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Dillingen: Und wer wird jetzt Dritter Bürgermeister in Dillingen?

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Und wer wird jetzt Dritter Bürgermeister in Dillingen?

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    In den Startlöchern steht das nächste Dillinger Großprojekt: der Umbau des einstigen Hotels Convikt für die Ganztagsbetreuung von Grundschülern.
    In den Startlöchern steht das nächste Dillinger Großprojekt: der Umbau des einstigen Hotels Convikt für die Ganztagsbetreuung von Grundschülern. Foto: Jan Koenen, Stadtverwaltung

    Ein bisschen Wehmut war dann doch bei der letzten Sitzung des Dillinger Stadtrats in diesem Jahr im Spiel. Der Grund: Dritter Bürgermeister Peter Graf hat nach fast 35-jähriger Stadtratstätigkeit am Montagabend sein Mandat aus Altersgründen niedergelegt. „Komisch ist das schon“, gestand der 70-Jährige. Das Gremium hatte das Ausscheiden Peter Grafs (CSU) offiziell festzustellen. Und Oberbürgermeister-Stellvertreter Walter Fuchsluger (SPD) fragte, was denn passiere, wenn er gegen Grafs Ausscheiden stimme?

    Am Ende fiel der Beschluss dann doch einstimmig aus. Und Peter Graf, der bereits in der Sitzung zuvor seine Gründe genannt hatte, sagte: „Jetzt ist's halt so, es ist nicht einfach.“ Er habe an etwa 450 Stadtratssitzungen teilgenommen und es habe ihm „immer Spaß gemacht“. In 17 Jahren als Festreferent habe er zusammen mit Zweitem Bürgermeister Johann Graf und Lothar Schmied von der Stadtverwaltung Events wie den Dillinger Frühling auf ein gutes Niveau gehoben. Dem Stadtratsgremium gab Peter Graf eine Empfehlung: „Macht weiter so, vertragt euch weiter gut, haltet zusammen!“

    Fraktionschef Günter Schwertberger schließt bisher nur sich für das Amt des Dritten Bürgermeisters aus

    In den Dillinger Stadtrat wird vermutlich Christoph Balzer nachrücken. Bei den jüngsten Kommunalwahlen war der Pastoralratsvorsitzende der Pfarreiengemeinschaft Dillingen der erste Nachrücker auf der Liste. „Ich stehe zu meiner Verantwortung und werde ins Gremium nachrücken“, sagte Balzer unserer Redaktion. Aber wer übernimmt das Amt des Dritten Bürgermeisters? CSU-Stadtratsfraktionschef Günter Schwertberger sagt auf Anfrage, das werde die Fraktion erst noch festlegen. „Wir müssen das noch beraten.“

    Kneippbund Landesvorsitzende Erika Schweizer in der Egau in Donaualtheim
    Kneippbund Landesvorsitzende Erika Schweizer in der Egau in Donaualtheim Foto: Berthold Veh

    Im Gespräch für den Posten ist auch CSU-Stadträtin Erika Schweizer, die Landesvorsitzende des Kneipp-Bundes, die sich gegenüber unserer Redaktion allerdings nicht äußerte. Auf die Frage, ob es denn auch eine Frau sein könne, entgegnete Schwertberger: „Es können im Prinzip alle aus der Fraktion sein.“ Und die zähle acht Mitglieder. Eine Einschränkung machte Schwertberger aber doch. „Mich können Sie ausschließen“, erklärte der Fraktionschef.

    Christoph Balzer
    Christoph Balzer Foto: Aldi

    Die Sitzung hatte mit einer kurzen Besichtigung der Königstraße begonnen, die nach dem barrierefreien Umbau ab Ende September nun seit Freitag wieder befahren werden kann. Oberbürgermeister Frank Kunz freute sich, dass das Projekt deutlich vor dem geplanten Termin im Februar fertig geworden sei. Und Walter Fuchsluger lobte die „sensationell kurze Umbauzeit“. In seinem Jahresrückblick betonte Kunz, dass es in den vergangenen Monaten „im Schulterschluss“ aller Beteiligten gelungen sei, die Stadt Dillingen weiterzuentwickeln.

    Besonders stellte der Rathauschef neben den Investitionen in die Bildung (Erweiterung und Sanierung der Grundschulen Kicklingen und Schretzheim sowie Bau des Steinheimer Kindergartens) die beiden Projekte zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Dillinger Zentrum heraus: den barrierefreien Umbau des östlichen Teils der Königstraße und die Gestaltung des Platzes an der St.-Wolfgang-Kapelle. Und erst in diesen Tagen habe die Deutsche Bahn nun auch den barrierefreien Umbau des Dillinger Bahnhofs gestartet. Dies sei „ein Weihnachtsgeschenk“, zitierte Kunz den CSU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange.

    Peter Graf
    Peter Graf Foto: Jan Koenen, Stadtverwaltung

    „Wir haben auch im Jahr 2025 viel vor“, betonte der Rathauschef. Mit dem Umbau des einstigen Hotels Convikt für die Ganztagsbetreuung der Grundschüler stehe bereits das nächste Großprojekt in den Startlöchern. Kunz sagte, dass der Stadtrat voll hinter der Kreisklinik St. Elisabeth stehe. Er vertraue nach dem Beschluss der Krankenhausreform darauf, dass Landrat Markus Müller und der Dillinger Kreistag dafür Sorge tragen, dass in der Region eine bestmögliche Krankenhaus- und Notfallversorgung erhalten bleibt.

    Dillingen will 2025 mit der Gestaltung des GVD-Areals vorankommen

    Der Oberbürgermeister ging auf zwei weitere Großinvestitionen ein. Dillingen steige in das nächste Förderprogramm zum Breitbandausbau ein. Und auch bei der Umgestaltung des brachliegenden GVD-Areals möchte Dillingen im Jahr 2025 einen Schritt vorankommen. Hier haben nach Informationen unserer Redaktion bereits mehrere Investoren Interesse signalisiert.

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    1 Kommentar
    Michael Weidel

    "Aber wer übernimmt das Amt des Dritten Bürgermeisters? CSU-Stadtratsfraktionschef Günter Schwertberger sagt auf Anfrage, das werde die Fraktion erst noch festlegen. „Wir müssen das noch beraten.“ Auch in Dillingen gilt doch wohl Art. 35 Abs. 3 der Bayerischen Gemeindeordnung, wonach in Falle des vorzeitigen Ausscheidens eines weiteren Bürgermeisters sein Nachfolger/seine Nachfolgerin vom Stadtrat zu wählen! ist. Das kann nicht von einer Fraktion "festgelegt" werden oder das Amt einfach "übernommen" werden. Oder meinte Herr Schwertberger, dass in der Fraktion noch beraten werden müsse, wer seinen Hut in den Ring für die Kandidatur wirft? Dann sollte dies aber auch so im Zeitungsartikel wiedergegeben sein. Johanna Eser-Weidel

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