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Dillingen: Der Quiz-Champion Christoph Paninka hat in Dillingen viel vor

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Der Quiz-Champion Christoph Paninka hat in Dillingen viel vor

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    Der Dillinger Bona-Lehrer Christoph Paninka zählt das Quizzen zu seinen Leidenschaften. Erst vor Kurzem hat er bei der Bayerischen Quizzmeisterschaft eine Goldmedaille geholt.
    Der Dillinger Bona-Lehrer Christoph Paninka zählt das Quizzen zu seinen Leidenschaften. Erst vor Kurzem hat er bei der Bayerischen Quizzmeisterschaft eine Goldmedaille geholt. Foto: Berthold Veh

    Christoph Paninkas Karriere als Quizspieler beginnt bereits in der Grundschule in Asbach-Bäumenheim. Dort veranstaltet Pfarrer Alois Tentschert einmal im Monat im Religionsunterricht ein Ratespiel. "Da habe ich gleich das erste Quiz gewonnen", erinnert sich Paninka, der inzwischen selbst Lehrer ist und am Bonaventura-Gymnasium in Dillingen Deutsch und Geschichte unterrichtet. Der heute 53-Jährige kann damals die Frage nach dem Attribut des heiligen Andreas beantworten – das X-Kreuz. Als der achtjährige Bub beim zweiten Quiz ebenfalls vorn liegt, bindet ihn der Pfarrer als Fragesteller mit ein. 

    Nach seinem ersten Fernsehauftritt ist er schuldenfrei

    Die Begeisterung fürs Quizzen ist gelegt. Als Jugendlicher und junger Erwachsener nutzt Christoph Paninka jede Gelegenheit, um etwa im Radio Quizfragen zu beantworten. Richtig ernst wird die Sache aber, als dem Germanistik- und Geschichtsstudenten am Ende seines Studiums ein Schreiben ins Haus flattert, dass er sein Bafög zurückbezahlen soll. "Da kam ich dann auf die Idee, mich für die Fernseh-Quizshow 'Jeder gegen jeden' zu bewerben", blickt Paninka zurück. Der Mann aus dem Donau-Ries-Kreis, der heute in Lachen bei Memmingen lebt und zur Arbeit nach Dillingen pendelt, wird ausgewählt und tritt gegen elf Leute an. "Da habe ich mich durchgesetzt und war nach diesem Auftritt schuldenfrei."

    Er kann sich "Süddeutschlands klügster Lehrer" nennen

    Quizsendungen seien nach der Jahrtausendwende der absolute Renner gewesen, blickt Paninka zurück. Es habe eine richtige Goldgräberstimmung unter den Teilnehmenden geherrscht. Der Bona-Lehrer selbst war inzwischen bereits in acht Fernsehsendungen zu sehen. Erfolgreich ist seine Teilnahme im Jahr 2002 an der RTL-Sendung "Deutschlands klügste Lehrer". Dafür hätten sich etwa 2000 Lehrer und Lehrerinnen beworben. Paninka beweist Showtalent, er hat Erfahrungen als Theaterspieler und Straßenmusikant gesammelt. Nach einem zweiten Casting ist er schließlich in der Gruppe der zwölf Männer und zwölf Frauen, die bei der Sendung mitmachen dürfen. Am Ende liegen drei Männer vorn, und Paninka belegt den dritten Platz. Weil die anderen beiden Pädagogen aus dem Norden

    Preisgeld gibt es dafür nicht. Als ein Freund in der Sendung "Glücksrad" mit zwei einfacheren Fragen 22.500 Euro abräumt, wird der Lehrer nachdenklich. "Ich dachte mir, ich sollte selbst mal schauen, wo die Fleischtöpfe bei diesen Quizsendungen stehen." Paninka kommt schließlich auf die Idee, sich für Günther Jauchs Sendung "Wer wird Millionär?" zu bewerben, nach sechs Jahren klappt es schließlich. Mit seinem Auftritt wird Paninka bundesweit bekannt. Der damals 39-Jährige räumt gegenüber dem Moderator ein: "Ich bin nicht wegen des Geldes hier, sondern weil es schön wäre, wenn die eine oder andere Dame auf mich aufmerksam würde." Günther Jauch tauft seine Sendung kurzerhand um in "Lehrer sucht Frau". Weil auf seinem T-Shirt die E-Mail-Adresse peppig@gmx.de auftaucht, taufen ihn die Schüler und Schülerinnen am Gymnasium Marianum in Buxheim "Mr. Peppig". Deren Reaktionen reichen von Fremdschämen bis zum Respekt vor dem den Mut des Lehrers.

    Waren bei der 500.000-Euro-Frage zwei Antworten richtig?

    Paninka erhält schließlich etwa 1000 E-Mails mit ganz unterschiedlichem Inhalt. Und geht aus der Show mit 125.000 Euro nach Hause. In der Überzeugung, dass der Redaktion bei der 500.000-Euro-Frage ein Fehler unterlaufen sei. Es ging um Qualität, die sich in den Verhältniszahlen "90:10" ausdrückt. Aber in welchem Bereich? Bei Tannenbäumen? Lametta? Glühwein? Marzipan war die Lösung, die Paninka nicht wusste. Um ein Haar hätte er einer Zuschauerin vertraut und wäre damit auf 500 Euro zurückgefallen. Die Frau riet partout zum Lametta. Moderator Günther Jauch empfahl eindringlich, zur Sicherheit noch den 50:50-Joker nachzuschieben – und weg war das Lametta. Es habe sich aber herausgestellt, dass Lametta ebenfalls richtig gewesen wäre, behauptet der Pädagoge. Auftritte beim Quiz-Duell (2016) und in der Sendung Quiz-Champion (2018) folgen. 

    Heute ist Christoph Paninka im Deutschen Quizverein (Vorsitzender Sebastian Klussmann) engagiert. In Memmingen hat der Bona-Lehrer eine "Filiale" der Münchner Niederlassung gegründet. Dort richtet er regelmäßig Quizabende aus, bei denen nicht nur die Erstplatzierten etwas gewinnen. Preise gebe es auch für den oder die in der Mitte Platzierte(n) und den Vorletzten. Paninka zählt zu den besten Quizspielern in Deutschland. 2018 gewann er die Bayerischen Quiz-Meisterschaften mit einem nach eigenen Angaben bis heute gültigen Rekord – 101,5 von 120 Punkten. 2021 holte er mit Martin Ehrl die deutsche Quizmeisterschaft im Doppel – vor den drittplatzierten

    Durchs Quizzen "ganz viele Aha-Erlebnisse"

    "Ich brenne für das Quizzen und möchte diese Leidenschaft weitergeben", sagt Paninka. Deshalb will er in Dillingen ab Mitte Januar eine Quizrunde etablieren. Für Interessierte soll es jeweils am Mittwoch von 18.30 bis 22 Uhr "geistreiche und gesellige Abende" im Restaurant Roggenkugel in der Königstraße geben. Dazu gehöre neben dem Ratespaß auch ein Abendessen. Die Dillinger Quizspieltage starten, so die Planung, am Mittwoch, 18. Januar. Wer Fragen zum Ablauf hat, kann sich unter der E-Mail-Adresse QuizDLG@web.de bei Christoph Paninka melden. Es gehe dabei um den Spaß und nicht um einen verbissenen Wettkampf. Dieses Hobby sei faszinierend, sagt Paninka. "Man lernt die Welt besser verstehen und hat ganz viele Aha-Erlebnisse." 

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