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Dillingen: Schulstart in Dillingen und Wertingen hinter Masken

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Schulstart in Dillingen und Wertingen hinter Masken

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    Schulleiter Maximilian Briegel begrüßte neue Fünftklässler an der Mittelschule Wertingen – mit Abstand und Mundschutz. Am Dienstag war Schulstart im Landkreis Dillingen. Aufgrund der Coronapandemie war dieses Mal alles anders.
    Schulleiter Maximilian Briegel begrüßte neue Fünftklässler an der Mittelschule Wertingen – mit Abstand und Mundschutz. Am Dienstag war Schulstart im Landkreis Dillingen. Aufgrund der Coronapandemie war dieses Mal alles anders.

    Manche Kinder können es kaum erwarten. Andere hätten nichts gegen verlängerte Sommerferien gehabt. So ist das in jedem Jahr. Doch der Schulstart 2020 ist alles, nur nicht normal – auch nicht im Landkreis Dillingen. Grund ist die anhaltende Corona-Pandemie. Doch deshalb die Laune am ersten Unterrichtstag verderben lassen? An der Dillinger St.-Bonaventura-Realschule sind sich die Schüler einig: So schlimm ist die Maske gar nicht. Das findet zumindest die zehnjährige Veronika Kinn aus Dillingen. Bei ihr überwiegt die Freude auf die neue Schule, denn sie besucht ab jetzt die fünfte Klasse. Eigentlich schon aufregend genug. Sie sagt: „Es ist einfach schön, dass es wieder losgeht.“ Aber Veronika und ihre neuen Klassenkameraden bekommen am Dienstag nach dem Kennenlernen erst die Regeln erklärt: Maske tragen, nach jeder Stunde lüften, Abstand halten.

    Für die Freundinnen Theresa Wech (11) und Nadja Stadelmann (11) ist der erste Schultag vor allem deswegen aufregend, weil sie eine neue Klassenleitung haben. Sonst sei der Tag normal und sie freuen sich, dass sie wieder zusammen mit ihren Klassenkameraden an der Schule sein können, sagen sie. Aber die Mädchen sagen auch, dass „die Masken ein bisschen blöd sind“. Die Schülerinnen bekommen mithilfe von Videos die Hygieneregeln gezeigt. Dann verfassen sie gemeinsam mit ihrer Klasse einen Brief über ihre Ängste für dieses außergewöhnliche Schuljahr. Die Briefe, so erzählen sie es nach dem ersten Unterrichtstag an der Dillinger Bona-Realschule, werden aufgehoben und am Ende des Jahres besprochen.

    Dillinger Schüler hoffen auf die Rückkehr zur Normalität

    Die Schwenningerin Ramona Schweyer hofft auf ein einigermaßen normales Schuljahr für Schüler und Eltern. Sie wartet am Dienstag auf ihr Kind, das ab sofort Bona-Schülerin ist. Die Mama fühlt sich gut informiert, denn die Schule habe bereits im Vorfeld zu einem Informationsabend eingeladen.

    Der Dillinger Realschulleiter André Deppenwiese freut sich, denn der Start läuft am Dienstag „gegen alle Befürchtungen“ sehr gut, wie er sagt. Sowohl seine Kollegen als auch die Schüler freuen sich wieder in die Schule kommen zu können. Doch trotz aller Freude nutzen sie die ersten beiden Schultage nicht nur zur Aufklärung über Hygieneregeln, sondern üben den Online-Unterricht. Im Falle eines (Corona-)Falles ist das Pauken, anders als bisher, auch online verpflichtend. Es sollen dann auch Noten gemacht werden, schildert Deppenwiese.

    Alle Schüler haben deshalb eine eigene E-Mail-Adresse von der Schule erhalten – ein Office-Paket zur Kommunikation und ein Laptop der Schule stehen bei Bedarf zur Verfügung. Das Portal „Bonareal4U“ nutze die Schule bereits für Elternbriefe und andere Mitteilungen. Der Rektor wünscht sich für das Schuljahr vor allem eins: Dass der Unterricht in Präsenz durchgeführt werden kann. Das Schulleben sei trotzdem nicht dasselbe, denn die Dinge, die für ihn Schule ausmachen, entfallen. Dazu zählen Klassenfahrten, Wahlpflichtfächer oder Arbeitsgemeinschaften.

