Das sonnige Herbstwetter passt an diesem Donnerstagnachmittag zur heiteren Stimmung der Soldaten, die auf dem Exerzierplatz der Dillinger Luitpoldkaserne angetreten sind. „Das ist heute etwas Besonderes für uns – und es macht auch einen Unterschied, ob ein Standort wächst oder schrumpft“, sagt ein Angehöriger des Informationstechnik-Bataillons 292.
Bis zu 40 Millionen Euro sollen in die Modernisierung fließen
Wenn es um die Dillinger Kaserne mit ihren bisher 700 Soldaten geht, ist die Sache klar. Bis zu 40 Millionen Euro sollen, wie der nordschwäbische CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange jüngst mitteilte, in die Modernisierung des Bundeswehrstandorts Dillingen fließen. Und dabei stand die Luitpoldkaserne zu Jahrtausendbeginn auf einer Streichliste.
![Brigadegeneral Dietmar Mosmann, Oberbürgermeister Frank Kunz, der Kommandeur des IT-Bataillons 292 Markus Krahl und sein Stellvertreter Andreas Hadersdorfer (vorne von rechts) schritten am Donnerstagnachmittag die Paradeaufstellung auf dem Exerzierplatz der Dillinger Kaserne ab. Brigadegeneral Dietmar Mosmann, Oberbürgermeister Frank Kunz, der Kommandeur des IT-Bataillons 292 Markus Krahl und sein Stellvertreter Andreas Hadersdorfer (vorne von rechts) schritten am Donnerstagnachmittag die Paradeaufstellung auf dem Exerzierplatz der Dillinger Kaserne ab.](https://images.mgpd.de/img/100577423/crop/c1_1-w100/2108777169/1982723652/copy20of20dsc0092tif.jpg)
Doch das ist Vergangenheit. Das IT-Bataillon 292 bekommt an diesem Donnerstag Zuwachs. Die Truppe hat zu einem Aufstellungsappell geladen, bei dem die 6. Kompanie in Dienst gestellt wird. Brigadegeneral Dietmar Mosmann erinnert daran, dass diese Einheit für die Grundausbildung der Rekruten erst vor sieben Jahren in Dillingen aufgelöst worden sei. Doch jetzt soll die dreimonatige
50 Soldaten als Stammpersonal, dazu bis zu 144 Rekruten
Mosmann nennt die Konsequenz der Umstrukturierung für Dillingen: „Das IT-Bataillon 292 wächst, und zwar um eine Kompanie mit rund 50 Frauen und Männern als Stammpersonal.“ Hinzu kämen zunächst regelmäßig bis zu 96 Rekruten. Und in Zeiten nach der Corona-Pandemie sollen es bis zu 144 Soldaten sein, „die für drei Monate in Dillingen leben und anschließend ihre Erinnerungen an die Große Kreisstadt an der Donau in die ganze Republik tragen“, wie der Kommandeur der IT-Truppen betont. Die Grundausbildung hatte das Bataillon zuletzt aus eigener Kraft unter Covid-19-Bedingungen gestemmt. Mosmann zeichnet dafür stellvertretend Hauptmann Hieronymus Händly aus.
Die Zeremonie verfolgen einige geladene Gäste, überwiegend aus den Partnerkommunen. Oberstleutnant Markus Krahl, der Kommandeur des IT-Bataillons 292, betont, dass die Informationstechnologie innerhalb der Bundeswehr weiter an Bedeutung gewonnen habe. Gleichzeitig sei der „Cyber- und Informationsraum“ eine Ebene für gefährliche Angriffe geworden. Krahl begrüßt unter anderem die Bürgermeister Katja Müller (Lauingen), Gerrit Maneth (Höchstädt), Simon Peter (Holzheim), Gundelfingens Zweiten Bürgermeister Roman Schnalzger, den Landtagsabgeordneten Johann Häusler und Landrats-Stellvertreter Erhard Friegel.
"Starkes Signal für den Ausbau der Luitpoldkaserne"
Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz wertet den Aufstellungsappell als „ein starkes Signal für den Ausbau der Luitpoldkaserne und den Erhalt des Bundeswehr-Standorts Dillingen“. Im Übrigen bedeute DLG „Deutschlands liebenswerteste Garnisonsstadt“. Seit 1682 seien in Dillingen Truppen stationiert, sagt Kunz.
![Markus Krahl, Kommandeur des IT-Bataillons 292 am Standort Dillingen (links im Bild), übergibt den Wimpel der 6. Kompanie an den Kompaniechef Stefan Geiger. Markus Krahl, Kommandeur des IT-Bataillons 292 am Standort Dillingen (links im Bild), übergibt den Wimpel der 6. Kompanie an den Kompaniechef Stefan Geiger.](https://images.mgpd.de/img/100896820/crop/c1_1-w100/1492712967/574838668/copy20of20dsc0103tif.jpg)
Das Heeresmusikkorps aus Ulm spielt auf, der Höhepunkt des Appells beginnt: Kommandeur übergibt den Wimpel der 6. Kompanie an den Kompaniechef Stefan Geiger. Alexander Genthner wird zum Kompaniefeldwebel ernannt. Heiterer Stimmung verlassen am Ende auch die Gäste den Exerzierplatz. „Ich freue mich auf die Patenschaft mit der 6. Kompanie“, sagt Bürgermeisterin Katja Müller. Die Wiederaufnahme dieser Verbindung hat der Lauinger Stadtrat erst in diesen Tagen beschlossen.
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