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Dillingen: Schwerer Unfall mitten in Dillingen: So lief die Bergung der Sattelzüge

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Schwerer Unfall mitten in Dillingen: So lief die Bergung der Sattelzüge

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    Mit einem Kran wurde in Dillingen der umgefallene Anhänger wieder aufgerichtet
    Mit einem Kran wurde in Dillingen der umgefallene Anhänger wieder aufgerichtet Foto: Hölldobler

    Am frühen Mittwochmorgen hat sich mitten in Dillingen ein schwerer Unfall ereignet. Zwei Sattelzüge sind zusammengestoßen, ein Lastwagenfahrer wurde verletzt. Die Aufräumarbeiten dauerten Stunden.

    Wie die Polizei mitteilte, wollte der 28-jährige Fahrer eines Sattelzuges um 3.30 Uhr vom Georg-Hogen-Ring in südlicher Richtung geradeaus Richtung Prälat-Hummel-Straße fahren. Nachts sind die Ampeln an der Kreuzung ausgeschaltet, der Verkehr wird nur durch Schilder geregelt. Der Lastwagenfahrer übersah einen Sattelzug, der von Lauingen aus kam. An dessen Steuer saß ein 27-Jähriger, der auf der Großen Allee in östlicher Richtung (Donauwörth) fuhr.

    Fahrer muss sich nun wegen Körperverletzung verantworten

    Im Kreuzungsbereich prallten die beiden Lastwagen zusammen. Dadurch wurde der Anhänger des in Richtung Donauwörth fahrenden Zuges umgeworfen. Dessen Fahrer kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Der 28-jährige Unfallverursacher blieb unverletzt. Er muss sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. An beiden Fahrzeugen entstand möglicherweise ein Totalschaden, der auf rund 250.000 Euro geschätzt wird.

    Nur mit Spezialkränen konnte der Laster wieder aufgerichtet werden

    Wenn solche schweren Unfälle passieren, klingelt in der Firma von Stefan Hölldobler das Telefon. Er leitet das gleichnamige Abschleppunternehmen mit Sitz in Leipheim und Dillingen. Dabei kommt schweres Gerät zum Einsatz: „Mit einem großen Kran haben wir den umgestürzten Anhänger wieder aufgestellt. Sogenannte Unterfahrlifter haben Arme wie ein Gabelstapler und können die Achse eines Lastwagens anheben.“ Mit drei von diesen Geräten wurden die Unfallfahrzeuge abtransportiert.

    Rund vier Stunden dauerte der Einsatz. Die Große Allee in Dillingen war am Mittwochmorgen zwar schnell wieder befahrbar. Doch an der Prälat-Hummel-Straße entlang des Taxis-Parks wurden bis etwa 8 Uhr morgens noch Bergungs- und Reinigungsarbeiten durchgeführt. So lange war eine Umleitung eingerichtet.

    DHL-Laster verwickelt: Wo landen nun Briefe und Pakete?

    Einer der beiden Sattelschlepper gehört der Post-Tochterfirma DHL. Was passiert nun mit all den Briefen? „Gott sei Dank waren es keine Gefahrgüter“, sagt Post-Pressesprecher Erwin Nier und atmet am Telefon hörbar erleichtert aus. Allerdings werden die Empfänger der Sendungen schon etwas Geduld haben müssen: ein bis zwei Tage, schätzt der Pressesprecher. Bereits am Mittwoch nahm die Post Kontakt zum Abschleppunternehmen auf, um an den Sattelschlepper heranzukommen.

    Danach laufe ein Prozess ab: Ein Team der Post samt Security wird sich die Situation anschauen. „Gibt es keinen Schaden, kann man die Post entladen und zum nächsten Zustellstützpunkt bringen, von dort wird sie weiter verschickt“, erklärt Nier. Bei dem gestürzten Hänger geht er aber eher davon aus, dass darin beschädigte Pakete nachverpackt werden müssen. Sie werden dann mit einer Folie und einem Anschreiben versehen weiter an den Empfänger gesendet. Lehnt der Empfänger das Paket dann aufgrund der Beschädigung ab, geht es zurück an den Absender.

    Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Paketaufkommen in Deutschland massiv gestiegen. Nier kann das an folgenden Zahlen verdeutlichen: „Weihnachten 2019 haben wir zum ersten Mal die Zehn-Millionen-Marke bei Paketen geknackt. 2020 waren es elf Millionen – an Ostern in dem Jahr schon allein neun Millionen. Im vergangenen Jahr hatten wir eine durchschnittliche Steigerung von 15 Prozent.“ (mit pol)

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