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Dillingen: Mörslinger und Deisenhofener demonstrieren in Dillingen gegen die B16 Nord

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Mörslinger und Deisenhofener demonstrieren in Dillingen gegen die B16 Nord

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    Gegner der aktuellen Planungen um das neue Wasserschutzgebiet und der B16-Nord kamen vors Dillinger Landratsamt, um Landrat Markus Müller ihre Bedenken mitzuteilen.
    Gegner der aktuellen Planungen um das neue Wasserschutzgebiet und der B16-Nord kamen vors Dillinger Landratsamt, um Landrat Markus Müller ihre Bedenken mitzuteilen. Foto: Christina Brummer

    Eine ungewöhnliche Szene bietet sich am Freitag auf dem Parkplatz des Landratsamtes in Dillingen. Etwa 100 Menschen haben sich versammelt. Auch ein Bürgermeister ist dabei, um beim Landrat Druck zu machen. Doch ist der überhaupt zuständig? 

    Mit einem Bus wolle man aus Mörslingen anreisen und auf dem Weg auch noch ein paar Deisenhofener mitnehmen, sagte Finningens Bürgermeister Klaus Friegel im Vorfeld. Und so ist es auch geschehen. Aus den Dörfern, die nördlich von Höchstädt liegen, sind einige mitgekommen, um ihren Unmut über die aktuellen Planungen zum neuen Höchstädter Wasserschutzgebiet kundzutun. Dieses gilt als letztes Puzzleteil für den Bau der neuen B16 im Norden von Höchstädt. Landwirte, Anwohner, Mitglieder der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe sind gekommen. "Die sind alle da", sagt Friegel. Er ist zufrieden mit der Beteiligung. Einer, der auch mit dabei ist, ist Hans Sing aus Deisenhofen. "Ich glaub nimmer dran, dass man's noch verhindern kann", sagt Sing. "Ich bin 76, ich erleb die Straße nimmer. Aber ich habe auch Kinder." 

    Zwei bestehenden Brunnen sollen stillgelegt werden

    Und für die gelte es zu verhindern, dass die Stadt Höchstädt ihre Pläne in der aktuellen Fassung umsetzen kann. Höchstädt möchte endlich eine Umfahrung, um den Verkehr aus der Innenstadt zu bekommen. Geeinigt hat man sich auf eine nördliche Trasse, kurz die B16 Nord. Die würde aber nicht nur an Mörslingen und Deisenhofen vorbeiführen, sondern brächte auch noch eine weitere Änderung mit sich. Um die Straße bauen zu können, müsste das bestehende Wasserschutzgebiet verlegt werden. Ein neuer Brunnen soll die beiden alten ersetzen. Doch wenn dieser gebaut würde, würde auch das Wasserschutzgebiet wandern. Das gefällt vielen Mörslingern, die auf der Demo vor dem Landratsamt stehen, nicht. 

    Die Landwirte fürchten mehr Auflagen bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen, andere den Lärm, den die B16 mit sich bringen würde. Thomas Keis lebt in Mörslingen. Für ihn wäre eine Umfahrung in Höchstädt viel einfacher machbar. Nämlich die sogenannte Bahntrasse, die entlang der Bahn verlaufen würde. Dort sei viel Industrie ansässig, die Auswirkungen auf die Wohnbebauung damit gering. "Der Hauptverkehr für Höchstädt kommt ja aus Wertingen", sagt Keis. 

    Gegner der aktuellen Planungen um das neue Wasserschutztgebiet und der B16-Nord kamen vors Dillinger Landratsamt, um Landrat Markus Müller ihre Bedenken mitzuteilen.
    Gegner der aktuellen Planungen um das neue Wasserschutztgebiet und der B16-Nord kamen vors Dillinger Landratsamt, um Landrat Markus Müller ihre Bedenken mitzuteilen. Foto: Christina Brummer

    "Bahntrasse wäre die beste Lösung"

    Mit der B16 Nord wäre also aus seiner Sicht nichts gewonnen. Das sehen hier viele so. Die Bahntrasse sei die beste Lösung, da durch die B16 Nord das Verkehrsproblem im Höchstädter Süden nicht gelöst werde. Wenn das Wasserschutzgebiet so kommt, fürchtet etwa Kristina Reicherzer, habe das Auswirkungen auf die Ortserweiterung. "Die Gemeinde will sich schließlich auch entwickeln. Das macht uns schwer zu schaffen." 

    Bürgermeister Friegel und Johann Jall (Deisenhofen) bemängeln, dass das hydrologische Gutachten, auf dem die Entscheidung zur Verlegung des Schutzgebietes basiert, so ausgefallen sei, wie es am vorteilhaftesten für die Stadt Höchstädt sei. "Der Gutachter ist doch befangen", sagt Jall. "Unser Protest richtet sich nicht gegen den Wasserschutz im Allgemeinen." Vielmehr sei man gegen das neue Gebiet im Speziellen. "Wir wollen das Landratsamt bitten, die Rechtsverordnung bleiben zu lassen", sagt Friegel. 

    Was kann der Landrat ausrichten?

    Landrat Markus Müller hört sich am Freitag die Forderungen der Demonstrierenden an. Tun könne er jedoch nichts. "Wir können nicht einfach das Verfahren nicht durchführen", stellt Müller klar. "Das ist nicht möglich." Das Verfahren sei angestoßen worden, und nun gelte es, alle Aspekte zu prüfen. Momentan liege der Ball beim Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth, denn von dort habe man noch keine Fachstellungnahme bekommen. Erst wenn die vorliege und die Bedenken der Gemeinden und Bürger vorgebracht seien, würde eine Entscheidung getroffen. So sei nun einmal das Verfahren. Dann werde die Verordnung erlassen, die Friegel und seine Anhänger verhindern wollen.

    "Dann gibt es immer noch den Rechtsweg", sagt Müller, betont jedoch auch, dass die Gemeinden bereits ihre Bedenken vorgebracht hätten. Am Montag sei der Termin für die Bürger. Alles andere gehe dann seinen gesetzlich vorgegebenen Gang. Entscheiden wird in der Sache dann ohnehin nicht der Landrat, sondern die Regierungsdirektorin Christa Marx. Die hat bereits betont, dass es bei dem Verfahren nur um die Festsetzung eines geeigneten Wasserschutzgebietes gehe, nicht um die B16 Nord. Für die Gegner der B16 Nord bleibt aber beides eng miteinander verknüpft. 

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