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Gundelfingen: Der Ostereiermarkt in Gundelfingen ist ein Besuchermagnet

Gundelfingen

Der Ostereiermarkt in Gundelfingen ist ein Besuchermagnet

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    Den Platz vor der Grundschule haben die Ehrenamtlichen mit allerlei Blumen, Eiern und Hasen aufwendig dekoriert.
    Den Platz vor der Grundschule haben die Ehrenamtlichen mit allerlei Blumen, Eiern und Hasen aufwendig dekoriert. Foto: Christina Brummer

    Vom Nandu- bis zum Nymphensittich-Ei, vom Zucker- bis zum Zartbitterschokohasen: In Gundelfingen konnten sich Oster-Begeisterte beim Ostermarkt Material für die heimische Deko und fürs Osternest holen. Viele nutzten das Wochenende, um mit ihren Familien auf die Brenzinsel zu kommen. Fünf Jahre lang war beim

    "In Gundelfingen ist eben immer was los!" So fasst es Gerd Wildermuth zusammen, der sich zusammen mit seiner Frau und seinem Enkel am Stand von Zuckerbäcker Jens Schiele aus Heidenheim umsieht. Der gießt auf dem Ostereiermarkt unter den gespannten Augen zahlreicher Kinder einen Schoko-Osterhasen nach dem anderen. Wildermuth ist aus dem rund 30 Kilometer entfernten Langenau angereist. Er ist damit nicht der Einzige, der aus dem näheren Umkreis nach Gundelfingen auf den Ostermarkt gekommen ist. Auch Michael Bonke ist mit seiner Frau aus der Nähe von Ulm extra nach Gundelfingen gefahren, "weil es hier immer besondere Sachen gibt". Er präsentiert stolz seinen Kauf: Ein tönernes Huhn mit großen Augen, das jenen aus dem Computerspiel Moorhuhn ähnelt. 

    Klöppel-Eier und Punktmalerei auf dem Ostereiermarkt in Gundelfingen

    Von modern bis traditionell findet sich vieles auf dem Ostereiermarkt. Die Gundelfinger Ministranten etwa sind kreativ geworden und haben alte Kaffee-Kapseln zu glitzerndem Schmuck verwandelt und kleine Tierchen gehäkelt. Sie wollen auf dem Markt ihre Ausflugskasse aufbessern, berichten sie. 

    Ein paar Schritte weiter, am Stand von Karin Huschka, gibt es filigrane Klöppel-Arbeiten zu bewundern. Ein Ei mit Klöppel-Spitze zu verzieren, dauere schon seine drei Stunden, berichtet Huschka. Klöppel-Anfänger könnten die Technik natürlich auch lernen. "Nach zehn Abenden im Kurs kann man schon ein kleines Lesezeichen herstellen", sagt Huschka. Sie selbst klöppelt schon seit mehr als 40 Jahren und verkauft ihre Werke auf Märkten. 

    Ostereiermarkt Gundelfingen 2024 Der Ostereiermarkt in Gundelfingen war an diesem Wochenende ein Besuchermagnet. Rund 70 Aussteller zeigten und verkauften ihre Werke. Vom Osterei bis zum Silberschmuck.
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    Bunt wurde es am Wochenende für die Besucher des Gundelfinger Ostereiermarktes. Nach fünf Jahren Pause gab es dort endlich wieder vieles zum Thema Ostern zu entdecken.

    Auch Helga Meindl aus Lauingen und Helga Zobel aus Wertingen sind in Gundelfingen mit einem Stand vertreten. Meindl verziert nicht nur Eier mit dem sogenannten "Dot-Painting", also einer Technik, bei der mit Acrylfarben Punktmuster auf Gegenstände gemalt werden. Die Muster sehen komplex aus, seien aber nicht millimetergenau, sagt Meindl. "Das Auge verzeiht auch viel", sagt die Lauingerin und lacht. Das Punktmalen ist ihr Hobby, leben könne man davon nicht. "Ich bin hier, um mein Hobby zu finanzieren und mich mit Menschen auszutauschen." In diesem Jahr sind auf dem Markt nicht nur Oster-Themen vertreten, betont Standnachbarin

    Generationenwechsel im Organisatorenteam

    Viel Lob erhalten die Organisatoren des Ostereiermarktes von den Besucherinnen und Besuchern. In diesem Jahr hat sich ein Generationenwechsel vollzogen. Federführend in diesem Jahr ist nämlich Johannes Lohner, Vorsitzender des St. Martin Gundelfingen Fördervereins. Am Sonntag ist er als Osterhase verkleidet unterwegs und verteilt Popcorn an die Besucher. 

    Mutter Elke Lohner hat ebenfalls mitorganisiert. 60 Ehrenamtliche seien aktiv gewesen, um all das auf die Beine zu stellen, berichtet Lohner. Sie haben aufgebaut, sitzen an der Kasse und organisieren die Essens- und Getränkeausgabe. Lohner betont, dass man hier bewusst einen Oster- und nicht einen Frühlingsmarkt geplant habe. Nicht nur die Besucher, sondern auch die Aussteller legten Wert auf einen gewissen traditionell-religiösen Unterbau. Und der ist auf dem Markt auch zu spüren. Mit dem diesjährigen Markt vollzieht sich auch ein Generationswechsel. Walter Hieber, Vorsitzender des Historischen Bürgervereins, hatte den Markt vor Jahren ins Leben gerufen, um Geld für die Orgel zu sammeln. 

    Wegen Corona fiel der Markt schließlich einige Jahre aus, fand zuletzt 2019 statt. Lohner hat nun von Hieber das Ruder übernommen. Auch wenn 50 Jahre Altersunterschied zwischen Walter Hieber und Johannes Lohner liegen, verständen sich die beiden bestens, berichtet Elke Lohner. Ihr Sohn sei nun auch Mesner, so wie Hieber es jahrzehntelang war. Der "Ziehenkel" komme also ganz nach dem Vorbild. "Dann konnte er auch loslassen", meint Elke Lohner. "Jetzt hat er einen Jungen, der den gleichen Vogel hat wie er", sagt die Gundelfingerin und lacht. 

    Von Loslassen will Walter Hieber selbst zwar nicht sprechen. "Ich stelle mich in den Hintergrund", sagt der 74-Jährige. Doch es sei schön, dass sich Jung und Alt so gut ergänzten und der Markt auch für die kommenden Jahre gut aufgestellt sei. Draußen an der aufwendig gestalteten Blumeninsel hängen nämlich schon die Hinweisschilder für den nächsten Markt im Jahr 2025. Denn es sollen nicht mehr fünf Jahre vergehen, bis in Gundelfingen wieder frühlingshaft bunt wird. "Mehr können wir nicht auf die Füße bringen", sagt Hieber. 

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