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Buttenwiesen: TSV Buttenwiesen feiert 111-jähriges Jubiläum

Buttenwiesen

TSV Buttenwiesen feiert 111-jähriges Jubiläum

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    Ein Medley an Übungen zeigte die Gruppe "Prävention" des TSV Buttenwiesen beim Festabend auf der Bühne. Hier schwungvolle Trommelschläge auf Gymnastikbällen.
    Ein Medley an Übungen zeigte die Gruppe "Prävention" des TSV Buttenwiesen beim Festabend auf der Bühne. Hier schwungvolle Trommelschläge auf Gymnastikbällen. Foto: Günther Herdin

    Im Film, den der TSV Buttenwiesen am Festabend anlässlich seines 111-jährigen Vereinsjubiläums den geladenen Gästen präsentierte, wurde nicht überliefert, wie das Wetter am 27. April 1913 im Zusamtal gewesen ist. Starkregen wie am vergangenen Freitagabend dürfte es aber nicht gegeben haben. Der Vereinsvorsitzende Markus Kehl ging bei seiner Begrüßung natürlich auf das aktuelle Wetter ein. Zum Glück habe der TSV aber einige Ausweichmöglichkeiten, so wie die Gemeindehalle, in welcher die große TSV-Familie einen Querschnitt aus ihren derzeitigen Aktivitäten zum Besten geben konnte. Die geplanten Veranstaltungen am Wochenende, wie zum Beispiel das Tennisturnier am neuen Sportheim, wurden abgesagt.

    Schauplatz der TSV-Feierlichkeiten war neben der Gemeindehalle die Riedblickhalle. Es wurde unter anderem Volleyball gespielt, zudem waren eine Hüpfburg und ein Bewegungsparcours aufgebaut. Obendrein konnte am Samstag beim Public Viewing das Finale der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund verfolgt werden. Besonderer Dank sprach Kehl dem Helferteam mit Verena Friedel an der Spitze aus. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von Ehemann Luitpold, Andrea und Alfred Ebert, Marina Braun, Rudolf Kratochvil und Florian Raab. 

    Der Verein werde durch das ehrenamtliche Engagement getragen, sagt die zweie Bürgermeisterin

    Zweite Bürgermeisterin Johanna Eser-Weidel gratulierte im Namen der Gemeinde und betonte, dass es der TSV Buttenwiesen über viele Generationen hinweg verstanden habe, die Menschen im Ort durch sein Angebot zu begeistern. Der TSV habe seit 111 Jahren nicht nur sportliche Maßstabe gesetzt, sondern auch sehr viel zum gesellschaftlichen Leben in

    Landrat Markus Müller sprach von einem "bewegten Jubiläum", das der Verein jetzt feiere. Er erinnerte freilich auch daran, dass in 111 Jahren zwei Weltkriege überstanden werden mussten, die Menschen beim TSV andererseits aber in bewegten Zeiten auch mit Stolz auf 75 Jahre Grundgesetz zurückblicken könnten. Die Visionäre der Gründerzeit hätten ganz andere Voraussetzungen gehabt wie die heutigen Verantwortlichen, führte Müller aus. Erfreut zeigte sich der Landrat, dass der TSV Buttenwiesen neben dem 1. FC Heidenheim und dem FC Augsburg überregionale Präsenz ausstrahle. 

    Auch der Vizepräsident der Deutschen Turnliga war beim Jubiläum zu Gast

    Diese reicht unter anderem bis Cottbus. Aus der Stadt in Brandenburg an der polnischen Grenze reiste Mirko Wohlfahrt, der Vizepräsident der Deutschen Turnliga (DTL), nach Buttenwiesen an und musste bei seiner Rede eingestehen, dass er im Schwäbischen in wenigen Minuten einiges gelernt habe. So zum Beispiel, dass die Geistlichkeit – die beiden Ortspfarrer Klaus Ammich und Mathias Kotonski waren anwesend – ein derartiges gesellschaftliches Ereignis begleiten oder Musiker wie die Jazz/Taste Big Band aus Wertingen mit Sängerin Carola Egger für gehobene Unterhaltung sorgten. "Das kenne ich in meiner Heimat nicht so", schilderte der DTL-Funktionär. 

    Als Gast nach Buttenwiesen war unter anderem auch Kühlenthals Bürgermeisterin Iris Harms gekommen. "Auf diesen Abend habe ich mich schon lange Zeit gefreut", sagte sie während einer Rauchpause und war stolz, wie ihre beiden Töchter bei einer Einlage der Turnerinnen am Schwebebalken mit weiteren TSV-Girls Akrobatik pur präsentierten. Gelungen waren auch die vielen anderen Einlagen wie zum Beispiel das Tanz-Duett von Marina Braun und Florian Raab oder die spaßige Seitpferdnummer mit Florian Raab und Luitpold Friedel. 

    Der TSV Buttenwiesen kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken

    Beim Tanz mit Bändern der Präventionsabteilung standen sechs ältere Damen auf der Bühne, die gemeinsam 493 Jahre mehr auf dem Buckel haben als der TSV mit seinen gerade mal 111 Lenzen. Und dennoch hat Buttenwiesens größter Verein seit seiner Gründung einige Meilensteine gesetzt. Nach der Gründung im Jahr 1913 folgte schnell durch den 1. Weltkrieg eine Unterbrechung, weiter ging es im Jahr 2020, als auch jüdische Mitglieder dem TSV Buttenwiesen angehörten. Diese durften durch das Rassegesetz ab 1935 nicht mehr Teil der TSV-Gemeinschaft sein. Mit Beginn des 2. Weltkriegs kam das Vereinsleben erneut zum Erliegen, ehe am 5. Mai 1946 ein erneuter Anlauf erfolgte. 

    Dreimal gewannen die TSV-Fußballer den Landratspokal im Altlandkreis Wertingen. Seit 2000 gibt es keine Fußball-Abteilung mehr, nachdem zunächst der SC Untere Zusam und später der FC Paffenhofen-Untere

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