Kompositionen aus Italien erfreuten das Publikum in vergangenen Matineen durch ihre Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Eleganz. Italienische Virtuosen hatten diese mit Erfolg vorgestellt. Beim vorletzten Dillinger Orgelsommerkonzert brach Mario Ciferri mit dieser Tradition und vertiefte sich in barocke Festlichkeit (J.S.Bach), neuromantischen Konservativismus (Max Reger) und sinfonischen Glanz (Franz Liszt). Die Auseinandersetzung mit diesen schweren und eminent herausfordernden Werken gelang dem Gast aus Porto San Giorgio mit großer Souveränität. "Nur zu Gottes Ehr und als Rekreation des Gemüts" wollte J.S.-Bach seine Kompositionen verstanden wissen. Diesen Ganzheitshinweis an seine Schüler war auch die bewegende Intention von Ciferris Darstellung. In der d-Moll-Toccata und Fuge BWV 538 zeigte der Italiener die Vielfalt der Linien, die mächtigen Klangverdichtungen sowie die metrisch gebundenen Passagen mit starkem Gestus und sicherer Pedaltechnik auf.
Dillingen