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Coronavirus: Millionen Mundschutzmasken aus Höchstädt

Coronavirus

Millionen Mundschutzmasken aus Höchstädt

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    Wer seine Masken wiederverwenden will, der kann sie bei 65 bis 70 Grad eine halbe Stunde im Backofen erhitzen. Trockene Hitze tötet die Coronaviren ab. Aber Vorsicht: Lieber erst eine testen, dann die nächste Maske erhitzen.
    Wer seine Masken wiederverwenden will, der kann sie bei 65 bis 70 Grad eine halbe Stunde im Backofen erhitzen. Trockene Hitze tötet die Coronaviren ab. Aber Vorsicht: Lieber erst eine testen, dann die nächste Maske erhitzen. Foto: Simone Bronnhuber

    Ab Montag gilt in Bayern Maskenpflicht. Schon jetzt sind die Masken oft und schnell vergriffen. Ein Höchstädter Unternehmer sagt, dass er unbegrenzt liefern kann. Aber nicht jeder will seine Masken. Woran das liegt? Wir haben mit Christian Bschorer gesprochen.

    „Maxhealthshop“ ist der Name Ihrer Firma. Dabei handelt es sich um einen Onlineshop, richtig?

    Bschorer: Es ist ein reiner Onlineshop, der seit 2015 besteht. Abholungen sind nur möglich, wenn sie vorher online bestellt wurden, da wir bezüglich der Waren noch mehr, sehr verschärft, auf Hygiene achten. Meine Frau Stefanie Bschorer und ich betreiben den Shop zusammen, vorher jedoch nur als Ebay-Shop.

    Worauf sind Sie spezialisiert?

    Bschorer: Eigentlich betreiben wir eine Firma für Garten- und Zaunbau. Im Onlineshop waren Gartenbauartikel, Zäune und Handschuhe, Grassamen, Dünger, und eben Schutzausstattungen für Dünger und Unkrautmittel. Über die Lieferanten bezüglich Schutzausstattungen, eben Masken, haben wir sehr guten Zugang zu den Waren. Aufgrund der Übersichtlichkeit wurden die restlichen Waren (Zäune, Grassamen etc.) aus dem Ebay-Shop aktuell entnommen.

    Ab Montag gilt in Bayern die Maskenpflicht. Sie haben Masken. Welche und eignen diese sich zum Schutz?

    Bschorer: Aus unserer Sicht möchten wir das anders herum beantworten. Tücher aus Stoff sind aus unserer Sicht kein ausreichender Schutz und nur eine Pseudomaßnahme, weil der Stoff in circa drei Minuten durchgeatmet sein sollte und so eine Übertragungsbrücke darstellt. Einen Mindestschutz bieten dreilagige Mundschutzmasken. Hierbei ist die äußere Schicht flüssigkeitsabweisend.

    Spätestens nachdem Ministerpräsident Markus Söder die Maskenpflicht bekannt gab, ist der Mundschutz so gut wie überall immer schnell ausverkauft.

    Bschorer: Das ist uns völlig fraglich, wir haben über unser Netzwerk täglich Zugang zu mindestens 500000 bis zehn Millionen Masken aller Art. Aus unserer Sicht ist es völliger Unsinn, dass es keine Masken gibt, oder die schwer zu beschaffen wären. Wer keinen Zugang zu dem Netzwerk der Lieferanten hat, hat es dennoch nicht schwerer, denn viele Firmen und Behörden bekommen ja Angebote. Auf Grund unserer geplanten Beschaffungsorganisation haben wir zwischen 50000 und 250000 Mundschutzmasken auf Lager.

    Mundschutz-Spenden werden teils abgelehnt

    Im Gespräch mit unserer Zeitung haben Sie erwähnt, dass Behörden und Ämter Ihre Spenden und Angebote teils abgelehnt hätten. Stimmt das und warum?

    Bschorer: Wir boten schon vor Monaten Behörden und Ämtern unserer Kontakte an. Die Antwort ist entweder keine, oder dass sie keinen Bedarf haben und sich melden würden, wenn Bedarf bestünde. Der dritte Grund ist, dass wir als kleiner Onlineshop den örtlichen Behörden zu teuer sind. Letztlich gibt es Masken, aber beschafft werden diese nur zu Schleuderpreisen. Klar sind die nur mit einer Vorauskasse und zwei bis sechs Wochen Lieferzeit auch günstiger zu bekommen, jedoch besteht das Risiko, dass das Zertifikat gefälscht ist oder die Qualität nicht gemäß den CE-Richtlinien. Wir haben uns darauf besonnen, keine Lieferzeiten zu verkaufen, sondern jegliche Mundschutzmasken lagernd vorzuhalten.

    Woher kommen Ihre Masken?

    Bschorer: Wir hatten anfangs viele Masken von deutschen Herstellern, die in China und Südafrika produzieren lassen. Mittlerweile sind alle Mundschutzmasken aus China.

    Masken stammen aus China

    Können bei Ihnen nur Massenbestellungen aufgegeben werden?

    Bschorer: Nein. Unser Shop ist für alle gedacht. In unserem Onlineshop kann von ein Stück bis mehrere Hundertausende bestellt werden. Dem Bundesgesundheitsministerium lieferten wir knapp eine halbe Million FFP2-Masken. Der bayrischen Staatskanzlei boten wir zehn Millionen Masken, da diese ein paar Tage im Netzwerk vergeblich einen Käufer suchten. Sie wurden dann unter Großhändlern gestückelt verkauft. Auch örtlichen Firmen lieferten wir schon Kleinmengen oder große sechsstellige Stückzahlen. Sie nutzen die kurzen Lieferwege, schnelle Bereitstellung und unsere großen Lagermengen.

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    Sie verkaufen die Masken nicht nur, sondern haben schon jede Menge gespendet. Können Sie ein paar Beispiele nennen?

    Bschorer: Ja, das stimmt. Wir machen das im Stillen. Etliche Spenden gingen an Patienten, die schwer krank sind und hochwertige FFP3-Masken benötigen, die sind schwer zu bekommen. Jedoch haben wir auch die in kleinen Mengen auf Lager. Dem Heilig-Geist-Stift in Dillingen haben wir erst kürzlich 200 FFP2-Masken gespendet. Des Weiteren spendeten wir Arztpraxen oder auch Freiwilligen Feuerwehren Masken – ohne Werbung für uns zu machen. In Buchdorf haben wir aufgrund der Herkunft unseres Vertriebsberaters Herrn Dirschinger ebenfalls „3-lagige Kindermasken“ gespendet, da diese kindgerecht und mit bunten Motiven aufwarten und somit unseren Kindern ebenfalls Schutz bieten sollen und gleichzeitig nicht zu steril wirken.

    FFP2-Masken und bunte Masken für Kinder

    Manche lehnen Ihre Spenden ab.

    Bschorer: Leider ja. So wollte die Stadt Donauwörth keine 200 FFP2-Mundschutzmasken. Begründung war, man erhalte schon eine weitaus größere Spende eines ansässigen Unternehmers und daneben erscheine unsere Spende eher klein und man lehne ab. Auch weitere Spendenangebote an Behörden blieben ohne Antwort oder wurden abgelehnt. Die Not an Mundschutzmasken kann somit nicht besonders groß sein. Wenn wir dann jedoch in der Zeitung lesen, dass dann genau diese Behörden „händeringend nach Mundschutzmasken suchen“, ist sicherlich nachvollziehbar, dass wir uns fragen, was hier los ist. Örtlichen Wirtschaftsvereinigungen boten wir gesamt knapp 10000 Mundschutzmasken als Spenden an, damit die örtlichen Geschäfte am Montag zum Beginn der Maskenpflicht ausreichend versorgt werden können. Auch hier erfolgte entweder keine Antwort, oder die Spende wurde leider als „Werbung machen“ bewertet und abgelehnt. Wir gehen nun in die einzelnen Geschäfte und fragen die Besitzer selbst, ob sie unsere Unterstützung als Spenden möchten beziehungsweise benötigen. Aus unserer Sicht geht es definitiv nicht um eine Werbung, sondern wir bieten der Region an, sie zu unterstützen. Schließlich sind auch wir froh um die Geschäfte in Höchstädt und der Region.

    Wie lange können Sie garantieren, dass Sie Masken liefern können?

    Bschorer: Mit unserem europaweiten Lieferantennetzwerk sind wir uns absolut sicher, dass uns die Mundschutzmasken jeglicher Art nicht ausgehen werden.

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