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Dillingen: Die "Neue" der evangelischen Gemeinde im Landkreis Dillingen

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Die "Neue" der evangelischen Gemeinde im Landkreis Dillingen

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    Melanie Walter vor dem evangelischen Gemeindehaus am Martin-Luther-Platz.
    Melanie Walter vor dem evangelischen Gemeindehaus am Martin-Luther-Platz. Foto: Laura Mielke

    Melanie Walter sitzt erst seit kurzem in ihrem Büro im evangelischen Gemeindehaus in Dillingen. Am 1. September hat sie ihr Amt als Jugendreferentin im Dekanat Neu-Ulm aufgenommen. Davor war sie bereits zwei Jahre lang in Dillingen an Schulen und in der Gemeinde als Lehrerin tätig. Wir haben die gebürtige Ingolstädterin gefragt, wie sie zu ihrer Stelle gekommen ist und was die Arbeit für sie ausmacht.

    Wie gefällt es Ihnen bisher in Dillingen?

    Walter: Ich bin ja jetzt schon seit zwei Jahren in Dillingen und ich find’s sehr schön. Nicht zu groß, nicht zu klein. Man hat viel Natur und eigentlich alles, was man braucht. Und die Menschen sind sehr nett! Vorher war ich in Erlangen. Die Franken sind auch herzlich - auf ihre Art und Weise. Aber anfangs manchmal ein bisschen muffig.

    Was haben Sie in Erlangen gemacht?

    Walter: Ich hab während dem Studium dort gewohnt. Mein vorheriges Studium war in Erlangen, das danach in Nürnberg und dann dachte ich, ich pendel einfach.

    Elternhaus war nicht sehr religiös

    Was haben Sie denn genau studiert?

    Walter: Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit, aber erst Gymnasiallehramt Latein und evangelische Religion.

    Kommen Sie aus einem religiösen Haushalt?

    Walter: Nein, von meinen Großeltern sind die einen ausgetreten und die anderen katholisch. Ich wurde auch katholisch getauft.

    Und wie kommen Sie dann zur evangelischen Kirche?

    Walter: Wir hatten im Gymnasium eine tolle evangelische Religionslehrerin, mit der hab ich mich viel unterhalten. Für Lehramt Latein brauchte ich dann ein Zweitfach, also Religion. Katholische Religion kam für mich allerdings nicht in Frage. Beim Gespräch mit der Studienberatung wurde mir dann gesagt, dass ich vor Praktika konvertieren müsste, sonst darf man nicht unterrichten. Dann hab ich mich eingeschrieben und fand das richtig gut.

    Als Kind schon gern in der Kirche

    Was hat Sie von der evangelischen Religion überzeugt?

    Walter: Ich bin schon als Kind gern in die Kirche, hab vieles aber nicht verstanden und keiner konnte mir meine Fragen beantworten. Da war nie Zeit und Raum. Die Menschen, die ich in der evangelischen Kirche kennengelernt hab, waren sehr viel offener und haben sich Zeit für meine Fragen genommen. Das hat mich schon als Kind beeindruckt. Wobei ich festgestellt hab, dass es hier zum Beispiel ganz anders ist. Wolfgang Schneck, der katholische Stadtpfarrer ist super, der nimmt sich sehr viel Zeit für meine Fragen und auch Alfred Hirsch. Mit beiden habe ich schon öfter zusammen gearbeitet. In Dillingen sind beide Seiten sehr gut aufgestellt, da haben wir Glück.

    Die Stelle hat in den letzten Jahren öfter gewechselt. Woran liegt das?

    Walter: Zum einen, dass die Stelle für Religionspädagogen und Diakone ausgeschrieben ist. Beide studieren in Nürnberg und viele wollen gern in der Gegend bleiben. Das ist schade, denn ich persönlich find es sehr schön hier. Zum anderen ist die Stelle im Pool für Berufsanfänger. Da wird man mehr oder weniger zugeteilt. Im Idealfall bleibt man zwei bis vier Jahre.

    Wollen Sie sich denn nach Ihrer Zeit wegbewerben?

    Walter: Nein, natürlich nicht. Haha. Ich war sehr froh, dass das geklappt hat. Aktuell bin ich die Vertretung von Annegret Kraus, die in Elternzeit ist. Gucken wir mal, was in einem Jahr ist. Durch die Stelle konnte ich allerdings meine Kinder- und Jugendgruppen der Gemeinde weiter mitbetreuen und musste die nicht aufgeben.

    Was sind Ihre Vorhaben für die Zeit als Jugendreferentin? Gibt es etwas, das Sie unbedingt umsetzen wollen?

    Walter: Ich hätte gerne mehr Möglichkeiten meine Kinder und Jugendlichen trotz Corona zu sehen. Das gilt auch für die Dekanatsjugend. Das ist für mich sehr schade. Längere Freizeiten habe ich als Berufsanfängerin noch nicht gemacht, da freue ich mich schon drauf. Eine Woche mit den Teenies wegfahren, das ist mein größtes Ziel. Ich hoffe, dass das nächstes Jahr stattfinden kann.

    Das ist Melanie Walter

    Außerhalb der Arbeit spielt Melanie Walter gerne Gesellschaftsspiele oder geht reiten. Sie hat ein Pflegepferd in Altenbaindt. Ein „sturer, dicker Haflinger“. Generell verbringt sie gerne Zeit draußen und nimmt ihn auch mal zum spazieren gehen oder joggen mit. „Andere führen ihren Hund aus, ich halt mein Pferd. Die Blicke sind immer unbezahlbar.“, lacht sie.

    Bei ihrer offiziellen Einführung am 25. September darf sie sogar selbst predigen, darauf ist sie stolz. Ihre Bibelstelle steht schon fest – 1. Petrus 4, 10: „Und dient einander ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ Das passt zu Melanie Walter, wie sie selbst erzählt: „Ich begleite unglaublich gerne Menschen.“

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