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Dillingen: Die Schausteller für das Dillinger Volksfest stehen in den Startlöchern

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Die Schausteller für das Dillinger Volksfest stehen in den Startlöchern

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    Der Dillinger Frühling soll 2022 wieder stattfinden.
    Der Dillinger Frühling soll 2022 wieder stattfinden. Foto: Veh (Archiv)

    Karl Neumüller ist noch zurückhaltend. Zu oft musste er in den vergangenen zwei Jahre herbe Tiefschläge erleben – und das teils einen Tag vor einer geplanten Veranstaltung. Gemeinsam mit seiner Familie ist der Holzheimer in fünfter Generation hauptberuflich als Schausteller unterwegs. Vor Corona war er mit seinen Fahrgeschäften und Süßigkeiten-Buden mindestens auf 40 Volksfesten und anderen Events pro Jahr in ganz Deutschland unterwegs. Seit Ausbruch der Pandemie war er auf fünf oder sechs Veranstaltungen. „Von 100 auf Null hatten wir nichts mehr. Am Anfang dachten wir ja alle, dass das schnell wieder vorbeigeht. Aber das es zwei Jahre geht, damit hat niemand gerechnet“, sagt Neumüller.

    Neumüller betreibt das Geschäft in fünfter Generation in Holzheim

    Seit neun Jahren ist er im Schaustellergeschäft selbstständig. Er kenne es nicht anders als ständig unterwegs zu sein, jedes Wochenende in einer anderen Stadt zu sein. „Und dann plötzlich sitzt man nur noch daheim rum. Das war schwer, das macht schon was mit einem“, sagt Karl Neumüller. Doch seit wenigen Tagen gibt es nun endlich wieder Hoffnung, dass das Jahr 2022 für Neumüllers und auch andere Schausteller in der Region ein Stück weit „normal“ werden könnten.

    Denn: Zukünftig sind im Freistaat wieder Volksfeste erlaubt – dies gab die bayerische Staatsregierung in dieser Woche bekannt. Und somit steht von den rechtlichen Vorgaben auch dem „Dillinger Frühling“ in diesem Jahr nichts mehr im Wege. Die Vorbereitungen seitens der Stadt für das Volksfest laufen bereits seit Monaten. Das verkündet die Stadt am Freitagnachmittag. Oberbürgermeister Frank Kunz und die Festreferenten im Stadtrat, Johann Graf und Peter Graf, freuen sich, dass die beliebte Veranstaltung auf dem Festplatz „Donaupark“ abgehalten werden kann.

    „Gerade für Kinder und Familien ist das nach den zwei Corona-Jahren sicherlich eine gute Nachricht“, sind die Veranstalter überzeugt. Gleichzeitig werfen sowohl die aktuellen Coronazahlen als auch der Krieg in der Ukraine die Frage auf, in welcher Form das Volksfest stattfinden wird, heißt es in der Pressemitteilung.

    Von 6. bis 10. Mai auf dem Volksfestplatz in Dillingen

    Die Holzheimer Schausteller-Familie Neumüller hat die Nachricht mit großer Freude erhalten und sie ist beim Dillinger Frühling auf jeden Fall mit dabei – mit drei Geschäften, wie Karl Neumüller bestätigt. „Wir stehen in den Startlöchern. Längst. Wir hoffen einfach, dass alles wie geplant ablaufen kann“, sagt er. Das hofft auch die Stadt Dillingen. Bis zum beliebten Volksfest sind es noch rund zwei Monate. Geplant ist der Dillinger Frühling von Freitag, 6. Mai, bis Dienstag, 10. Mai. „Auch, wenn die Corona-Auflagen gelockert werden, steht bei unserem Volksfest natürlich weiterhin die Sicherheit und Gesundheit der Gäste im Vordergrund“, ist sich Oberbürgermeister Frank Kunz mit den Festreferenten einig. Lothar Schmied, der das Fest vonseiten der Stadt organisiert, erläutert: Aktivitäten an der frischen Luft seien dabei vergleichsweise sicher. So ist neben dem Vergnügungspark mit zahlreichen Fahrgeschäften und Attraktionen auch geplant, den traditionellen Festumzug mit Vereinen und Institutionen vom Rathaus zum Festplatz abzuhalten. Die Einladungen hierzu gehen demnächst heraus.

    An die Corona-Situation angepasst wird laut Veranstaltern das gastronomische Angebot. Ob es einen reinen Biergarten oder auch ein gut durchlüftetes Zelt gibt, wird derzeit noch geprüft. Wichtig sei, dass die Abstände gut eingehalten werden können und sich die Gäste sicher fühlen, teilt die Stadt in ihrer Pressemitteilung mit.

    Los geht es mit dem Mittelaltermarkt in Harburg

    Karl Neumüller startet mit seinen Geschäften bereits am 1. April beim Mittelaltermarkt in Harburg im Landkreis Donau-Ries. Es folgen Veranstaltungen in Dinkelsbühl und Tübingen. Auch die Dillinger WIR steht auf dem Programm. Und eben der Dillinger Frühling. „Der Terminkalender ist schon ziemlich voll – wenn dann auch alles stattfindet“, so Karl Neumüller. Aber genau das habe ihm und seiner Familie so gefehlt. Nicht nur emotional, sondern natürlich auch finanziell, wie er sagt. Zwar habe er Corona-Hilfen bekommen, darüber wolle er sich überhaupt nicht beklagen. Und schon seit Dezember 2020 hat er zwei Buden mit Bratwurst und Süßkram in Weisingen aufgestellt. Der Verkauf sei vor allem in der Anfangszeit gut gelaufen. „Es leben zwei Familien davon. Das ist eigentlich zu wenig, aber wir sind zufrieden“, so Neumüller.

    Viel mehr hoffe er, dass nun endlich wieder ein Stück weit Normalität ins Schausteller-Leben einkehre. Das ständige Auf und Ab, die kurzfristigen Zu- und Absagen haben gezehrt. „Jetzt freuen wir uns auf ein neues Jahr – und auf den Dillinger Frühling.“

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