Viele Interessierte an der Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieherin sind an diesem Samstag in die St.-Bonaventura-Fachakademie für Sozialpädagogik nach Dillingen gekommen. Beim Tag der offenen Tür erhalten sie von Lehrerinnen viele Informationen. Studierende erzählen zudem von ihren Erfahrungen aus dem Unterricht. Schulleiterin Tanja Barfüßer ist es wichtig, dass bei der Veranstaltung nicht nur Daten und Fakten im Vordergrund stehen. Das Ziel sei, angehende Bewerber zu informieren, aber auch einen Einblick in die Atmosphäre des Hauses zu geben. „Der Tag ist natürlich für die Öffentlichkeit, aber auch für die ganze Schulgemeinschaft. Viele Kollegen kommen mit der Familie und wir freuen uns auch, ehemalige Studierende hier zu sehen“, sagt Barfüßer. Familien sollen erfahren, wo die Studierenden den Tag verbringen und die Schulgemeinschaft ungezwungen erleben. Die Angebote zum Spielen, Entdecken und Produzieren richten sich dabei vor allem an Kinder.
Im Musikraum wird das Miteinander, das im Haus eine große Rolle spielt, deutlich. Lehrer, Studierende, Kleinkinder und deren Eltern singen zusammen Weihnachtslieder. Im Werkraum können Windlichter gestaltet werden. Die Studierende Annika Lürn hilft den Kindern dabei. Ihr gefällt an der Fachakademie in Dillingen vor allem, dass es „eine sehr kleine und familiäre Schule“ sei. „Die Ausbildung zur Erzieherin mache ich, weil ich den Umgang mit Kindern sehr gerne mag“, erzählt sie. Die kreativen Fächer, Pädagogik und die Arbeit mit Menschen seien ebenfalls Gründe, wieso sie sich für die Ausbildung entschieden hat.
„Die nachhaltigen Spielsachen stehen unter dem Thema ‚Upcycling‘“
Im zweiten Stock bietet Lehrerin Mikaela Otelea mit Studierenden nachhaltige Spielsachen an, die im Unterricht hergestellt wurden. Kinder können diese ausprobieren und es gibt Anleitungen zum Nachbasteln, die man mitnehmen darf. Vor allem die Murmelbahn ist sehr beliebt. „Die nachhaltigen Spielsachen stehen unter dem Thema ‚Upcycling‘“, erklärt Otelea. Außerdem seien sie sozusagen ein Gegentrend zu digitalen Spielen. „Griffige Spiele kommen durch die Elektrik ja immer mehr aus der Mode“, bedauert die Lehrerin. Nebenan kann man sich an einem Hindernisparcours versuchen. Mit einem Würfel erhält man die Anzahl an Hindernissen, die es zu bewältigen gilt. Auch einige Lehrer probieren den Parcours. Organisatorin Sandra Biehlmayr freut sich, an der St.-Bonaventura-Fachakademie zu unterrichten. „Auch wenn der Stundenplan immer gleich ist, ist jeder Tag sehr abwechslungsreich“, sagt sie.
Christine Gehring ist seit 20 Jahren Lehrerin. Sie bietet beim Tag der offenen Tür unterschiedliche chemisch-physikalische Experimente an. „Es sind Dinge, die Kinder gerne ausprobieren“, betont sie. „Die Versuche sind nicht gefährlich und haben Alltagsbezug. So lernt man im Kindergarten am besten physikalische Grundsätze.“ Bei einem Experiment sollen mithilfe von Filterpapier und Wasser die verschiedenen Farbtöne schwarzer Filzstifte getrennt werden. Gehring erklärt: „Schwarz ist nicht gleich Schwarz. Es entstehen verschiedene Farben, je nach Hersteller.“ Chromatografie nennt sich der Vorgang. Besucherin Anna Wollmann macht einen Versuch zur Oberflächenspannung von Wasser. Sie soll schätzen, wie viele Steine noch in ein bereits volles Glas Wasser passen. „Sieben“, denkt sie und hat damit Recht.
In der achten Klasse machte Wollmann bereits ein Praktikum im Kindergarten. Für sie steht fest: „Ich will unbedingt mit Kindern arbeiten.“ Ihre Mutter Barbara Wollmann versucht sich an einem Rätsel für Erwachsene. Eine Münze liegt in einem Teller voller Wasser. Mithilfe einiger Utensilien soll sie die Münze trockenlegen, ohne diese dabei zu berühren. Barbara Wollmann gefallen die Experimente. „Auch als Erwachsener merkt man sich die Dinge besser, wenn man sie so einfach vor Augen hat.“ Im Café im ersten Stock verkaufen Schülerinnen und Schüler Fair-Trade-Produkte. Was mit dem Erlös passiert, werden die Studierenden hinterher entscheiden.
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