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Deisenhofen: Deisenhofens letzter Bürgermeister Heribert Zengerle wird 80

Deisenhofen

Deisenhofens letzter Bürgermeister Heribert Zengerle wird 80

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    Heribert Zengerle aus Deisenhofen feiert seinen 80. Geburtstag. Er hat sich über 50 Jahre für seine Mitbürger eingesetzt.
    Heribert Zengerle aus Deisenhofen feiert seinen 80. Geburtstag. Er hat sich über 50 Jahre für seine Mitbürger eingesetzt. Foto: Horst von Weitershausen

    In die Wiege war ihm bei seiner Geburt am 26. Februar 1944 nicht gelegt worden, dass er sich über 50 Jahre in den Dienst seiner Mitmenschen stellen werde. Denn zu dieser Zeit war es für seine Eltern, die einen Bauernhof in Deisenhofen bewirtschafteten, sehr ungewiss, wie sich die gesellschaftliche und politische Zukunft in Deutschland gestalten werde. Neben der Landwirtschaft war sein Vater auch noch als Wagnermeister tätig und so hatte die Familie ein recht gutes Auskommen, denn die Räder mussten zu dieser Zeit ja noch für den von Nazideutschland erhofften "Endsieg" rollen.

    Doch die Zeiten änderten sich und Heribert Zengerle besuchte die Deisenhofener Volksschule, anschließend die zur damaligen Zeit wichtige Handelsschule in Donauwörth, um später zum Bankkaufmann in der Sparkasse Dillingen anzutreten. Und wie viele andere traf er bei der Arbeit auch seine spätere Partnerin und große Liebe.

    Zengerle wollte sich auch nach der Gebietsreform für Deisenhofen einsetzen

    Ein familiäres und berufliches Leben, wie es zu damaligen Zeiten eigentlich vollends ausgefüllt erschien, doch nicht für Heribert Zengerle. Im Mai 1975 stellte er sich zur Wahl als Bürgermeister in Deisenhofen, mit dem Wissen, dass sein Heimatdorf drei Jahre später seine Selbstständigkeit verlieren und von der Stadt Höchstädt im Rahmen der Gemeindegebietsreform eingemeindet werden würde. „Hier wollte ich unbedingt für meine Deisenhofer Mitbürger mitbestimmen können“, sagt der Jubilar, denn viele von ihnen hätten damals die Befürchtung gehabt, von der Kernstadt

    Daher habe er sich auch um einen Stadtratssitz beworben, den er letztlich über 24 Jahre innegehabt habe. Zudem war er sechs Jahre lang Höchstädts Dritter Bürgermeister. Dabei blieb es jedoch nicht. 30 Jahre Vorsitzender des Feuerwehrvereins Deisenhofen, 24 Jahre Mitglied der Kirchenverwaltung Deisenhofen, davon 22 Jahre Kirchenpfleger sowie Mitglied und Vorstand: Zengerle war an vielen Stellen in seinem Heimatdorf aktiv.

    Zengerle verweist dabei auch auf die zahlreichen baulichen Maßnahmen, die er in diesen Funktionen für sein Heimatdorf „mit der großartigen Unterstützung“ von Höchstädts damaligem Bürgermeister Gerhard Kornmann, seiner Amtsnachfolgerin Hildegard Wanner und nicht zuletzt „dem großen, unermüdlichen Einsatz“ des ehemaligen Stimmkreisabgeordneten Georg Winter habe durchführen können. 

    Für all diese Aufgaben sei seine Frau Erika der große Rückhalt gewesen, sagt Zengerle. Im Jahr 2008 habe er dann aber schließlich beschlossen, den Stadtrat zu verlassen und nach und nach auch die Ehrenämter in den Vereinen abzugeben.

    Große Freude habe er empfunden, als ihm im September 2018 die Bürgermedaille der Stadt Höchstädt verliehen wurde, berichtet der Jubilar. Eine große Anerkennung für die vielen Jahre, die ihm jedoch niemals zu Last geworden sind. „Im Gegenteil, ich habe mich immer gefreut, wenn ich im Sinne meiner Mitbürger entscheiden und handeln durfte.“ Den Ehrentag feiert der Jubilar im Kreise seiner Familie im Finninger Schlössle. Eine zweite Feier mit Freunden und Weggefährten wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen, sagt Zengerle. 

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