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Dillingen: Netto legt in Dillingen Neueröffnung in Rekordzeit hin

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Netto legt in Dillingen Neueröffnung in Rekordzeit hin

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    Maria und Herbert Blach sind erleichtert, dass es mit Netto im Dillinger Süden wieder einen Einkaufsmarkt gibt.
    Maria und Herbert Blach sind erleichtert, dass es mit Netto im Dillinger Süden wieder einen Einkaufsmarkt gibt. Foto: Berthold Veh

    Der Ansturm auf den neuen Netto-Markt am Kasernplatz in Dillingen ist am Dienstagvormittag beachtlich. Lidl hatte dort im September entgegen einer vorherigen Absichtserklärung der Stadt gegenüber seine Filiale geschlossen und im Gewerbegebiet Siemensstraße einen neuen Markt eröffnet. Insbesondere Senioren und Seniorinnen, die unterhalb des Stadtbergs leben, klagten, dass ihnen ihr Einkaufsmarkt für Lebensmittel fehle. Seit Dienstag ist diese Versorgungslücke nun geschlossen. „Ich bin heilfroh, dass wieder ein Supermarkt da ist“, sagt Maria Blach, die mit ihrem Mann Herbert in der Nähe wohnt.

    Das Ehepaar hat wie viele andere gleich am Eröffnungstag den neuen Netto-Markt getestet. „Das Sortiment ist sehr gut“, sagt Maria Blach. Und es gebe in den ersten Tagen ja auch Eröffnungsangebote. Der regionale Betriebsleiter Dieter Nagel ist überzeugt, dass Netto mit der Eröffnung einer Filiale am Kasernplatz 7 eine „schnelle und richtige Entscheidung“ getroffen habe. „Das hier ist ein hervorragender Standort, ein Zukunftsstandort“, sagt Nagel.

    Seit Dienstag hat die Netto-Filiale in der Donauwörther Straße geschlossen

    Die Netto-Filiale in der Donauwörther Straße hat dagegen seit Dienstag geschlossen, die Räume werden an den Vermieter zurückgegeben, erläutert Nagel. Nach Informationen unserer Redaktion soll dort ein „Non-Food-Discounter“ unterkommen.

    Bei der kleinen offiziellen Eröffnung am Dienstagvormittag ist die Stimmung gut. Dabei sind auch die beiden Eigentümer des Gebäudes, Michaela Jacobsohn für das Deutsche Krebsforschungszentrum und der frühere Ichenhauser Bauunternehmer Engelbert Steinle, der in Dillingen Projekte wie die Alte Kaserne und das Bachmann-Areal umgesetzt hat. Aber auch Oberbürgermeister Frank Kunz, Projektentwickler Klaus Eichendorf (KIZ Bau) sowie Netto-Gebietsleiter Expansion, Peter Kuster, und Netto-Verkaufsleiter Bernd Weber sind vor Ort. „Das Tempo bei dieser Eröffnung war absoluter Rekord“, sagt Peter Kuster. Von der ersten Kontaktaufnahme mit Lidl bis zum Start des neuen Netto-Markts seien nur vier Monate vergangen. „Das gab es in meiner 20-jährigen Laufbahn noch nie“, stellt der Expansionsleiter fest. Bei bestehenden Gebäuden brauchen solche Projekte seinen Worten zufolge mindestens ein Jahr.

