Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Dillingen: Zum Abschluss spielt ein internationaler Star in der Dillinger Basilika

Dillingen

Zum Abschluss spielt ein internationaler Star in der Dillinger Basilika

    • |
    Giulio Mercati beschließt den 17. Orgelsommer in Dillingen.
    Giulio Mercati beschließt den 17. Orgelsommer in Dillingen. Foto: René Brugger

    Es war der krönende Abschluss der 17. Konzertsaison des Dillinger Orgelsommers: Giulio Mercati aus Saronno bei Mailand präsentierte deutsche und französische Werke unter dem Leitwort „Finale furioso!“. Monsignore Harald Heinrich freute sich, dass er bei seiner Begrüßung ein wiederum zahlreich erschienenes Publikum willkommen heißen konnte. Sein Dank galt insbesondere allen Konzertpaten, der treuen Zuhörerschaft aus nah und fern sowie den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Dillinger Basilikakonzerte um deren Vorsitzende Gertrud Olbrich für ihren außerordentlichen Einsatz. Mit Giulio Mercati trat diesmal ein international ausgewiesener Organist, Cembalist und Musikwissenschaftler auf, der in seinem Konzert je zwei Präludien und Fugen sowie zwei Choralvorspiele unterschiedlicher Epochen einander gegenüberstellte.

    Ein langer Pedalton

    Er eröffnete die Matinee mit Johann Sebastian Bachs „Präludium und Fuge a-Moll“ (BWV 543). Überraschend filigran war die Klangfarbe der Sechzehntelbewegungen des Präludiums, die von einem etwas zu dominant registrierten, lange anhaltenden Pedalton, dem „Orgelpunkt“, grundiert wurden. Die anschließende Fuge entfaltete ihre Pracht dagegen in einem strahlenden Plenum mit Mixturen- und Posaunenklängen. 

    Maurice Duruflé (1902-1986) komponierte im Jahr 1942 das Stück „Prélude et Fugue sur le nom d’Alain“ op. 7. Jehan

    Mit dem Choralvorspiel „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ des Bach-Schülers Johann Ludwig Krebs (1713-1780) wählte Mercati ein schönes Beispiel choralgebundener Orgelmusik des mitteldeutschen Barocks. Filigrane, verspielt wirkende Sechzehntel-Tonleitern umrahmten dabei die Melodie des bekannten Kirchenliedes, das ein Loblied auf Jesus Christus darstellt. 

    Ähnlich wie bei einer Meditation

    Den Höhepunkt der Konzertstunde bildete Max Regers Fantasie über den Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ op. 40 Nr. 1, welche an dessen 150. Geburtsjahr erinnerte. Nach einem für Reger typischen dramatischen Einstieg erklangen abwechselnd sehr laute und sehr leise Phrasen, welche einen Eindruck der für Reger typischen Ausreizung des dynamischen Klangspektrums vermittelten. Im Mittelteil erklang die Melodie des Kirchenliedes, eingebettet in idyllisch anmutende Klänge in Form einer Meditation. Eine eingebaute Fuge, in der die Melodie im Bass auftaucht, steigerte sich zu einem grandiosen Finale im Tutti, in dem die Basilikaorgel noch mal zeigen durfte, was in ihr steckt. 

    Als Dank für einen großen, stehenden Applaus präsentierte Giulio Mercati die Choralimprovisation „Schmücke dich, o liebe Seele“ (op. 65), ein Werk des leider viel zu selten gespielten Komponisten Sigfrid Karg-Elert (1877-1933), bevor das Publikum auf dem Kirchplatz mit Prosecco auf den Abschluss der wiederum gelungenen Konzertreihe anstieß.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden