Die Nachricht hatte Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Dillingen bei einer Andacht im April in der Basilika St. Peter überrascht. Der Generalvikar des katholischen Bistums Augsburg, Wolfgang Hacker, ordnete für einen Stadtkaplan der acht Dillinger Pfarreien eine "geistliche Auszeit" an. Stadtpfarrer Harald Heinrich informierte damals die Teilnehmenden der Andacht über den Vorfall. Zuvor hatte der Monsignore bereits eine E-Mail an Mitarbeitende der Pfarreiengemeinschaft verschickt.
Diese Auszeit sei zeitlich unbefristet und gelte bis zur Klärung der Gründe dafür, hieß es. Stadtpfarrer Heinrich forderte dazu auf, "sich nicht an Gerüchten und Mutmaßungen zu beteiligen, sondern abzuwarten, bis eine Klärung vonseiten des bischöflichen Ordinariats in dieser Angelegenheit erfolgt".
Der Generalvikar hat entschieden, den Priester wieder in der Seelsorge einzusetzen
Nach wiederholten Anfragen hat das bischöfliche Ordinariat jetzt eine kurze Stellungnahme abgegeben. „Die Klärung der dienstrechtlichen Vorwürfe während der geistlichen Auszeit des Stadtkaplans haben den Generalvikar als Personalverantwortlichen zur Entscheidung geführt, ihn wieder in der Seelsorge einzusetzen“, teilt der stellvertretende Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Medien, Nicolas Schnall, auf Anfrage unserer Redaktion mit. Weiter äußerte sich die bischöfliche Pressestelle nicht.
Die Auszeit des Seelsorgers hat viele Gläubige in Dillingen beschäftigt
Nach nicht bestätigten Informationen unserer Redaktion soll der Seelsorger ab dem 1. September in einer anderen Pfarrei eingesetzt werden. Konkrete Angaben dazu gab es nicht. Stadtpfarrer Harald Heinrich wollte sich auf Anfrage in der Sache nicht äußern. Die geistliche Auszeit des Stadtkaplans hatte in den vergangenen Wochen viele Gläubige der Pfarreiengemeinschaft beschäftigt. Sie war offensichtlich auch in der Pastoralratssitzung am Montag voriger Woche ein Thema. Der Pastoralratsvorsitzende der Pfarreiengemeinschaft Dillingen, Christoph Balzer, bat um Verständnis, dass er sich zu dem Vorfall nicht äußern könne. Dies sei Sache des Bistums Augsburg.
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