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Landkreis Dillingen: "Für die Kreiskliniken bleibt nur der Weg der Kooperation"

Landkreis Dillingen

"Für die Kreiskliniken bleibt nur der Weg der Kooperation"

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    Mit Lauterbachs Klinik-Plänen haben einige Dillinger Kreisräte ihre Probleme.
    Mit Lauterbachs Klinik-Plänen haben einige Dillinger Kreisräte ihre Probleme. Foto: Christina Brummer

    Erneut geht es im Dillinger Kreistag um die Lage der Kreiskliniken und die Gesundheitsversorgung im Landkreis. Nachdem ein Experte des Landkreistags seine Sicht der Dinge erläutert hatte, melden sich mehrere Kreisräte zu Wort. Einer hat einen Verbesserungsvorschlag für die Notaufnahme.

    Kreisrat Bernd Nicklaser (FW) macht deutlich, dass es zwar verschiedene Optionen für die Kreiskliniken gegeben habe, so auch einen Neubau. Die ministerielle Zielvorgabe laute nun aber Kooperation mit anderen Landkreisen und Häusern. Die bezeichnet Nicklaser unter Berücksichtigung aller anderer Vorzeichen als "alternativlos". 

    Kritik auch am Transparenzgesetz für Klinken

    Das Krankenhaustransparenzgesetz von Karl Lauterbach (SPD) und die zunehmende Zahl ambulanter Eingriffe werde wohl weiter dazu führen, dass immer weniger Menschen sich für eine Behandlung im Kreis Dillingen entscheiden könnten. "Dass diese im Bereich menschlicher Gesundheit eigentlich vollkommen deplatzierte Check-24-Mentalität" des Transparenzgesetzes in die Insolvenz führen müsse, werde offensichtlich hingenommen. Die Zahl der Betten werde so "auf diesem kalten Weg" reduziert. Damit der Landkreis seine anderen Pflichtaufgaben ausführen könne, bleibe nur der Weg der Kooperation zwischen den Kliniken. "Wenn wir den Weg in die Zukunft nicht selbst gehen, werden wir gegangen", sagt Nicklaser. 

    Kreisrat Thomas Häußler (Bürgerliste) bemängelt, dass in der Vergangenheit "nicht die nötigen Weichenstellungen" in den Kliniken gemacht worden seien. Anzulasten sei das jedoch nicht allein der Geschäftsführung, sondern auch dem Aufsichtsrat. Es bringe jedoch auch nichts, auf andere Kliniken zu zeigen, die noch ein höheres Defizit hätten als die im Kreis Dillingen. Die Kliniken schöben einen Investitionsstau vor sich her. Bislang sei nur Gutachten um Gutachten aus dem Hut gezaubert worden, um Probleme zu beheben. Umgesetzt habe man diese Gutachten jedoch nie. "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und unsere Potenziale ausschöpfen", fordert Häußler. 

    Landrat: Klinik-Reform birgt auch Chancen

    Kreisrat Frank Kunz (CSU) bemängelt, dass die Lauterbach-Reform nicht zu Ende gedacht und nur auf "Großstadt-Häuser" ausgerichtet sei. Die wichtigste Aufgabe der Krankenhäuser sei es, mit gut ausgebildetem und motiviertem Personal eine "starke medizinische Grund- und Notfallversorgung" aufrechtzuerhalten. "Dazu stehen wir als Kreistag." Die drei Kreisräte danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Klinken für deren Einsatz. 

    Auch Landrat Markus Müller (FW) sieht die Herausforderungen der Reform. Doch für den Landkreis gelte es, "mitzugestalten im Rahmen unserer Möglichkeiten". In der Lauterbach-Reform steckten auch Chancen. Etwa im geplanten Transformationsfonds. 

    Kritik an den Öffnungszeiten der Notaufnahme

    Kreisrat Walter Fuchsluger (SPD) nutzt die Kreistagssitzung, um "ein großes Manko" anzusprechen. Ihn stören die Öffnungszeiten der Wertinger Notaufnahme. "Die Dillinger Notaufnahme ist überfüllt." Die Wertinger Notaufnahme habe nur tagsüber geöffnet und schließe, wenn auch die Praxen schließen. So konzentriere sich alles auf Dillingen. "Die Notaufnahme in Dillingen und Wertingen lässt damit sehr zu wünschen übrig", sagt Fuchsluger. Man solle doch über Öffnungszeiten eher zwischen 18 und 8 Uhr und nicht zwischen 8 und 18 Uhr nachdenken. Die Anregung wolle man aufnehmen, sagt Müller. 

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