Traditionell kamen alle, die den Zimmerer-Beruf erlernt haben, zur Freisprechfeier der Zimmererinnung Dillingen in ihrer Kluft ins Lutzinger IBL. Obermeister Alexander Gumpp sagte: „Ich bin begeistert, dass unsere Nachwuchskräfte, ob junge Frauen oder junge Männer, selbstbewusst in der Öffentlichkeit unsere Kluft tragen und so bekunden, dass sie zu unserem Beruf und zu unserer Arbeit stehen.“
Die Wirtschaftslage, so der Obermeister, sei im Handwerk nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt werde. Allerdings müssten die Verantwortlichen in der Politik „endlich verstehen“, dass nur Zusammenarbeit innerhalb der Parteien vernünftige Lösungen hervorbringe. „Frieden und Freiheit sind ein so großes Gut, das wir nicht leichtfertig verspielen dürfen. Das dürfen die Regierungen nicht ausblenden. Sonst treiben sie die Menschen in die Fänge von Parteien, deren Parolen so einfach wie falsch sind,“ mahnte Gumpp. „Extreme Parteien zu wählen, hat mit Protest nichts zu tun, das ist einfach Dummheit“, sagte er offen und forderte seine jungen Kolleginnen und Kollegen auf, sich genau zu überlegen, wem sie bei Wahlen ihre Stimme geben wollen.
Zimmerer-Freisprechung: Grußworte von Landrat und Landtagsabgeordnetem
Nach dem Obermeister gratulierten auch die Grußwortredner Manuel Knoll (Landtagsabgeordneter, CSU), Christian Weber (Bürgermeister von Lutzingen) und Peter Aicher (Landesinnungsmeister den jungen Zimmerinnen und Zimmerer). Sie forderten die Nachwuchskräfte auf, sich für die Zukunft „Schwung, Elan und eine positive Einstellung zu erhalten“. Holz sei der schönste Rohstoff, den es gebe und Bauen mit Holz sei aktiver Klimaschutz.
In seiner Festansprache betonte der Dillinger Landrat Markus Müller seine starke Verbundenheit mit dem Handwerk. „Ich kann es nicht oft genug sagen: Unsere Handwerkerinnen und Handwerker sind unsere Heimat- und Zukunftsmacher! Sie prägen das Bild unserer Heimat. Bleiben Sie unserer Region treu, bauen Sie Ihre Berufs- und Lebensperspektive in unserem Landkreis auf und tragen Sie dazu bei, dass wir unser Land weiterhin so schön und liebenswert bleibt.“ Müller dankte den Ausbildungsbetrieben, aber auch Eltern, Familien und Freunden der jungen Zimmerleute, für ihr Engagement im Lauf der Ausbildung. „Die hohe Ausbildungsleistung in den Handwerksbetrieben ist ein Segen für unsere Region. Nur mit bestens qualifizierten Fachkräften können unsere Betriebe auch in Zukunft ihre Arbeit und höchste Qualität liefern.“
Kreishandwerksmeister: „Sind mit 5,4 Millionen Handwerkern unverzichtbar für unser Land“
Bevor Kreishandwerksmeister Werner Luther die jungen Gesellinnen und Gesellen „von ihren Verpflichtungen gegenüber dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule“ freisprach, stellte er die Wirtschaftskraft des Handwerks in den Vordergrund. „In unserem Wirtschaftszweig sind 5,4 Millionen Menschen beschäftigt. Im Vergleich dazu arbeiten 800.000 Personen in der Automobilindustrie. Das zeigt, dass wir ein Riesenpotential haben und mit unseren Unternehmen und Fachkräften unverzichtbar sind für die Versorgung in unserem Land.“
Speziell das Zimmererhandwerk sei durch seine modernen Techniken und der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein wichtiger Partner für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die digitalen Anwendungen in diesem Handwerk böten enorme Möglichkeiten. Dennoch, so Luther, sei es unverzichtbar, dass die grundlegenden, handwerklichen Kenntnisse ausgebildet und trainiert würden. Goldene Meisterbriefe für Lebensleistung Eine besondere Auszeichnung durften bei der Freisprechfeier die Zimmerermeister Peter Glaß aus Pfaffenhofen und Josef Körle aus Höchstädt, Ortsteil Oberglauheim entgegennehmen. Sie wurden mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet. Maximilian Hartmann wurde als Innungsbester geehrt. (AZ)
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