Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Gremheim: Hochwasserschutz im Kreis Dillingen: "Bedarf an großen Poldern minimieren"

Gremheim

Hochwasserschutz im Kreis Dillingen: "Bedarf an großen Poldern minimieren"

    • |
    Landtagsabgeordneten Fabian Mehring war mit Bürgermeistern und Vertretern von Interessengemeinschaft und Bauernverband auf Tour durch die von den Polderplänen betroffenen Fluren im Donauried bei Gremheim.
    Landtagsabgeordneten Fabian Mehring war mit Bürgermeistern und Vertretern von Interessengemeinschaft und Bauernverband auf Tour durch die von den Polderplänen betroffenen Fluren im Donauried bei Gremheim. Foto: Marina Jakob, FW

    Einen besonderen Ortstermin zum Hochwasserschutz gab es in Gremheim. Auf Einladung von Philipp Uhl, dem Vorsitzenden der örtlichen Interessengemeinschaft sowie den Bürgermeistern Jürgen Frank (Blindheim) und Johannes Ebermayer (Schwenningen) und des regionalen Bauernverbands kam der Landtagsabgeordnete Fabian Mehring (Freie Wähler) zum Treffen mit den örtlichen Betroffenen. Auf dem Hänger eines Traktors fuhren die Mitglieder der Bürgerinitiative Mehring durch die von den Polderplänen betroffenen Fluren, wo die beiden Bürgermeister die Auswirkungen auf ihre Kommunen erläuterten. 

    Mehring, der sich laut Pressemitteilung seit jeher kritisch zu den Planungen im Hinblick auf die Flutpolder im Landkreis Dillingen positioniert und mehrfach auf Kundgebungen hierzu aufgetreten ist, bezog klar Stellung zum Projekt. „Nachdem das Raumordnungsverfahren von der Bezirksregierung abgeschlossen wurde, konnten wir erreichen, dass der Eintritt in das Planfeststellungsverfahren zunächst zurückgestellt wird“, teilte Mehring nach Vorgesprächen in München mit. „Damit haben wir wertvolle Zeit gewonnen, um den Bedarf an großen Poldern durch die Umsetzung niederschwelligerer Maßnahmen zu minimieren“, so die Strategie des Abgeordneten. 

    Die größte Hochwasser-Gefahr ging zuletzt von den Nebenflüssen aus

    Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass der Klimawandel vor allem regional abgegrenzte Starkregenereignisse mit sich bringe. "Die größte Gefahr ging zuletzt stets von Nebenflüssen aus, wobei die riesigen Polder an der Donau keine Linderung gebracht hätten“, erklärt Mehring. Er wirbt deshalb für ein flächendeckendes Netz kleinteiliger Hochwasserschutz-Maßnahmen in allen Regionen Bayerns – auch und insbesondere an den Nebenflüssen. Nach deren Umsetzung, so Mehring weiter, müsse neu bewertet werden, welche Polder noch in welchem Umfang gebraucht werden. 

    „Große Flutpolder", so Mehring weiter, "können erst dann realisiert werden, wenn alle verträglicheren, kleinteiligeren Alternativen ausgeschöpft sind.“ Der Retentionsraum, der dann womöglich trotzdem noch benötigt wird, müsse gerecht über den gesamten Donaulauf im Freistaat verteilt werden. „Unsere Heimat leistet über den Riedstrom bereits einen erheblichen Solidarbeitrag zum landesweiten Hochwasserschutz an der Donau. Wir werden das weitere Verfahren konstruktiv begleiten, es aber nicht zulassen, dass unsere Region zum Überlaufbecken für ganz Bayern umfunktioniert wird“, sagte Mehring im Hinblick auf mögliche Koalitionsverhandlungen für die nächste Legislaturperiode. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden