Johann Häusler spielt die Sache ein wenig herunter. „Es ist doch nichts Besonderes, dass jemand alt wird“, sagt der Biberbacher. Aber es sei „eine Gnade, wenn man gesund alt werden darf“, betont der Landtagsabgeordnete, der am heutigen Donnerstag, 3. Februar, seinen 70. Geburtstag feiert. Die Worte des FW-Politikers sind keine Floskel, denn vor gut einem Jahr hatte Häusler Riesenglück, als er auf der Treppe im Bürogebäude des Landtags stürzte. Etwa vier Stunden lang war der Abgeordnete nach dem Malheur ohne Bewusstsein. Er zog sich eine Kopfverletzung zu und verlor viel Blut. Zum Glück ging der Unfall für Häusler am Ende gut aus.
Die Petition von Xaver Kerle aus Lutzingen steht zur Diskussion
Seinen 70. Geburtstag wird der Biberbacher heute nicht groß feiern. Vormittags ist Häusler noch im Bayerischen Landtag in München. Der sozialpolitische Arbeitskreis von CSU und Freien Wählern tagt. Und dann ist da auch noch eine Sitzung des Bildungs- und Kulturausschusses, in dem Häusler Mitglied ist. Ausgerechnet an seinem 70. Geburtstag steht die Petition des Lutzingers Xaver Kerle, der in der Zeit von Corona die räumlich beengten Verhältnisse in zwei Klassenzimmern in der Höchstädter Grundschule moniert, auf der Tagesordnung.
Wegen Corona sind Ausschüsse im Landtag kleiner besetzt
Der Abgeordnete sagt, er habe mit dem Ausschussvorsitzenden Tobias Gotthardt noch nicht geklärt, wer an der Sitzung teilnehme. Wegen Corona seien die Ausschüsse gegenwärtig nur zur Hälfte besetzt. Der Biberbacher wird aber zumindest in räumlicher Nähe sein. „Ich will natürlich wissen, wie die Petition ausgeht“, sagt Häusler. Nachmittags werde er dann zu Hause in Biberbach sein. Und am Abend will Häusler den runden Geburtstag coronakonform in kleinem Kreise feiern – mit seiner Frau Maria, den Kindern und den Enkeln. „Was ich da einspare, werde ich dem Ugandaverein um Pater Joseph Kato für den Bau einer Schule in Afrika zur Verfügung stellen“, kündigt der Abgeordnete an.
Der ehemalige Landwirt und langjährige Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Franken-Schwaben zog 2014 als Nachrücker für Ulrike Müller, die ins Europaparlament gewählt worden war, in den Bayerischen Landtag ein. Im Oktober 2018 wurde der FW-Politiker über die Liste erneut in den Landtag gewählt.
Ein Freie-Wähler-Büro in Wertingen
Als stellvertretender Vorsitzender der FW-Landtagsfraktion ist Häusler für überregionale Organisationen wie den Bauernverband, die Gewerkschaften und Jugendverbände zuständig. Der heute 70-Jährige, der in der Wertinger Laugnastraße ein Büro betreibt, ist zudem Mitglied in den Ausschüssen Bildung und Kultur sowie Arbeit und Soziales.
In einem Interview hat der FW-Politiker bereits im vergangenen Jahr durchblicken lassen, dass er bei der Landtagswahl 2023 wieder kandidieren will. „Ich fühle mich gesund, fit und bin arbeitsfähig“, sagt der 70-Jährige. Die Entscheidung, ob er im Alter von 71 Jahren wieder antreten darf, liege aber bei den FW-Kreisverbänden Dillingen und Augsburg. „Wenn es anders kommen sollte, hätte ich damit auch kein Problem“, sagt Häusler. Wenn ein jüngerer Kollege unbedingt kandidieren möchte, werde er dem nicht im Wege stehen.