Die Bürgerversammlung am Montagabend im Sportheim des SV Donaualtheim hatte eine große Konkurrenz: Im Fernsehen lief die EM-Partie der Kicker aus Österreich gegen Frankreich, die vor und nach den Ausführungen des Dillinger Oberbürgermeisters Frank Kunz im Sportheim auf Leinwand übertragen wurde. Knapp 50 Interessierte ließen sich bei der Bürgerversammlung vom Rathauschef über die Entwicklung Dillingens und seiner Stadtteile informieren. Die Stadt und Donaualtheim wachsen weiter. Dillingen zählte am Jahresende 20.497 Menschen. Die Zahlen des Einwohnermeldeamts unterscheiden sich allerdings deutlich von denen des Landesamts für Statistik. Wenn die Entwicklung anhält, werde die 20.000-Einwohner-Hürde aber auch beim Landesamt bald überschritten, erläuterte Kunz. Dies habe die Konsequenz, dass bei der Kommunalwahl 2026 ein Dillinger Stadtrat mit 30 Mitgliedern gewählt werden wird (bisher 24).
"Auch in Donaualtheim leben so viele Menschen wie noch nie", teilte Kunz mit. Hier stieg die Einwohnerzahl auf 1078. Sieben Geburten hatte es im vergangenen Jahr in dem Stadtteil gegeben, acht Menschen starben, und acht Ehen wurden geschlossen. Der Rathauschef zeichnete detailliert die Entwicklung der Kreisstadt im vergangenen Jahr nach. Mit 73,5 Millionen Euro wurde ein Rekordhaushalt verabschiedet. Kunz ging darauf ein, dass die Verschuldung Dillingens bis zum Jahresende laut Plan auf 26,5 Millionen Euro steigen wird, bei Rücklagen von 5,9 Millionen. Dabei ist eine Darlehensaufnahme von elf Millionen vorgesehen. Die Etatplanung in Dillingen geht immer vom schlechtesten Fall aus. In der Vergangenheit wurden diese Haushaltsansätze nicht annähernd ausgeschöpft.
Der Oberbürgermeister sagte, dass es gut gewesen sei, dass die Stadt die neue Mittelschule oder das Parkhaus bereits gebaut habe. "Zu den alten Konditionen wäre das heute nicht mehr möglich", stellte Kunz fest. Seit 2008 habe die Kreisstadt bei materiellen Dingen einen Vermögenszuwachs von 120 Millionen Euro. Die Infrastruktur Dillingens sei in einem guten Zustand. Und der Anspruch, eine familienfreundliche Stadt zu sein, sei kein bloßes Lippenbekenntnis. Der Zuschussbedarf in den Dillinger Krippen und Kindergärten, so Kunz, liege bei fünf Millionen Euro jährlich.
Kunz fordert zusätzliches Geld vom Freistaat für den Hochwasserschutz
Der Oberbürgermeister ging auf das jüngste Hochwasser ein. In einer Gemeinschaftsaktion hätten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der Bundeswehr und vielen weiteren Bürgern und Bürgerinnen eine Überschwemmung Kicklingens durch den Riedstrom verhindern können. "Wir sind beim Hochwasser so gut davongekommen, weil so viele freiwillig mitgeholfen haben", stellte der Rathauschef fest. Neben der Donau habe Dillingen im Hinblick auf Hochwasser auch ein Thema mit Egau und Zwergbach. Mit Lauingen und Haunsheim arbeite Dillingen an einem interkommunalen Hochwasserschutzkonzept für den Zwergbach. Grundsätzlich forderte Kunz: "Wir brauchen zusätzliches Geld vom Freistaat Bayern für den dezentralen Hochwasserschutz."
In der anschließenden Diskussion gab es lediglich zwei Wortmeldungen. Wolfgang Michel erkundigte sich, ob unter Bäumen auf dem Donaualtheimer Friedhof auch Urnenbestattungen möglich seien. Stadtbaumeister Günter Urban bestätigte dies. Es werde unter den Bäumen eine Urnenbestattung ermöglicht, die Namen der Verstorbenen werden auf einer Stele angebracht. Daneben ist die Urnenbestattung auch in Halbringen möglich. Margot Neuhold wollte wissen, wie lange es noch dauere, bis im geplanten Baugebiet "Am Feldblumenweg" Häuser errichtet werden können. Kunz sagte: "Es dauert noch zwei Jahre plus x." Wegen der höheren Zinsen und der gestiegenen Baupreise fehle allerdings gegenwärtig die Nachfrage. "Bei vielen ist der Wunsch da, zu bauen", sagte der Oberbürgermeister. Allerdings sei dies unter den aktuellen finanziellen Bedingungen nicht so einfach. Der Bebauungsplan "Wohngebiet am Feldblumenweg, Donaualtheim" hat eine Fläche von 25.500 Quadratmetern. Nach Berechnungen unserer Redaktion könnten dort rund 30 Grundstücke für die Bebauung mit Häusern ausgewiesen können.
Der SV Donaualtheim feiert sein 75-jähriges Bestehen
Gegen Ende der Bürgerversammlung gab es auch einen Ausblick auf ein dreitägiges Fest: Der SV Donaualtheim feiert vom 28. bis zum 30. Juni sein 75-jähriges Bestehen. Los geht es am Freitag um 17 Uhr mit einem Herren-Turnier, der Festabend mit der Stadtkapelle Dillingen beginnt um 19.30 Uhr. Am Samstag steht ab 10 Uhr ein Jugendturnier auf dem Programm, die Kinder-Disco fängt um 18 Uhr an. Abends ist schließlich Barbetrieb angesagt. Für Musik sorgen Jo Halbig und DJ APO. Der Sonntag beginnt um 8.45 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt. Ab 10 Uhr gibt es Jugend- und Bambini-Turniere. Mittagessen wird ab 11 Uhr serviert. Das Einlagespiel der Landkreis-Bomber gegen eine SVD-Auswahl startet um 15 Uhr. Die Stadtkapelle Lauingen spielt zur musikalischen Unterhaltung auf.