Es war witzig und höchst unterhaltsam, was die Theatergruppe Hausen auf ihrer Bühne im Vereinsheim ablieferte. Denn mit dem Spiel des ländlichen Schwanks in drei Akten „Hulahupp und Himbeerguatzla“ von Ralph Wallner trafen sie beinahe in jeder Szene die Lachmuskeln ihres Publikums im ausverkauften Parkett. Dabei hatte Regisseurin Gabi Willer einmal mehr bei den Darstellerinnen und Darstellern darauf geachtet, dass sie ihr komödiantisches Talent mit Tempo und Spielwitz zum Einsatz brachten, ohne ihr Spiel zu übertreiben.
Da saß beinahe jede Pointe dort, wo sie hinsollte. Inmitten des begeisterten Publikums, das mit freudigen Lauchausbrüchen und Szenenbeifall das Bühnenspiel in bäuerlicher Hof- und Schuppenkulisse verfolgte. Und so trugen Spaß und Freude vom Spiel auf der Bühne über den Lebens-Charme der 50er Jahre bei, dass sich die Theaterbesucher einfach köstlich amüsierten.
Der Kurzwarenvertreter klaut unbeaufsichtigte Koffer
Der Schwank versetzt das Publikum zurück in die Zeit von Nierentisch und Tütenlampe, Schlagerhits und Cha-Cha-Cha. Das Wirtschaftswunder läuft auf Hochtouren, doch für Kurzwarenvertreter Kurti Knöpferl (Anton Stadtrecher) laufen die Geschäfte schlecht. Deswegen klaut er auf seinen Dienstreisen unbeaufsichtigte Koffer, um den Inhalt mithilfe des Kleinganoven Sherrif (Stefan Mesch) zu etwas Geld zu machen.
Tochter Conny (Nadine Berchtenbreiter), die als einzige eingeweiht ist, findet im neuesten Diebesgut jedoch ein Kinderfoto von sich. Die Verwirrung ist perfekt. Wie kommt ihr Bild in den fremden Koffer und was hat der vermeintliche Kofferbesitzer und verklemmte Buchhalter (Quirin Ludwig) damit zu tun? Gemeinsam mit ihrem Spezl Tarzan (Martin Stadtrecher) kommt sie schließlich einem Geheimnis auf die Spur. Mutter Lilo (Roswitha Furch), deren likörlustige Nachbarin Tilda (Jutta Stark), Connys Schlager verabscheuende Freundin Fanni (Doris Heinisch) und die neue Hulahupp-Bewegung bringen mit ihren Auftritten Schwung und viel Verwirrung auf den Hof und in den kleinen Schuppen hinter dem Haus. Und überall Koffer, Koffer, Koffer … und Himbeerguatzla.
Das Publikum belohnt an diesem Abend das Hausener Theaterensemble mit dem verdienten Schlussbeifall und der sichtbaren Freude, wieder einmal ein wunderbares Wirtshaustheater erlebt zu haben. Dafür hatte es sich wahrlich gelohnt, Fernseher und Smartphone abzuschalten.
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