Schloss Duttenstein hat einen neuen Besitzer. Das historische Gebäude und die umgebenden Flächen sind nun Eigentum der zur Blauwald-Gruppe gehörenden Wildpark Duttenstein GmbH, wie deren Geschäftsführer Thomas Venus auf Nachfrage bestätigte. Verkäufer war die Erbengemeinschaft des vorigen Besitzers Bernd Schottdorf, der 2018 gestorben war.
Neben der Schlossanlage gehörte die vor rund 20 Jahren in Sichtweite errichtete Reitanlage zur Verkaufsmasse, dazu rund 500 Hektar Wildpark, 400 Hektar Wald und 100 Hektar Wiesen. Schon zuvor reichten die Flächen von Blauwald an drei Seiten an die zum Schloss gehörenden Bereiche heran.
5000 Hektar Wald gehören dazu
Auch der 2020 eingerichtete Friedwald Duttenstein gehört zum Unternehmen Blauwald. Indirekt wurde dadurch ein einst zusammengehöriger Besitz wieder vereint: Das im Besitz der Unternehmerfamilie Merckle befindliche Forstwirschaftsunternehmen Blauwald hatte 2004 auf dem Härtsfeld etwa 5000 Hektar Wald vom Fürstenhaus Thurn & Taxis übernommen. Bereits 1996 wiederum hatte der damalige Laborunternehmer Schottdorf das Schloss von Thurn & Taxis gekauft. Die weitläufige Reitanlage soll nach den Worten von Thomas Venus verpachtet werden. Interessenten gebe es bereits, ein entsprechender Vertrag sei aber noch nicht unterzeichnet worden.
Es soll wieder Leben ins Schloss einkehren
Außerdem habe man bereits begonnen, für das Schloss ein Nutzungskonzept zu entwickeln. „Es soll wieder Leben einkehren“, sagte Venus, ohne zunächst konkreter zu werden. Derzeit würden Ideen für die künftige Nutzung gesammelt. Klar sei, dass das Schloss „seinen Charme behalten“ solle. Eine Aussage darüber, ob das Schloss eines Tages der Öffentlichkeit zugänglich sein soll, gibt es derzeit nicht. Vor einer möglichen Nutzung müsse auch einiges hergerichtet werden. Zwar hatte der Vorbesitzer das Schloss in den Neunzigerjahren umfangreich renovieren lassen, an einem jahrhundertealten Gemäuer sei jedoch immer etwas zu tun, so Venus.
Auch ein Friedwald wird errichtet
Die Nutzung des Wildparks bleibe wie gehabt erlaubt. Auf festen Wegen ist das Wandern und Spazieren danach von einer Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang auch weiterhin möglich. Seit Beginn der Corona-Pandemie und durch die Einrichtung des Friedwalds sei die Besucherfrequenz in dem beliebten Waldgebiet ohnehin nochmals gestiegen.
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