Mit der Situation der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen befasste sich kürzlich auch die Wertinger CSU/CSW-Stadtratsfraktion.
Dabei wurde viel Verständnis für den Vorstoß der FW-Stadträte geäußert, die ein Konzept für die Weiterentwicklung des Wertinger Krankenhauses einfordern (wir berichteten). Tatsächlich sei es Aufgabe des Landrats Schrell (FW) sowie von Bürgermeister Lehmeier (FW), ein solches Konzept vorzulegen oder zumindest einen entsprechenden Diskussionsprozess in Gang zu bringen. Es sei höchste Zeit, eine Strukturdebatte mit dem Ziel eines positiven Ergebnisses auch für das Wertinger Haus zu führen, meinten die Stadträte Johann Bröll, Franz Bürger jun., Christiane Grande, Michael Humbauer, Hans Moraw, Johann Popp, Alfred Schneid, Franz Stepan und Josef Stuhler.
Klargestellt wurde, dass die Fraktion ausdrücklich den Neubau einer Kranken- und Pflegeschule unterstützt, die allerdings nur dann sinnvoll sei, wenn in Wertingen weiterhin die medizinischen Grunddisziplinen vorgehalten würden. Auch der Bau einer weiteren städtischen Pflegeeinrichtung auf dem Krankenhausgelände wurde begrüßt, da der Bedarf gerade für intensiv pflegebedürftige Bewohner künftig voraussichtlich zunehmen werde. Bedenken begegneten weiterhin der Verkauf einer Teilfläche des Krankenhausgeländes und der dortigen Errichtung eines elfstöckigen Turmes, auf dessen Nutzung der Landkreis und die Kreiskliniken keinerlei Einfluss mehr hätten. Den entsprechenden Planungen sei weder ein Ideenwettbewerb noch eine Ausschreibung vorausgegangen. Dies sei mit den Grundsätzen einer transparenten Verwaltung nicht vereinbar, zumal der private Investor ebenfalls aus den Reihen der FW stamme.
Bei den weiteren Überlegungen müsse laut Pressemitteilung auch berücksichtigt werden, dass derzeit etwa die Hälfte der Patienten des Krankenhauses Wertingen aus dem Landkreis Augsburg kämen. Diese Patienten dürften bei einer Umstrukturierung für die Kreiskliniken nicht verloren gehen. Besonders lag es den Mitgliedern der CSU-Fraktion am Herzen, sich bei allen Beschäftigten der Kreiskliniken für ihren Einsatz gerade in den zurückliegenden schwierigen Monaten zu bedanken.
Es sei Großartiges geleistet worden. Im Übrigen habe sich gerade im Falle der Corona-Krise gezeigt, dass wohnortnahe Krankenhäuser von unschätzbarem Wert und auch künftig unverzichtbar seien. Nur eine öffentliche Trägerschaft biete die Gewähr dafür, dass dieser Vorteil künftig erhalten bleibe, da beispielsweise die Notaufnahme niemals kostendeckend betrieben werden könne und deshalb von privaten Trägern umgehend zentralisiert würden. (pm)