Die Mitglieder des Vereins „Freunde schaffen Freude“ haben sich in Dischingen zu ihrer 40. Hauptversammlung getroffen. Der Arche-Saal war gut gefüllt mit Menschen und andererseits mit gespannter Erwartung. Da im aktuellen Jahr der 40. Jahrestag der Aktion Freunde schaffen Freude gefeiert wird und die Vorsitzende und Gründerin Inge Grein-Feil ihren Abschied aus dem Vorstand bekannt gab, sollte es ein ereignisreicher Tag werden.
Grein-Feil gab bekannt, dass der Verein aktuell 388 Mitglieder und 2200 freie Zugehörige aufweise. Ein Mitglied war sogar extra aus Bonn angereist: Ludwig Weitz, der seit 20 Jahren die Ehrenamtlichen als Coach und Berater ehrenamtlich begleitet. In ihrem Bericht ging sie schwerpunktmäßig auf die vielen Veränderungen ein, durch die die Aktion innerhalb der letzten Jahre gegangen ist. „Keine Asche, sondern eine Fackel möchte ich weitergeben“, sagte sie zum Einstieg. Die Noch-Vorsitzende zeigte sich erfreut, dass mit der neuen Geschäftsführerin in Person von Gabi Bartsch eine kompetente Persönlichkeit zu den Freunden gefunden habe. Viele ihrer neuen Ideen wurden bereits umgesetzt. Mit Steffi Zengerle stehe ihr eine ebenso kompetente wie auch engagierte Mitarbeiterin zur Seite.
Der Verein ist in drei Landkreisen aktiv
Mit Blick auf das Jahr 2023 stand eindeutig die Suche nach Weiterführung der Aktion im Fokus. Unzählige Gespräche unter Konsultation der externen Beraterin Verena Ettig-Röhrl ließen die Suche schnell Fahrt aufnehmen. Grein-Feil gab zu bedenken, dass Menschen von großen Fußstapfen ausgingen, aber ein sanfter Übergang gewollt sei, damit alle Beteiligten der Aktion treu blieben, und die neue Geschäftsführerin eigene Fußstapfen hinterlassen könne. Im Zuge dessen lobte sie das bisherige Vorstandskollegium: Uli Schmid, Helga Stadelmaier, Martina Müller, Otto Kipp und Hans-Peter Schwarz. „Wer sich heute in die Politik wagt, der ist sehr mutig“, sagte Grein-Feil. „Ich hinterlasse ein gutes Vermächtnis und bedanke mich bei allen, die dazu beitragen. Und das alles ohne Banküberfall“, gab sie augenzwinkernd zu Protokoll.
Ihr Stellvertreter Uli Schmid stand ihr bei den Ausführungen zur Seite und gemeinsam erlebte man dies beinahe wie ein Kabarett-Duo. Als weitere Aktivitäten hob sie die Gruppe Sternenkinder unter Leitung von Sabine Neher sowie die erfolgreiche inklusive Disco mit Jürgen Sorg und der Nattheimer Behindertengruppe hervor.
Es folgten beeindruckende Berichte über die einzelnen Projekte: Herz- und Zeitverschenker Heidenheim (Martina Müller), Treffberichte Aalen, Heidenheim, Dillingen über Video (Soz.Päd. Theol. Wolfgang Klaschka), Arche-Team (Steffi Zengerle, Alexandra Argauer), Galerie (Brigitte Deppert), Kultur (Steffi Zengerle). Bei allen Berichten bekam Siggi Feil, der bislang Über- und Einblick in alle Projekte hatte, großen Dank zugesprochen. Auch er verlässt das Schiff nach Übergabe, Abwicklung und Einweisung (wenn gewünscht) an die Neuen.
Inge Grein-Feil spricht auch ihre gesundheitliche Verfassung an
Inge Grein-Feil scheute sich nicht, auch ihre eigene gesundheitliche Verfassung sowie die ihres Mannes Siggi Feil zu thematisieren. Ihre 1984 zur Gründung führende und sich spürbar verschlechterte MS-Erkrankung und ein zu behandelnder Prostatakrebs bei ihrem Mann bremsten das Ehepaar immer wieder aus – ohne aber die Aktion zum Erliegen zu bringen. Mit großer persönlicher Stärke und vielfältiger Unterstützung konnte weiterhin und beständig Gutes für andere Menschen bewirkt werden.
Die Fülle von vielseitigen Aktionen und Projekten in drei Landkreisen und in der Arche war stets in der Presse und in den vereinseigenen Infozeitungen zu entnehmen. Herausragend waren hierbei die Kinderfreizeiten, Heiligabend, Inge Grein-Feils Vorträge und Publikationen.
Neu gewählt wurden alle Ämter des Vorstandes. Neue Stellvertretende Vorsitzende sind Uli Schmid und Herbert Fetzer. Als Kassierer neu gewählt wurde Hans-Peter Schwarz. Schriftführerin bleibt weiterhin Martina Müller. Der neugewählte Vorstand wird das Erbe, das Inge Grein-Feil und Siggi Feil – sie wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt, er zum Ehrenmitglied – nach 40 Jahren engagierter Arbeit hinterlassen, würdig fortführen. Die 40. Hauptversammlung zeigte eindrucksvoll, wie vielen Menschen das Wohl anderer Menschen am Herzen liegt, und dass es weiterhin ehrenamtliches Engagement braucht. Das Ehepaar wird von nun an in den wohlverdienten (Un-)Ruhestand gehen. Inge Grein-Feil drückte die neue Situation laut Pressemitteilung mit einem Zitat von Robert Louis Stevenson aus: „Urteile das Leben nicht nach den Früchten, die du geerntet hast, sondern nach den Samen, die du gesät hast.“ (AZ)