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Finningen: In Finningen boomt nicht nur der Häuslebau

Finningen

In Finningen boomt nicht nur der Häuslebau

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    Beinahe täglich verändert sich dieser Anblick: Der Bauboom in der Gemeinde Finningen ist ungebrochen. Vor circa einem Jahr war hier noch grüne Wiese. Jetzt sprießen die Häuser nur so aus dem Boden – den Bürgermeister freut’s.
    Beinahe täglich verändert sich dieser Anblick: Der Bauboom in der Gemeinde Finningen ist ungebrochen. Vor circa einem Jahr war hier noch grüne Wiese. Jetzt sprießen die Häuser nur so aus dem Boden – den Bürgermeister freut’s.

    Da kann sich Klaus Friegel ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Finningens Bürgermeister steht auf dem frisch geteerten Gehweg und lässt seinen Blick rund um sich wandern. Ganz hinten links steht ein fertiges Bungalow-Haus. In unmittelbarer Nähe sieht man einen eingerüsteten Neubau, und an diesem Tag schwenken gleich drei Kräne gleichzeitig Material auf die einzelnen Grundstücke. Was vor rund einem Jahr noch grüne Wiese war, ist heute ein Baugebiet, das sich beinahe wöchentlich verändert. Und die neue Siedlung, die dort im Osten von Finningen entsteht, ist beispielhaft für den Bauboom, den die Gemeinde in den vergangenen Jahren zu verzeichnen hat, wie Bürgermeister Friegel weiter erklärt. Er sagt: „Die freien Flächen werden uns aus den Händen gerissen, noch bevor sie richtig eingezeichnet sind.“

    Auch die Gewerbeflächen in Mörslingen sind gefragt. Auf dem Bild ist der Ausbau Brunnenplatz zu sehen.
    Auch die Gewerbeflächen in Mörslingen sind gefragt. Auf dem Bild ist der Ausbau Brunnenplatz zu sehen. Foto: Simone Bronnhuber

    Das spiegelt auch der Haushalt der Kommune für das laufende Jahr wider. Einstimmig wurde das umfangreiche Zahlenwerk vom Gemeinderat verabschiedet. „Es schaut ganz gut aus“, fasst Friegel zusammen und erklärt, dass der Etat insgesamt ein Volumen von knapp sieben Millionen Euro hat. Und er hat ein klares Augenmerk: bauen. So sind rund 1,3 Millionen Euro allein für Grunderwerb für Bau- und Gewerbegebiete eingeplant.

    Neben Bau- auch ein Babyboom in Finningen

    Hinzu kommen weitere dicke Brocken für Ausgaben für Erschließungen, Bebauungspläne oder Straßenbeleuchtung. Und, eine weitere Folge: Die Gemeinde braucht dringend mehr Platz für den Nachwuchs. Friegel sagt scherzhaft: „Es ist aktuell fast einfacher, zu fragen, wer bei uns gerade nicht schwanger ist. Aber das ist natürlich mehr als erfreulich.“ Deshalb versuche die Gemeinde, so schnell wie möglich alle Wünsche zu realisieren – wenn es die finanzielle Situation zulässt. Denn, auch daraus macht der Finninger Bürgermeister kein Geheimnis: „Wir stehen gut da, aber mit Blick in die Zukunft kann es schnell ganz anders aussehen.“

    Vor allem die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule in Höchstädt werde seine Gemeinde in den nächsten Jahren sehr stark belasten. Finningen ist im Schulverband die Kommune, die nach Höchstädt die meisten Schulkinder hat. Auch das geplante Hochwasserrückhaltebecken für Mörslingen schlägt mit einem Eigenanteil von rund einer Million Euro kräftig zu Buche. Auch der Wunsch nach einem neuen Aussegnungsgebäude in Oberfinningen kann die nächsten zwei Jahre vermutlich nicht erfüllt werden. Und irgendwann, so der Bürgermeister, müsse in Mörslingen ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden. In seiner Finanzplanung steht es aber aktuell erst im Jahr 2024 auf der Agenda.

    Platz und Geld für Kindergartenanbau

    Dennoch, das sei Klaus Friegel wichtig, wolle man vor Ort investieren und weiterentwickeln. Deshalb, wie berichtet, wird es einen Neubau an den bestehenden Kindergarten in Mörslingen geben. Modern, barrierefrei und mit mehr Platz. Heißt: Eine halbe Million Euro ist im Haushalt für dieses Jahr bereits eingestellt. Und auch der Finninger Spielplatz am Kindergarten soll aufgewertet werden – 40.000 Euro. „Seit ich Bürgermeister bin, hat sich die Kinderanzahl verdoppelt“, sagt Friegel, und: „Die Gemeinde wird immer größer.“ Dabei würden die Bauplätze vorrangig an Finninger und Mörslinger vergeben werden, die Nachfrage sei enorm. „Ich bekomme jeden Tag mittlerweile mehrere Anrufe von Interessenten auch außerhalb der Gemeinde. Nicht nur aus der Verwaltungsgemeinschaft, sondern viele Anfragen aus dem Augsburger Land.“ Hausarzt, Gewerbe und Naherholung – alles sei vor Ort, sagt Friegel sichtlich stolz.

    Trotz aller Projekte muss die Gemeinde keine neuen Schulden aufnehmen, dafür aber rund 1,5 Millionen Euro von den Rücklagen entnehmen, die damit auf circa eine halbe Million Euro schrumpfen. Zusätzlich werden 108.000 Euro Schulden getilgt. Einstimmig geht der Bürgermeister mit seinem Gremium für 2021 diesen Weg. Dabei betont Friegel: „Die Zusammenarbeit im Gemeinderat läuft wirklich sehr gut.“ Trotz Corona und trotz großen Wechsels. Denn nach den Kommunalwahlen im Jahr 2020 gab es enorme Veränderungen im Rat. Acht neue Mitglieder entscheiden nun über die Entwicklung des Dorfes. Und das, so Bürgermeister Klaus Friegel, läuft.

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