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Eppisburg: In Eppisburg steigt in diesem Jahr wieder das Schubkarrenrennen

Eppisburg

In Eppisburg steigt in diesem Jahr wieder das Schubkarrenrennen

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    Beim Schubkarrenrennen im Jahr 2019 traten 50 Mannschaften gegeneinander an.
    Beim Schubkarrenrennen im Jahr 2019 traten 50 Mannschaften gegeneinander an. Foto: Epponia

    Mitten im Winter, wenn andere Menschen ihre Schubkarren längst bis zum nächsten Frühjahr eingemottet haben, werden bei der Faschingsgesellschaft Epponia in Eppisburg eben jene Geräte hervorgeholt und hergerichtet. Beim traditionellen Schubkarrenrennen am Sonntag, 22. Januar, liefern sich bunt maskierte Gruppen mit diesen Arbeitsgeräten einen fastnachtlichen Wettkampf auf den Straßen von Eppisburg. 

    Die dabei verwendeten eisenbereiften, hölzernen Schubkarren haben so gar keine Ähnlichkeit mit ihren modernen, luftbereiften Gegenstücken aus Metall und Kunststoff. Das ist auch kein Wunder, denn diese leicht antiquierten "Rennmaschinen" wurden seinerzeit nach einer Vorlage aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts nachgebaut. Bereits vor über 80 Jahren wurde erstmals ein derartiges Rennen im Eppisburger Fasching gestartet. Den Brauch hat der Schreinermeister Ludwig Hascher aus Burgberg im Allgäu in sein Heimatdorf Eppisburg mitgebracht. Seit 1932 wird, teilweise mit größeren Unterbrechungen, insbesondere während der Kriegs- und Nachkriegszeit, diese Fastnachtsgaudi in dem kleinen, etwa 630 Einwohner zählenden Ort gepflegt.

    Der Brauch des Schubkarrenrennens stammt aus dem Allgäu

    Die 1975 gegründete Faschingsgesellschaft Epponia hat den Brauch übernommen und organisiert das Gaudi-Rennen alle zwei Jahre. Melanie Litzl wurde in Eppisburg geboren und ist schon seit der Kindheit bei der Epponia dabei. Inzwischen sitzt sie im Vorstand und ist beim Organisieren des Schubkarrenrennes dabei. "Von den Aktiven sind so gut wie alle im Einsatz", sagt Litzl. Die Vereinsmitglieder seien sogar so sehr mit der Organisation der Veranstaltung beschäftigt, dass nur wenige Eppisburger selbst beim Rennen teilnähmen. Dafür kommen die Starter von weiter her, manche Teams seien schon öfter dabei gewesen und hätten damit Rennerfahrung, sagt Litzl. 1500 Zuschauer seien es 2019 gewesen, die die Teams angefeuert haben. "Aus Zusmarshausen reist die Faschingsgesellschaft sogar immer mit einem ganzen Bus an", sagt Litzl. 

    Und darum geht's beim Schubkarrenrennen: Die teilnehmenden Mannschaften haben auf dem Rundkurs in der Ortsmitte von Eppisburg zahlreiche Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen. Aus einer Saukiste heraus nimmt der Startläufer einer jeden Mannschaft, die aus jeweils drei Personen besteht, das Rennen auf. Wie bei anderen sportlichen Großereignissen werden auch bei diesem Rennen Damen- und Herrenteams getrennt gewertet.

    Für beide Siegermannschaften gibt es jeweils 77 Liter Bier oder alternativ drei Tageskarten für die Therme zu gewinnen. Aber auch alle anderen Teams erhalten Preise. 

    Ein Jauchefass und knifflige Fragen warten auf die Teilnehmer

    Bevor es jedoch so weit ist und die Siegerteams ihre Trophäen in den Händen halten können, muss die Rennstrecke absolviert werden. Ein Jauchefass unterqueren, das Ratespiel am Absperrgitter bestehen, Kartoffeln suchen oder Rüben schnitzeln sind noch die einfacheren Übungen. Ein guter Gleichgewichtssinn ist beispielsweise beim Überqueren des mit Mist beladenen Leiterwagens oder beim Balancieren über eine Holzwippe gefragt. 

    Geschicklichkeit wird bei den "Atemübungen an der schiefen Ebene", am "heißen Draht", beim Maßkrugschieben oder aber auch beim Nageln, beim Melken und beim Wurstschnappen von Vorteil sein. Beim Slalom bergauf ist eine gute Grundkondition nötig und das Absägen einer Scheibe von einem Baumstamm verlangt Kraft und Geschick. Also ein idealer Kurs für Allrounder, der von den drei Personen eines jeden Teams in einem Staffellauf bewältigt werden muss.

    Wenn dann alle Mannschaften glücklich die Zielglocke angeschlagen haben, ist noch lange nicht Schluss. In der beheizten Eppisburger Vereinshalle geht es gleich nach dem Rennen weiter. Für Stimmung und Musik in der Halle sorgt DJ DUO W&S und natürlich ist sowohl dort wie auch während des gesamten Rennens an den Imbissständen an der Strecke für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Nach der Auswertung werden in der Vereinshalle die Sieger bekannt gegeben und sie wie auch alle anderen Teilnehmer können dort ihre Preise in Empfang nehmen. 

    "Für uns ist das Rennen immer etwas ganz Besonderes", sagt Epponia-Vorstand Melanie Litzl. Sie freut sich darauf, wenn es am Sonntag wieder heißt: "In die Saukischt, fertig, los!" (chbru mit AZ)

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