Dillingen: Dillingen feiert mit Gottfried Fellner

Es war ein besonderer Tag nicht nur in der langen priesterlichen Laufbahn des langjährigen Dillinger Stadtpfarrers und Regionaldekans Monsignore Gottfried Fellner, sondern auch ein großes Fest für die ganze Pfarreiengemeinschaft und Stadt Dillingen. Die Basilika St. Peter war jedenfalls am Sonntag voll gefüllt, als der Seelsorger dort sein Goldenes Priesterjubiläum feierte. 1974 war Fellner in der Dillinger Studienkirche zum Priester geweiht worden. 

Am Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul, dem Patrozinium der Basilika, zelebrierte Fellner in St. Peter einen zu Herzen gehenden Festgottesdienst auf Einladung seines Nachfolgers, Domkapitular Harald Heinrich. Monsignore Heinrich hielt auch die Festpredigt und ging dabei auf den Kern der priesterlichen Berufung ein. Heinrich zitierte den Wiener Erzbischof Christoph Schönborn mit den Worten: "Der Priester soll zu den Gläubigen aufschauen, nicht auf sie herabschauen." So habe der langjährige Dillinger Stadtpfarrer Gottfried Fellner auch seinen mittlerweile 50-jährigen Dienst verstanden, auf Augenhöhe mit den Menschen und mitten bei ihnen zu sein. 

Der Pastoralratsvorsitzende der Pfarreiengemeinschaft Dillingen, Christoph Balzer, hatte zu Beginn des Gottesdienstes Gottfried Fellner und seine langjährige Hausfrau Rita Beißer ebenso wie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und langjährige Weggefährten von Fellner begrüßt, unter ihnen das ehemalige evangelische Dillinger Pfarrerehepaar Manuel Kleiner und Sabine Verron-Kleiner.

Die musikalische Begleitung in der Dillinger Basilika ist erhebend

Der Basilikachor Dillingen gestaltete die Heilige Messe unter der Leitung von Basilikaorganist Axel Flierl mit englischen und französischen Motetten für Chor und Orgel von Charles Villiers Standford, John Rutter, Peter Lutkin und Camille Saint-Saëns besonders erhebend. Dabei begleitete der ehemalige Domorganist von St. Gallen, Willibald Guggenmos, virtuos an der Orgel. 

Beim anschließenden Festakt im Dillinger Stadtsaal spielte die Stadtkapelle Dillingen unter der schwungvollen Leitung von Marie-Sophie Schweizer zwischen den Redebeiträgen von Landtagsabgeordnetem Manuel Knoll, Oberbürgermeister Frank Kunz, Erhard Friegel als stellvertretender Landrat, Bürgermeister Klaus Friegel (Finningen), Silvia Oblinger (Kirchenverwaltung Finningen) und dem Pastoralratsvorsitzenden Christoph Balzer. Alle Redner würdigten die beeindruckende Lebensleistung Fellners in seinen diversen Funktionen und Ämtern. Jahrzehnte wirkte der heute 79-Jährige dabei in der Region. Ab 1975 hatte Fellner am Sailer-Gymnasium Religion unterrichtet, von 1975 bis 1985 war er Pfarrvikar in Finningen. Danach wurde Fellner Dillinger Stadtpfarrer und 1987 Regionaldekan der Diözesanregion Donau-Ries. 2012 berief Bischof Konrad Zdarsa Fellner als Kurat der Wieskirche. Dieses Amt füllte der Seelsorger bis 2022 aus. Seit zwei Jahren ist Fellner nun Ruhestandspfarrer in Oberauerbach bei Mindelheim.

Als empathischer Priester habe Fellner viel Gutes bewirkt

Als unermüdlicher, zupackender und empathischer Priester habe Fellner mit seinem Charisma und seiner Begeisterungsfähigkeit viel Gutes bewirkt und so bleibende Spuren an allen Wirkungsstätten hinterlassen, betonten die Redner beim Festakt im Dillinger Stadtsaal. Vor allem aber habe der Seelsorger in seiner Zugewandtheit und Bodenständigkeit bis heute in den Herzen der Menschen in der Region einen festen Platz. Und diese Verbundenheit war am Sonntag besonders spürbar. Bei einem kleinen Imbiss klang der denkwürdige Festtag mit angeregten Gesprächen und vielen persönlichen Begegnungen mit dem freudestrahlenden und bewegten Jubilar fröhlich aus.

Fellner ist am Ende der Feierlichkeiten beglückt. "Der Tag war überwältigend für mich", sagt der 79-Jährige am Montag unserer Redaktion. "Ich bin immer noch gerne zu Hause in Dillingen, das ist hier für mich zu meiner zweiten Heimat geworden", erklärt Fellner und fügt hinzu: "Dahoim is dahoim." Der Gottesdienst sei eine sehr bewegende Feier gewesen. Auch die musikalische Umrahmung sei ergreifend gewesen, und Herzlichkeit der vielen Menschen aus dem ganzen Kreis Dillingen, die mit ihm gefeiert haben, habe ihn schlichtweg überwältigt. (AZ, bv)