    Der Schulstart in Wertingen war weniger fröhlich als sonst

    Das beklagt auch sein Stellvertreter Christoph Stenzenberger. Der zwischenmenschliche Umgang müsse zum Bedauern aller auf Distanz gehalten werden. Die Pausen am Bona werden deshalb gestaffelt und im Klassenzimmer abgehalten. Sollte im Pausenhof genug Platz sein, dürfen die Schüler mit ihrer Lehrkraft raus. Zum Essen dürften die Schüler ihre Masken abnehmen, fügt Stenzenberger etwas scherzhaft hinzu und: „Sonst wird es ein bisschen umständlich“.

    Weniger lustig, so zumindest der Eindruck von Referendar Johannes Gertl und Klassenleiter Dominik Heinz, beides Lehrkräfte an der Wertinger Mittelschule, sei der Schulstart am Dienstag auf jeden Fall gewesen. „Man erkennt nicht immer, ob unter der Maske nun ein fröhlicher oder ein trauriger Mund steckt“, sagt Gertl, der zusammen mit Dominik Heinz die Klasse 8m begrüßt. Er findet weiter, dass die Schüler gefühlt weniger fröhlich gewirkt hätten, als sonst. Auch die 29 Schüler der Klasse waren nicht wirklich begeistert, im verhältnismäßig engen Raum eine Maske zu tragen. Jedoch sahen sie auch die Notwendigkeit des Mund-Nasen-Schutzes, der „die Brille beschlagen lässt“ oder „das Atmen auf Dauer erschwert“, da ohne ein Schulalltag wohl unter den aktuellen Umständen nicht möglich wäre. Elisabeth Bartl sah die Sache positiv. Die Wertinger Referendarin meint: „Wenn der Schulalltag mit Masken stattfinden kann, dann ist das ein guter Deal.“ Jedoch wäre es in ihrer Klasse angenehmer da sie nur 15 Schüler unterrichte.

    Schüler werden nicht in der Schule auf Covid-19 getestet

    Welche Regeln für Schüler und Lehrkräfte in den kommenden Wochen zählen, erklärt Schulleiter Maximilian Briegel am ersten Schultag. Zum einen wäre da die Maskenpflicht, auch während des Unterrichts. „Besonders für die Lehrer, die viel sprechen müssen, stellt das eine besondere Belastung und Herausforderung dar“, betont er. Manche Lehrkräfte hätten von Fachärzten aufgrund gesundheitlicher Umstände deshalb eine Befreiung von der Maskenpflicht erhalten. Zudem lebe die Schule eigentlich von Beziehungen. Von der Mimik, die die Gefühle von Schülern und Lehrern gleichermaßen darstelle. Auch die Pausen seien im Moment weitaus weniger gesellschaftlich als üblich. „Sie sind für die fünften bis siebten Klassen und die achten bis zehnten Klassen versetzt und finden auf drei verschiedenen Pausenhöfen mit abgetrennten Bereichen statt“, erklärte Briegel. Dabei müsse immer der Mindestabstand eingehalten werden. Die Hände müssen regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden. Für den Gang durchs Schulhaus wurden Konzepte wie das „Rechtsgehgebot“ eingeführt, das verhindern soll, dass der Abstand zum Nächsten unterschritten wird.

    Einige Eltern hätten sich aufgrund der Maßnahmen beispielsweise in Briefen zu Wort gemeldet, sie und ihre Kinder würden sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Manche sprachen von Gerüchten, dass die Kinder in der Schule ärztlich untersucht werden würden. Das verneint Schulleiter Briegel deutlich: „In der Schule wird niemand untersucht oder getestet. Schüler, die Symptome zeigen, werden lediglich nach Hause geschickt.“

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