Wäre es so einfach, dann würde Trainer Thomas Rudolph derzeit einen seiner Schützlinge beim Fußball-Landesligisten FC Gundelfingen klonen. Denn einerseits braucht er Leon Sailer im Sturmzentrum, wo der in den vergangenen fünf Partien sechs Mal geknipst hat, zum anderen würde ihn Rudolph gerne im Mittelfeld einsetzen. „Da wäre er genauso wichtig“, meinte der Coach jüngst, als ihn die Nachricht über die gebrochene Nase von Jeremias Seibold erreichte. Doch Rudolph will nicht auf die gerade erst entdeckten Knipser-Qualitäten von Leon Sailer verzichten und lässt ihn in der Sturmspitze. Auch beim Gastspiel des Spitzenreiters am Samstag (16 Uhr) beim SC Oberweikertshofen.
2014 nach Gundelfingen gewechselt
Sailer selbst kann sich nicht nur wegen seiner Treffer immer mehr mit der neuen Rolle anfreunden. „Ich komme von Woche zu Woche besser rein“, verrät der 22-Jährige, der schon seit einem Jahrzehnt das grün-weiße Trikot trägt. 2014 kam Sailer von der inzwischen aufgelösten JFG Kötztal, im Sturm hat er in all den Jahren jedoch nie gespielt. „Zumindest nicht über ein ganzes Spiel“, wie er verrät, „höchstens mal in der Schlussphase, wenn wir die Brechstange ausgepackt haben und ich als großer Spieler vorne reinging.“
Vielleicht wäre die Idee, Sailer dauerhaft in den Angriff zu stellen, schon im Frühjahr aufgekommen, doch da fehlte er verletzt. Eine komplizierte Sehnenverletzung am Arm setzte ihn das komplette Frühjahr außer Gefecht, bei seinem Startelfdebüt in dieser Saison begann Sailer noch im zentralen Mittelfeld. Dies war bei der bislang einzigen Saisonniederlage, dem 1:2 beim FC Kempten. Hinterher saß Sailer noch den Brüdern Jan-Luca und Niklas Fink am Spielfeldrand, gemeinsam diskutierten sie über die Sturmflaute. Und dabei kam das Thema auf – und landete offensichtlich bei den Trainern. Jedenfalls probierten es Rudolph und Spielertrainer Simon Schröttle dann im anschließenden Heimspiel gegen den TSV Jetzendorf. Prompt knipste Sailer doppelt. Und will das möglichst in Oberweikertshofen wiederholen, obwohl sein Bein jüngst nach dem 5:1 gegen den VfB Durach deutlich gezeichnet war. Von der Wade bis zum Sprunggelenk war der Stollenabdruck zu sehen, den sein Gegner hinterlassen hatte. Damit muss ein erfolgreicher Stürmer leben. Obwohl sich Leon Sailer dauerhaft dann doch wieder eher im Mittelfeld sieht. Den aktuellen Lauf will er jedoch fortsetzen, genauso wie die gesamte Mannschaft.
FC Gundelfingen: Ratter, Müller; Smolka, Schröttle, Anzenhofer, Weichler, J. Fink, Frisch, Schneider, Braun, N. Fink, Hafner, Alahmed, L. Sailer, Caravetta, Domislic, Gumpinger, Wachs, Noller
Der Gundelfinger Gegner
Vor der Runde wurde der SC Oberweikertshofen durchaus zum Favoritenkreis gezählt, denn individuell ist der Klub aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck stark besetzt. Dominik Widemann knipste für den FC Heidenheim bereits in der 2. Liga, etliche Akteure haben Regional- und Bayernliga-Erfahrung. Als Neunter mit 18 Punkten hinkt der SCO den Erwartungen jedoch hinterher. Die Bilanz gegen den FCG: drei Siege,zwei Remis und sechs Niederlagen.
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