    In Rekordzeit wurde der neue Netto-Markt am Dillinger Kasernplatz eröffnet. Beim Start dabei waren (von links) Bernd Weber, Engelbert Steinle, Arbnor Gerguri, Frank Kunz, Peter Kuster, Klaus Eichendorf und Michaela Jacobsohn.
    In Rekordzeit wurde der neue Netto-Markt am Dillinger Kasernplatz eröffnet. Beim Start dabei waren (von links) Bernd Weber, Engelbert Steinle, Arbnor Gerguri, Frank Kunz, Peter Kuster, Klaus Eichendorf und Michaela Jacobsohn. Foto: Berthold Veh

    Rathauschef Frank Kunz ist sichtlich erleichtert, dass die Versorgungslücke im Dillinger Süden geschlossen werden konnte. „Wir freuen uns vonseiten der Stadt sehr, dass dieser Markt mit Netto wieder belegt ist“, sagt Kunz. Es sei der Stadt ein großes Anliegen gewesen, dass hier die Nahversorgung sichergestellt werde. Gerade ältere Menschen, die unterhalb des Dillinger Stadtbergs leben und nicht mobil sind, hätten zuletzt über mehrere Monate Probleme gehabt, ihre täglichen Einkäufe zu erledigen. Kunz dankt Netto und den Eigentümern, dass der Leerstand beseitigt und eine geeignete Lösung gefunden worden sei.

    Am Eröffnungstag waren die Parkplätze vor der neuen Netto-Filiale schnell gefüllt.
    Am Eröffnungstag waren die Parkplätze vor der neuen Netto-Filiale schnell gefüllt. Foto: Berthold Veh

    Expansionsleiter Kuster präsentiert den neuen Einkaufsmarkt. Netto habe etwa 600.000 Euro in die Neueröffnung investiert. Unter anderem wurden die Kühlregale erneuert. Auf einer Fläche von 1014 Quadratmetern werden etwa 5000 Artikel präsentiert. 21 Mitarbeitende um Marktleiter Arbnor Gerguri sind in der Filiale beschäftigt. Mit Stolz zeigt Kuster auch die Backstube und die Mehrweg-Abteilung. Von der Größe her sei das „ein integrierter Getränkemarkt“, betont Kuster.

    Einkaufen ist für Barbara Fehn am Kasernplatz wieder in der Nähe ihres Wohnorts möglich.
    Einkaufen ist für Barbara Fehn am Kasernplatz wieder in der Nähe ihres Wohnorts möglich. Foto: Barbara

    Annelies Deininger ist ebenfalls froh, „dass der Markt wieder aufhat“. Wenn der erste Ansturm vorbei sei, werde es vor dem Discounter wieder ausreichende Parkplätze geben, prophezeit die Dillingerin. Otto Bertenbreiter hat bisher den Netto-Markt in der Donauwörther Straße besucht. „Für mich ist das jetzt ein weiterer Weg, aber für die Menschen hier unten ist es wichtig, dass der Supermarkt wieder geöffnet ist“, sagt der Dillinger. Barbara Fehn bestätigt dies. „Für mich ist das wirklich eine große Freude, dass ich hier wieder einkaufen kann“, betont die Kundin, die in der nahe gelegenen Straße Am Lustgarten wohnt. „Hier finde ich alles, was ich brauche“, sagt sie.

    Nach der Schließung durch Lidl zeigten sich OB und Stadtrat „maßlos enttäuscht“

    Die Schließung der Filiale durch Lidl hatte im Sommer hohe Wellen geschlagen. Oberbürgermeister Kunz und der Dillinger Stadtrat zeigten sich „maßlos enttäuscht“. Sie warfen Lidl Wortbruch vor, denn der Konzern hatte eine Absichtserklärung abgegeben, dass er trotz der Neueröffnung der Filiale in der Otto-Brenner-Straße die Niederlassung am Kasernplatz weiterbetreiben werde. Auf Facebook war nach der Schließung zu lesen, wie beschwerlich der Einkauf für Senioren, die südlich des Dillinger Stadtbergs wohnen, geworden sei. Viele ältere Menschen seien damit „total überfordert“, erläuterten Waltraud Stang und Birgit Schön von der Seniorenhilfe der Ökumenischen Sozialstation. Sie kümmern sich um Menschen, die in den Wohnungen der Alten Kaserne leben. Der Malteser Hilfsdienst fuhr schließlich an Dienstagvormittagen Senioren mit einem Neunsitzer zum Einkaufen.

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