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Dillingen: Nahkampf und IT-Expertise: Dillingen feiert 125 Jahre Luitpold-Kaserne

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Nahkampf und IT-Expertise: Dillingen feiert 125 Jahre Luitpold-Kaserne

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    Schon zur Mittagszeit zählten die Veranstalter über 3000 Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür. Die Luitpold-Kaserne feierte am Samstag 125-jähriges Bestehen.
    Schon zur Mittagszeit zählten die Veranstalter über 3000 Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür. Die Luitpold-Kaserne feierte am Samstag 125-jähriges Bestehen. Foto: Philipp Nazareth

    Waffe laden, zielen und abdrücken: Gar nicht so einfach, das mit dem Schießen. Ganz eng stehen die Männer und Frauen mit einer Schusswaffe in der Hand am Schießsimulator und versuchen, die virtuellen Ziele zu treffen. Das Feuern mit den Übungsgeräten ist beim Tag der offenen Tür am Samstag überaus beliebt. Zehn Schuss, dann kommt der oder die nächste dran. Freilich nur für jene Besucherinnen und Besucher, die 18 Jahre oder älter sind.

    Der digitale Schießstand ist bei Weitem nicht die einzige Attraktion bei der Jubiläumsveranstaltung zum 125-jährigen Bestehen der Dillinger Luitpold-Kaserne. Die Besucherinnen und Besucher haben bei schwerem Militärgefährt, Erbsensuppe und zahlreichen Vorführungen die Qual der Wahl. Und der Ansturm auf die Angebote in der Kaserne ist dementsprechend groß: Schon am Mittag zählen die Veranstalter mehr als 3000 Menschen, die nach Dillingen gekommen sind, um sich von der Bundeswehr ein Bild zu machen.

    Von links: Georg Bucher aus Gundelfingen und Franz Pfeifer aus Dillingen mit der Bundeswehr-typischen Erbsensuppe.
    Von links: Georg Bucher aus Gundelfingen und Franz Pfeifer aus Dillingen mit der Bundeswehr-typischen Erbsensuppe. Foto: Philipp Nazareth

    Da wären zum Beispiel Franz Pfeifer und Georg Bucher, die aus Dillingen und Gundelfingen kommen, und am Vormittag an einem der zahllosen Biertische sitzen. Bei einem Teller Erbsensuppe schwelgen die Freunde – Pfeifer ist 66 und Bucher 75 Jahre alt – in alten Bundeswehr-Erinnerungen. Beide haben den Wehrdienst geleistet, beide bei der Luftwaffe. Sie sind gut gelaunt und freuen sich, dass es eine Veranstaltung wie den Tag der offenen Tür gibt: "Ich bin einfach froh, dass der Standort noch vorhanden ist", sagt Pfeifer, und Bucher ergänzt: "Das Thema Bundeswehr interessiert mich einfach, vor allem die Technik."

    Zwischen IT-Expertise und Nahkampf-Techniken

    Technik-Begeisterte kommen am Samstag voll auf ihre Kosten. An mehreren Ständen und Fahrzeugen präsentiert das Dillinger Informationstechnik-Bataillon, wie die Soldatinnen und Soldaten in der Luitpold-Kaserne arbeiten. Die IT-Spezialisten sorgen dafür, dass auch im Ernstfall Dienste wie IP-Telefonie oder verschlüsselter E-Mail-Verkehr verfügbar sind, wie Presseoffizierin Tamara Maier erklärt. Sie steht vor einem großen Militärfahrzeug, das im Inneren wie ein Rechenzentrum aussieht. "Wir sind verlegungsfähig und können zum Beispiel auch im Verteidigungsfall nahezu überall Infrastruktur bereitstellen.“

    Zwei Soldaten bereiten sich auf eine Nahkampfvorführung vor. Im Notfall müssen sich Soldatinnen und Soldaten auch mit Händen und Füßen wehren können.
    Zwei Soldaten bereiten sich auf eine Nahkampfvorführung vor. Im Notfall müssen sich Soldatinnen und Soldaten auch mit Händen und Füßen wehren können. Foto: Philipp Nazareth

    An einer anderen Ecke auf dem weitläufigen Kasernenareal bereiten sich Soldaten – es sind hier überwiegend Männer – gerade auf eine Publikumsvorführung vor. Sie tragen einen schwarzen Kopfschutz und bekommen letzte Anweisungen von Oberfeldwebel Yildirim. Gleich werden sie zeigen, wie das Nahkampf-Training bei der Bundeswehr abläuft. Denn freilich, so Yildirim, gehe es bei der Truppe auch darum, sich notfalls auch mit Händen und Füßen wehren zu können.

    Tag der offenen Tür weitestgehend ohne Regen

    Besonders interessant sind die Einblicke am Tag der offenen Tür für Angehörige der rund 500 Soldatinnen und Soldaten, die in der Dillinger Kaserne stationiert sind. Die 31-jährige Silke Seel, zum Beispiel, ist mit Tochter Mathilda gekommen, um den Arbeitsplatz von Ehemann und Papa Seel kennenzulernen. "Die Kleine fragt immer, was Papa arbeitet und jetzt können wir ihr das mal zeigen“, erzählt die Mutter. Die Familie sei extra aus Donauwörth angereist, um beim Tag der offenen Tür dabei zu sein.

    Silke Seel mit Tochter Mathilda. Die beiden sind extra aus Donauwörth angereist, um den Arbeitsplatz von Papa Seel kennenzulernen.
    Silke Seel mit Tochter Mathilda. Die beiden sind extra aus Donauwörth angereist, um den Arbeitsplatz von Papa Seel kennenzulernen. Foto: Philipp Nazareth

    Auf dem Kasernengelände sind am Samstag viele Familien unterwegs. Wohl auch, weil an eine gute Verköstigung gedacht wurde. Zur Mittagszeit sind die Bierbänke auf dem Bundeswehr-Areal gut belegt, die typische Erbsensuppe ist bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt. Auch das Wetter spielt weitestgehend mit, nur hin und wieder fallen kleine Tropfen vom Himmel. Die meisten Menschen sitzen ohnehin unter den Schleppdächern, wo normalerweise die Militärfahrzeuge untergebracht sind. Presseoffizierin Maier ist erleichtert, dass die Veranstaltung ohne größeren Regen über die Bühne geht: "Wir haben alles versucht, um die Veranstaltung auch bei Regen abhalten zu können. Dass wir mit dem Wetter solches Glück haben, hätte ich nicht gedacht.“

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    Schon am Mittag zählen die Veranstalter über 3000 Besucherinnen und Besucher. Von schweren Fahrzeugen bis zu virtuellen Schießständen gibt es viel zu erleben.

    Am Samstagabend wird beim Garnisonsball getanzt

    Oberstleutnant Stefan Holland, der dem Informationstechnik-Bataillon als Kommandeur vorsteht, freut sich über den Einsatz seiner Soldatinnen und Soldaten: "Die Kameraden waren bereit, große Anstrengungen für die Veranstaltung heute aufzubringen. Es war ein lohnenswerter Tag." Auch Oberbürgermeister Frank Kunz spricht seinen Dank an das Miteinander von Stadt und Kaserne aus. Zumal die Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens um 16 Uhr noch nicht vorbei sind. Im Anschluss an die Veranstaltung laden Holland und Kunz am Samstagabend zum Garnisonsball im Dillinger Stadtsaal ein. "Ich freue mich aufs Tanzen", so Kunz.

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