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Dillingen: Wo Dillingen – wenn es sein muss – Windräder haben will

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Wo Dillingen – wenn es sein muss – Windräder haben will

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    Wo könnten in Dillingen Windräder stehen? Die Stadt wird dazu nach der Beratung im Stadtrat eine Stellungnahme gegenüber dem Regionalen Planungsverband Augsburg abgeben.
    Wo könnten in Dillingen Windräder stehen? Die Stadt wird dazu nach der Beratung im Stadtrat eine Stellungnahme gegenüber dem Regionalen Planungsverband Augsburg abgeben. Foto: Berthold Veh

    Um die Energiewende zu schaffen, sollen nun mindestens 1,8 Prozent der Fläche in der Region Augsburg als Vorranggebiet für die Windenergie ausgewiesen werden. Das hat der Regionale Planungsverband Augsburg beschlossen, der auch den Landkreis Dillingen überplant. Die Stadt Dillingen hat sich deshalb am Montagabend erneut mit der Fortschreibung des Kapitels "Nutzung der Windenergie" im Regionalplan befasst. Bereits 2012 hatte die Stadt dazu eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Der Dillinger Stadtrat machte damals schließlich zwei Standort-Vorschläge für Windräder – und zwar an der Gemarkungsgrenze zu Holzheim südlich des Landschaftsschutzgebiets Tiergarten. Bei der erneuten Beratung am Montag war die Euphorie, Vorranggebiete für Windräder auszuweisen, allerdings deutlich gebremst. 

    Der Grund: Eine aktuelle vom Landkreis beauftragte Potenzialanalyse komme, wie Oberbürgermeister Frank Kunz (CSU) erläuterte, zu dem Schluss, "dass im Dillinger Stadtgebiet keine Gebiete vorliegen, die eine Windenergienutzung zulassen". Mangels ausreichender Windgeschwindigkeit könne ein wirtschaftlicher Betrieb von Windrädern auf Dillinger Flur nicht sichergestellt werden. 

    Der Dillinger Stadtrat befasst sich mit zehn Suchräumen

    Um die Entwicklung zu steuern, befasste sich der Stadtrat detailliert mit zehn verschiedenen Suchräumen für Vorranggebiete zur Nutzung der Windenergie. Ohne Stellungnahme könnten theoretisch in vielen weiteren Bereichen in Dillingen Windräder gebaut werden. Zu Häusern und Höfen im Außenbereich soll nach Auffassung der Stadtverwaltung ein Mindestabstand von 800 Metern, zur Bebauung in Ortsteilen ein Abstand von 1200 Metern eingehalten werden. 

    Bei der Diskussion stellten sich drei mögliche Vorranggebiete für Windkraft heraus. Den Suchraum 154 vom Tiergarten in Richtung Holzheim bewertet das Plenum wie vor elf Jahren als geeignet für ein Vorranggebiet. Ebenso den Suchraum 159 zwischen der Biogasanlage und den Baggerseen im Süden Dillingens. Und auch den Suchraum 193 im Norden des Stadtteils Donaualtheim hält das Gremium angesichts des relativ großen Abstands zur Hackenbergstraße (etwa 900 Meter) grundsätzlich für geeignet. Das Areal soll aber so weit verkleinert werden, dass ein Mindestabstand von 1200 Metern bis Donaualtheim eingehalten werde. Alle anderen Suchräume bewerteten die Stadträte negativ. 

    Balletshofer: "Auch wir müssen Flächen für Windkraft zur Verfügung stellen"

    Oberbürgermeister Kunz sagte, es gehe bei dieser informellen Beteiligung darum, im Vorfeld Bedenken, Wünsche und Anregungen einzubringen. Walter Fuchsluger (SPD) erklärte, Dillingen sei nicht gegen die Aufstellung von Windrädern. Aber deren Betrieb sei in der Kreisstadt unwirtschaftlich. Hermann Balletshofer (Umland) hielt die Stellungnahme für wichtig, sonst würden die Windräder möglicherweise an beliebiger Stelle errichtet. "Auch wir müssen Flächen für die Nutzung der Windkraft zur Verfügung stellen", sagte Balletshofer und verwies auf den Standort beim Tiergarten. Rathauschef Kunz informierte nach der Aussprache, dass die Stadtverwaltung jetzt eine Stellungnahme zu den Suchräumen erstellen werde. Kunz versicherte: "Wir sagen ein klares Ja zur Energiewende, wir wollen aber auch die Menschen durch ausreichend Abstand der Anlagen schützen."

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