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Bildergalerie: Von Feuershows und Pommesgeruch: Das Straßenkünstlerfest in Dillingen

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Von Feuershows und Pommesgeruch: Das Straßenkünstlerfest in Dillingen

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    Etwa 8000 Menschen waren laut Veranstalter auf dem Straßenfest in Dillingen.
    Etwa 8000 Menschen waren laut Veranstalter auf dem Straßenfest in Dillingen. Foto: Michael Stelzl

    Überall riecht es nach Pommes. Zumindest, wenn man am Samstagabend durch die Königstraße in Dillingen läuft. Es ist Straßenkünstlerfest, bis zu 8000 Menschen sind laut Schätzungen der Veranstalter dort. Da darf die Verpflegung natürlich nicht fehlen. Gestemmt wird diese größtenteils von örtlichen Vereinen, etwa dem Technischen Hilfswerk oder dem SV Donaualtheim. Zwar werden auch Crepes, Langos oder gebrannte Mandeln verkauft, doch der Duft der Fritteusen überschattet an vielen Stellen der Dillinger Innenstadt alles andere.

    Beim Schlossbeben ist der gesamte Innenhof der Dillinger Schlosses gefüllt. Gefeiert wird noch bis 3 Uhr morgens.
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    Bühnen, Performance und Menschenmassen in der gesamten Innenstadt: Das Straßenkünstlerfest 2024 in Dillingen in Bildern

    Das Straßenkünstlerfest gibt es bereits seit 2014. Damals wurde es zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Dillingen initiiert und seitdem jährlich veranstaltet. Die Organisation übernehmen vier Mitarbeiter des Kulturrings, die Vereine organisieren den Auf- und Abbau selbstständig. „Wir brauchen teilweise nicht einmal mehr Absprachen. Nachdem wir das schon jahrelang machen, wissen alle, was zu tun ist“, erklärt Organisator Alfred Saur. Folgt man dem Pommesgeruch, wird man an drei Bühnen vorbeigeführt. Dort treten im halbstündigen Takt über fünf Stunden hinweg verschiedenste Künstlerinnen und Künstler auf, die meisten mehrmals. Auf der Hauptbühne spielt Jamberry, eine Rockband aus dem Landkreis Dillingen. Kinder tanzen vor der Bühne, einige ältere Menschen über 60 Jahre wippen zur Coverversion der „Schickeria“ von der Spider Murphy Gang. Später sieht man diese Gruppe ausgelassen tanzen.

    Am Stand des Kreisjugendrings können die Besucher selbst Artistik ausprobieren

    An der Basilikastraße kommt nun Mad Hias auf die Bühne. Im Alltag ist er Lehrer, wie er bei seinem Auftritt erzählt, heute ist er Jongleur und Feuerkünstler. Überhaupt, viele Auftritte haben Feuer im Programm, auch der Clown Toni Toss. Mad Hias beginnt seine Show und sieht, dass einer der Zuschauer telefoniert. Kurzerhand schnappt er sich das Handy und sagt: „Entschuldigung, aber er kann gerade nicht, er muss sich meine Show ansehen.“ Vor allem Kinder sind begeistert, wenn er mit Feuerstäben jongliert und das Publikum in einem permanenten Sprechschwall unterhält: „Wem das gefällt, der soll klatschen, jubeln, kreischen und die Kinder in die Luft werfen“, ruft Mad Hias. „Und wenn ihr sie gern habt, fangt ihr sie danach auch wieder auf.“

    Der Jongleur, Entertainer und Feuerkünstler Mad Hias begeistert das Publikum.
    Der Jongleur, Entertainer und Feuerkünstler Mad Hias begeistert das Publikum. Foto: Michael Stelzl

    Beim Straßenkünstlerfest kann man jedoch nicht nur zusehen, beim Wagen des Kreisjungendrings kann man Artistik selbst ausprobieren. „Wir hatten gerade die Tür unseres Wagens geöffnet, da kamen schon die ersten Leute“, erzählt eine ehrenamtliche Helferin. Vor allem Kinder üben jonglieren, Diabolo spielen oder Präzisionswerfen. „Wir selbst haben bei allen Angeboten mindestens Grundkenntnisse, können also den Kindern ein bisschen was beibringen“, sagt die Leiterin des Standes. Schwierig sei es vor allem, den Überblick zu behalten, wo unsere ganzen Sachen sind, führt sie fort: „Letztes Jahr wurde uns eine Keule geklaut, die wurde dann den ganzen Abend auf dem Schlossbeben umher geworfen“, erzählt sie und lacht.

