher. Doch einmal herumgesprochen, seien die Kurse gut besucht gewesen, sagt sie.

    Babys sind im Training integriert

    Beim Kangatraining geht es allgemein um Sport während und nach der Schwangerschaft. Das Besondere: Die Babys, sofern schon auf der Welt, sind in das Training integriert. Die Mamas haben ihre Kleinen während der Übungen zum Teil bei sich am Körper, in einer Tragehilfe. Diese Verbindung bringt laut Neher einige Vorteile mit sich. „Die Kinder spüren Körpernähe und Geborgenheit“, sagt die Trainerin. Und auch die Mütter würden profitieren. Sie müssen für die Zeit des Trainings keinen Babysitter organisieren, sondern können die Kleinen einfach mitnehmen. „So lässt sich der Sport einfach in den Alltag integrieren“, sagt Neher. „Ansonsten wäre für manche Mütter wohl die Alternative, dass sie gar nicht zum Sport kommen.“

    Kangatrainerin Miriam Neher.
    Kangatrainerin Miriam Neher. Foto: Christoph Eberle

    Die meisten Babys beim Kangatraining seien im Alter zwischen null und eins. „Da wollen die meisten Mamas ihre Kinder ohnehin nicht abgeben“, so Neher. Und gerade in diesem Alter seien die Mütter viel zu Hause und könnten wenig unternehmen. Man ist raus aus dem Berufsleben, hat weniger soziale Kontakte – die Folge könnte Vereinsamung sein. Auch dem soll Kangatraining entgegenwirken. Die Kurse bestehen in der Regel aus zehn bis zwölf Teilnehmerinnen. „Wir haben viel Spaß zusammen“, sagt Neher.

    Sit-ups gibt es nicht

    Das Training selbst hat wenig mit herkömmlichen Übungen gemeinsam. Klassische Bewegungen wie Sit-ups sucht man vergeblich. Stattdessen gibt es Einheiten, die speziell auf Schwangere zugeschnitten sind. Nach der Entbindung gehe es nicht nur um Rückbildung, sondern darum, Kraft und Fitness aufzubauen. „Wir treffen uns nicht zum Mama-Café, sondern zum richtigen Sport“, betont die Gundelfingerin.

    Nach den Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen verlegte sie ihr Training ab Juni ins Freie, in den Maxgarten in Gundelfingen. In den vergangenen Wochen war Sommerpause. Am heutigen Montag geht es wieder los. Aufgrund der Corona-Bestimmungen muss sie auf einen neuen Standort ausweichen. Im Fitnessstudio in Gundelfingen, wo sie bislang ihre Kurse anbot, kann sie nicht bleiben. Wegen der Abstandsbestimmungen mussten die Geräte dort weiter auseinandergestellt werden, so wird es für sie eng, berichtet Neher, die ursprünglich aus Medlingen kommt.

    Gebürtig kommt sie aus Medlingen

    So nutzte sie den Kontakt in ihre Heimatgemeinde und bietet ihr Training künftig in der Medlinger Gemeindehalle an. Dort kann sie aufgrund des Platzangebotes die Abstände besser einhalten. Bei schönem Herbstwetter sei aber auch der Gundelfinger Maxgarten weiterhin eine Option. „Dort gefällt es den Teilnehmerinnen sehr gut“, sagt Neher. Voraussetzung: Die Temperaturen müssen hoch genug sein, dass sich die Babys ohne Probleme auf den Boden setzen können. Parallel dazu bietet sie auch in Dillingen weiterhin Kurse an. Grundsätzlich dürfen zu ihr nicht nur Mamas, sondern auch Papas kommen. Einen eigenen Kurs für Männer bietet sie allerdings nicht mehr an – die Nachfrage war zu gering, berichtet Neher. Sie betont aber: „Wenn der Bedarf da wäre, biete ich auch Kurse nur für Väter an.“

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