Der dumpfe Trommelschlag der Brass-Abteilung des Heeresmusikkorps Ulm bestimmt den Gleichschritt der Soldaten beim Einmarsch der 6. Kompanie des Informationstechnikbataillons 292 mit ihren Rekruten auf dem von Fackeln und Feuerkörben beleuchteten Exerzierplatz der Luitpold-Kaserne. Es folgten lautstarke militärische Meldungen. Ursprünglich sollten das feierliche Gelöbnis und das Ablegen des Diensteides der 69 Rekruten und Rekrutinnen wie gewohnt im Dillinger Schlosshof stattfinden.
Doch wegen Corona findet die Zeremonie am Abschluss der militärischen Grundausbildung in engstem Kreis auf dem Exerzierplatz der Luitpold-Kaserne statt. Daran teil nehmen unter anderem Landratstellvertreter Alfred Schneid, die Vertreter der Bataillonspatengemeinden – Bürgermeisterin Katja Müller, Lauingen, Bürgermeister Willy Lehmeier, Wertingen, Zweiter Bürgermeister Roman Schnalzer, Gundelfingen, und Zweiter Bürgermeister Stephan Karg, Höchstädt – sowie Anton Schön, Kreisvorsitzender der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung Dillingen, und Militärpfarrer Gunter Wiendl.
Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz ist auch am Standort
Bataillonskommandeur Stefan Holland sagt zu den Rekruten: „Der heutige Tag gebührt Ihnen und dient dazu, ihre Leistungen zu würdigen.“ Die freiwillig Grundwehrdienstleistenden und zukünftigen Soldatinnen und Soldaten auf Zeit gehen die Verpflichtung ein, „der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht auf die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, betont Oberstleutnant Holland. Wenn nötig, geschehe dies auch unter dem Einsatz von Leib und Leben. Der Kommandeur dankte auch den Ausbildern der 6. Kompanie. Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz verwies auf die traditionsreiche und sehr gute Beziehung zwischen der Stadt Dillingen und „ihren“ Soldaten.
Nach dem Musikstück „Deutscher Kaiser-Marsch“ sprach Brigadegeneral Alfred Marstaller. Für ihn sei es eine besondere Ehre, in seiner Heimat sprechen zu dürfen. Dafür danke er besonders Oberstleutnant Holland für die Einladung. Marstaller ist in Deisenhofen aufgewachsen und am Sailer-Gymnasium zu Schule gegangen (wir berichteten). An die Rekrutinnen und Rekruten gewandt, sagte der General, dass sie mit ihrem feierlichen Gelöbnis und ihrer Vereidigung ein ganz persönliches Bekenntnis zum Dienst in der Bundeswehr und für die Gesellschaft abgeben.
Leitung des Corona-Krisenstabs der Bundeswehr anvertraut
Dies erfordere Mut, Bereitschaft und Engagement in unsicherer und bewegter Zeit, wofür er ihnen Dank und große Anerkennung ausspreche. Seit ungefähr 30 Jahren sei das Bild der Streitkräfte hauptsächlich durch Einsätze im Ausland geprägt worden, stellte General Marstaller fest. Doch auch bei der Bekämpfung des Coronavirus stehe die Bundeswehr mit an vorderer Stelle. Dies gehe sogar so weit, dass mittlerweile die Leitung des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt dem Bundeswehr-General Carsten Breuer anvertraut worden sei.
Marstaller sagte zu den angetretenen Soldaten: „Seien Sie alle versichert – wir, die Bundeswehr und die Gesellschaft, brauchen Sie! Sie sind die Zukunft unserer Streitkräfte!“