    Ein Akrobatikduo ist extra aus Regensburg angereist

    Als Jamberry eine Pause macht, tritt das Akrobatikduo P&U vor der Hauptbühne auf. Auf sie habe er sich besonders gefreut, erzählt Saur. Die beiden sind für den Auftritt extra aus Regensburg angereist. Zunächst turnt Ulrike Sippl am Vertikalseil, eine Art herabhängendes Tau. Dort dreht und wirbelt sie sich durch komplizierte Figuren, mehrere Meter in der Luft. „Ich habe vor zehn Jahren an der Universität mit der Akrobatik angefangen, seit fünf Jahren turne ich am Vertikalseil“, erzählt Sippl. Aktuell müsse sie sich wieder etwas hineinfinden: „Letztes Jahr bin ich Mutter geworden, ich fange also langsam wieder damit an“, führt sie fort. Während ihres Auftritts sitzt Chris Bayer, der Leadgitarrist von Jamberry, an einem Tisch neben der Bühne, verkauft CDs und unterhält sich mit einigen Fans.

    Pierre Pütz zeigt an den Strapaten, was alles mit Kraft und Körperbeherrschung möglich ist.
    Pierre Pütz zeigt an den Strapaten, was alles mit Kraft und Körperbeherrschung möglich ist. Foto: Michael Stelzl

    Nach ihrer Kür übernimmt Pierre Pütz an den Strapaten, das sind herunterhängende Bänder mit Laschen, in denen man seine Hände, Arme oder Füße einhängen kann. „Wenn man damit anfängt, ist es sehr schmerzhaft“, erzählt Pütz. Aber irgendwann bilde sich Hornhaut und der Körper ignoriere zunehmend den Schmerz. Pütz ist bereits 2019 auf dem Straßenkünstlerfest aufgetreten. Bei der Akrobatik sind Kraft, Beweglichkeit und Körperbeherrschung unerlässlich. Pütz zeigt alles davon, schraubt sich an den Bändern in die Luft, windet seinen Körper in verschiedenste Posen und hält sich dabei nur mit den eigenen Muskeln an den Bändern. Verschwitzt und mit geröteter Haut kommt er von der Bühne: „Handmodel werde ich nicht mehr, aber es macht total viel Spaß“, sagt er.

    Auch nächstes Jahr will der Kulturring wieder das Straßenkünstlerfest veranstalten

    Langsam neigt sich das Straßenkünstlerfest dem Ende zu. Die Pommesfritteusen werden ausgemacht, einige Besucher gehen nach Hause, viele ziehen jedoch auf das Schlossbeben im Innenhof des Dillinger Schlosses weiter. Das Angebot wurde gut angenommen, laut Organisator Alfred Saur vom Kulturring Dillingen waren gegen Ende einige Vereine ausverkauft. Das Straßenkünstlerfest komme bei der Bevölkerung gut an, viele Besucher reisen dafür extra nach Dillingen: „Wir sind alle sehr zufrieden“, sagt Saur.

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    1 Kommentar
    Viktoria Reissler

    Das größte Ärgernis war diesmal die Lautstärke der Musik. Im Schloss-Innenhof beim Schlossbeben bebte wirklich alles. Die Subwoofer waren dermaßen aufgedreht, da bewegten sich die Haare!! Und dann waren da um 21.00 Uhr herum noch kleine Kinder im Innenhof. Absolut unverantwortlich, da müsste man eine Schallpegelmessung machen, man würde sich wundern, was da rauskommt. Und selbst an den Bühnen in der Königstrasse war die Live-Musik dermaßen laut, dass man sich null unterhalten konnte! Wenn das nicht anders wird, sehen die mich und meine Familie nicht wieder....................

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