Das fünfte Jahr in Folge hat der Landkreis Dillingen zum Ausgleich des Defizits der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus St. Elisabeth in Dillingen vom Freistaat Bayern eine Förderzusage bekommen. Das meldet der Landkreis als Träger der Klinik in einer Pressemitteilung. Die Zuwendung in Höhe von maximal einer Million Euro wird durch die Regierung von Oberfranken mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention bereitgestellt. Die Regierung von Oberfranken ist zuständig für die Abwicklung der Geburtshilfeförderung im Freistaat. Ob weiterhin Geld fließt, hängt nun an der Zahl der 2023 im Landkreis geborenen Babys.
Landrat Markus Müller freut sich laut Pressemitteilung über die Förderzusage für das Jahr 2022, denn diese Zuwendung leiste einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung im Landkreis Dillingen.
Maximal gibt es eine Million Euro für die Geburtshilfe
Ziel der Förderung ist die Sicherung kleinerer Geburtshilfeabteilungen im ländlichen Raum. Die Fördersumme soll helfen, die Defizite kleinerer Geburtshilfestationen auszugleichen. Der Freistaat übernimmt bis zu 85 Prozent des auf die Geburtshilfe entfallenden Defizits – maximal jedoch eine Million Euro je Haus.
Nur Kliniken mit mindestens 300 und höchstens 800 Geburten im Jahr können die Förderung beantragen. Für Kliniken mit einer vergleichsweise geringen Geburtenzahl ist es laut Pressemitteilung nicht möglich, eine leistungsfähige Geburtshilfeabteilung mit einem entsprechenden medizinischen Angebot ohne Defizit zu führen. Deshalb leiste das Förderprogramm einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer wohnortnahen Geburtshilfe, insbesondere in den ländlichen Regionen. Im Landkreis ist die Dillinger Klinik die einzige mit einer Geburtshilfestation.
Wie viele Kinder wurden 2023 in Dillingen geboren?
Um die Förderung zu bekommen, muss mindestens die Hälfte aller Neugeborenen im Landkreis in der geförderten Klinik zur Welt kommen. 2021 und 2022 wurde das 50 Prozent Kriterium in der Kreisklinik Dillingen nicht erreicht, da mehr als die Hälfte der Entbindungen in Kliniken der Nachbarlandkreise stattfanden. Eine Abweichung von der 50-Prozent-Regel ist allerdings zwei Jahre in Folge möglich. Diese Ausnahme wurde im Jahr 2022 auf Initiative des damaligen Landtagsabgeordneten Georg Winter (CSU) erreicht. Nun blickt der Landkreis auf die Zahlen des Jahres 2023, denn in diesem müsste die 50-Prozent-Regelung wieder zwingend erreicht werden. "Für das Jahr 2023 liegen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch nicht vollständig vor", heißt es in der Pressemitteilung. Landrat Müller hoffe aber, dass das Kriterium 2023 wieder erfüllt worden sei und die Förderung somit auch im Jahr 2024 beantragt und bewilligt werden könne. (AZ)