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Dillingen: Betrüger aus Dillingen muss jahrelang in Haft

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Betrüger aus Dillingen muss jahrelang in Haft

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    Um Hunderttausende Euros hat ein Mann aus dem Landkreis Dillingen Freunde, Bekannte und Geliebte betrogen. Jetzt muss der 58-Jährige ins Gefängnis.
    Um Hunderttausende Euros hat ein Mann aus dem Landkreis Dillingen Freunde, Bekannte und Geliebte betrogen. Jetzt muss der 58-Jährige ins Gefängnis. Foto: Ralf Lienert (Symbol)

    Er betrog Freunde, Bekannte und sogar Partnerinnen. Deshalb musste sich ein Mann aus dem Landkreis Dillingen vor dem Augsburger Landgericht verantworten. Über Jahre hinweg, so die Auffassung des Gerichts, log der Mann seiner Umgebung etwas vor, um sich selbst zu bereichern. Nun muss er in Haft.

    Angeklagt war der 58-Jährige, der vor seiner Verhaftung zuletzt in Günzburg lebte und nebenberuflich Geldanlagen vermittelte, wegen insgesamt 87 Fällen des Betrugs, Subventionsbetrugs und der Urkundenfälschung. Der Mann hat laut Gericht ein befreundetes Ehepaar, Geliebte, Freunde und Bekannte betrogen. Insgesamt gab es wohl neun Geschädigte. Allen täuschte er vor, besonders lukrative, kurzfristige Geldanlagen mit einer Laufzeit von nur 30 Tagen bei sehr hohen Zinsen bei einer Firma tätigen zu können. Er überzeugte die Geschädigten davon, als Vermittler bei dem Unternehmen besonders gute Konditionen zu erhalten. Doch auch wenn es die Firma tatsächlich gibt, die Möglichkeiten zur Kurzzeitgeldanlage waren reine Erfindung. So brachte er seine Bekannten um Tausende Euros, in einem Fall wohl sogar um 100.000 Euro. Insgesamt geht es um einen mittleren bis hohen sechsstelligen Betrag.

    Der Mann aus Dillingen täuschte auch Goldgeschäfte vor

    Das Geld verwendete der Angeklagte zum Teil für die Tilgung seiner Schulden. Außerdem bestritt er damit seinen Lebensunterhalt. Einen Teil davon zahlte er zudem wie in einem Schneeballsystem als vermeintliche Zinsen oder Anlagerückzahlungen an die Geschädigten zurück, um seine betrügerischen Machenschaften möglichst lange am Laufen zu halten. Über fünf Jahre, von 2015 bis 2020, hat er sich nach Auffassung des Gerichts so bereichert.

    Aber das war nicht alles: Einer Bekannten aus München täuschte er zudem vor, günstig an Gold kommen zu können. Ihr ließ er in dem Zuge sogar vermeintliche Kaufbestätigungen zukommen, worauf sie ihm knapp 65.000 Euro überwies.

    Im Zusammenhang mit der Auszahlung einer Lebensversicherung behauptete er der Bekannten gegenüber außerdem, dass ihr ein höherer Betrag zustehen würde und er einen Anwalt kenne, der bei Vorauszahlung von 4000 Euro ihre Ansprüche durchsetzen würde. Die Frau hat ihm das Geld hierfür überlassen. Der wiederum behielt es, ohne den Anwalt zu beauftragen.

    Mehr als fünf Jahre Haft für den Mann aus Dillingen

    Auch die Corona-Pandemie nutzte der 58-Jährige aus: Er beantragte mit falschen Angaben Sofortgelder und richtete so einen Schaden von 3100 Euro an (Subventionsbetrug).

    Es war nicht das erste Mal, dass der Mann vor Gericht stand. Vom Amtsgericht Dillingen wurde er bereits wegen Computerbetrugs in 17 Fällen verurteilt, weil er 91.700 Euro vom Konto seiner Schwiegermutter abgehoben hatte, ohne dass sie davon wusste.

    Das Landgericht Augsburg verurteilte den Mann schließlich wegen Betrugs und Subventionsbetrugs in insgesamt 51 Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Außerdem wird Wertersatz in Höhe von knapp 570.000 Euro angeordnet.

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