Mit dem Alter kommen oft schleichend Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. So können sich manchmal schon kleine Stufen, die eigentlich täglich benutzt werden, in unüberwindbare Hindernisse verwandeln. So ergeht es auch vielen Menschen, die plötzlich auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind. Aber auch Mamis und Papis, die mit ihren Schützlingen mit einem Kinderwagen spazierengehen, kommen manchmal an ihre Grenzen. Ist das auch in Höchstädt so?
Ein Rundgang durch die Innenstadt
Der Seniorenbeirat der Stadt hat es sich auf jeden Fall zur Aufgabe gemacht und nach Stolpersteinen Ausschau gehalten. Schriftführerin Angelika Spring erzählt von einem Beispiel, das an sie herangetragen wurde. Der Rollstuhl des Großvaters habe oft wegen des „unwegsamen Geländes“ Probleme, die normalerweise zu Fuß nicht auftreten würden, gemacht. Deshalb startete die Seniorenlobby einen Rundgang durch Höchstädt, schildert sie vor Ort.
Dabei sollten die potenziellen Stolpersteine ausfindig gemacht werden. Und wenn die Frauen und Herren welche finden, dann „haben wir die Aufgabe, den Stadtrat zu überzeugen, tätig zu werden“, erklärt Rolf Blessing, ein Mitglied des Beirats. Dieser besondere Rundgang vergangene Woche war einer der ersten Aktionen des Höchstädter Seniorenbeirates. Aufgrund der Corona-Pandemie war dies bislang nicht möglich.
Die Hochzeitsallee im Stadtpark wird diskutiert
Am Treffpunkt vor dem Rathaus wurde schon vor Beginn eifrig über allerlei Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Einige hatten ihre Fahrräder dabei, andere liefen zu Fuß. Der erste Halt war dann die „Hochzeitsallee“ im Höchstädter Stadtpark. Denn deren Anfang sei gleichzeitig die Endstation für Rollstühle und Rollatoren. „Wenn das ein schöner Weg wäre, würde er auch benutzt werden“, ist sich Angelika Spring sicher. Gerade hinsichtlich der nahe gelegenen Seniorenheime und dem betreuten Wohnen würde sich die Allee laut der Schriftführerin als Teil für einen Rundwanderweg anbieten. Allgemein solle ein neues Konzept für die Nutzung des Parks erarbeitet werden.
Auch ein großes Schachbrett war bei den anwesenden Senioren im Gespräch. Ein weiteres Thema war die „geringe Anzahl an Sitzmöglichkeiten“ in Höchstädt, die aber eigentlich, laut den Mitgliedern, von vielen älteren Menschen benötigt würden. Als geeigneten Standort sehen sie zum Beispiel die Wiese um den Pavillion im Stadtpark. Auch der Überweg für Senioren in der Herzogin-Anna-Straße und der Weg vom Bauhof Richtung Stadtwald wurden von den rüstigen Rentnern vor Ort begutachtet, doch die „gravierendsten Mängel“ weise der Stadtpark auf.
Der Stadtrat Höchstädt muss entscheiden
Nun werden die Ergebnisse gesammelt und dem Stadtrat im nächsten Schritt präsentiert. Und: Wem bei einem Spaziergang durch die Stadt Höchstädt eine andere Stolperstelle auffällt, der dürfe sich gerne beim Seniorenbeirat melden, sagt Schriftführerin so Angelika Kling.