Der Maibaumklau in Dillingen liegt schon etwas zurück, und die Sache vollzog sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die handelnden Akteure: Mitglieder der Eppisburger Feuerwehr und Landjugend. Der Zeitpunkt: Montag, 29. April. Ort des Geschehens: der Tiergarten im Süden Dillingens. „Da lag ein herrenloser Maibaum herum“, berichtet Christian Ehnle, ein Mitglied der munteren Eppisburger Gruppe. Dillinger Stadtarbeiter hätten den Baum jedenfalls in dem Waldstück liegenlassen.
Und so fuhren Eppisburger Floriansjünger und Landjugendmitglieder im Vorfeld des 1. Mai mit einem Rückewagen in den Tiergarten, transportierten den Maibaum ab und lagerten ihn auf einem Bauernhof, wie die Gruppe am Dienstagabend bei einem Treffen im Dillinger Rathaus berichtet. Recherchen hätten schließlich ergeben, dass der Maibaum für den Dillinger Stadtteil Hausen bestimmt war, erläutert Christian Ehnle. Und es sei natürlich die Absicht gewesen, für die Rückgabe des Stammes eine Auslöse zu bekommen. Beim Kontakt mit dem Hausener Kommandanten Armin Gentner erfuhr die Gruppe allerdings, dass der Maibaum noch gar nicht im Besitz der Feuerwehr gewesen sei. Und so verhandelten die Eppisburger am Ende mit Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz über die Auslöse.
Das Hochwasser durchkreuzt die Pläne für ein Fest
Die Sache war zunächst klar, der Maibaum kam am Ende wie geplant nach Hausen. Eine Spendenhöhe von mehreren hundert Euro wurde festgelegt und der Termin für ein Fest vereinbart. Den Zeitplan sprengte allerdings das jüngste Hochwasser, bei dem Einsatzkräfte im ganzen Landkreis Dillingen gefordert waren. Danach habe niemand mehr an ein Fest gedacht, sagt Rainer Egger. „Es wurde entschieden, die Maibaumauslöse zu spenden“, berichtet der Eppisburger. Und so kam die Gruppe schließlich auf die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.
Oberbürgermeister Frank Kunz hielt dies bei der symbolischen Spendenübergabe für „eine klasse Idee“. So könne das Leserhilfswerk Menschen in der Region, die in Not sind, helfen. DZ/WZ-Redaktionsleiter Berthold Veh dankte der Eppisburger Feuerwehr und Landjugend herzlich für die lustige Aktion und die Unterstützung der Kartei der Not. Weil die Verwaltungskosten von der Mediengruppe Pressedruck getragen werden, komme jeder gespendete Euro zu hundert Prozent bei Bedürftigen an. (bv)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden