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Buttenwiesen: Ein Dutch-Oven-Profi aus Buttenwiesen gibt Tipps

Buttenwiesen

Ein Dutch-Oven-Profi aus Buttenwiesen gibt Tipps

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    Andreas Bauer aus Buttenwiesen hat eine mobile Kochschule rund um den Dutch Oven.
    Andreas Bauer aus Buttenwiesen hat eine mobile Kochschule rund um den Dutch Oven. Foto: Laura Gastl

    Die heiße Kohle liegt auf und unter dem gusseisernen Topf. Mit einem Heber aus Metall zieht Andreas Bauer vorsichtig den heißen Deckel nach oben. "Ganz langsam, sonst fällt die Asche ins Essen", erklärt der Buttenwiesener. Zum Vorschein kommen Schicht-Spareribs mit Paprika und Zwiebel. Sie duften würzig, nach einem lauen Sommerabend am Lagerfeuer bei Bier und deftig-rauchigem Essen.

    Bauer hat in seinem Garten in Buttenwiesen das volle Programm aufgefahren: Unter einem Pavillon hat er Dutch Oven in allen Größen und Formen aufgereiht, kocht und backt darin auf Gas, mit Kohle oder über einer Feuerstelle. Mit den Feuertöpfen, die gerade sehr beliebt sind, kennt er sich aus. Vor drei Jahren baute er sich nebenberuflich eine mobile Kochschule auf. Im Zentrum des Ganzen steht der Dutch Oven. Aus Bauers Sicht ist der Topf die ideale Alternative zum Grillen – "oder auch die Ergänzung", wie er sagt.

    Experte aus Buttenwiesen weiß: Im Dutch Oven geht auch Apfelkuchen

    Eigentlich kann mit dem Dutch Oven auch drinnen auf dem Kochfeld gekocht werden. Doch da fehle einfach "das gewisse Feeling", findet Bauer. Das komme nur dann auf, wenn man mit seinem Feuertopf draußen steht. Das Nostalgische, das man aus alten Westernfilmen kenne, in denen die Cowboys mit ihren Dutch Oven in Planwagen unterwegs waren. Dabei sei der gusseiserne Topf längst nicht nur für Männer und das Zubereiten von Eintöpfen geeignet. Auch Brot oder Apfelkuchen lassen sich darin backen.

    Doch zurück zu den Spareribs. Die bekommen erst einmal eine Dusche aus Cola mit Kirschgeschmack und Barbecue-Soße, damit sie in genügend Flüssigkeit schwimmen und nicht anbrennen. "Normalerweise nehme ich dunkles Bier statt Cola", verrät Bauer, der gern Neues ausprobiert. Danach kommen Deckel und Kohle auf den Topf, und der Inhalt darf bis zu zwei Stunden vor sich hin köcheln. Wer mehr Röstaromen haben möchte, legt die Spareribs auf den Grill, bevor sie in den Dutch Oven wandern – und schon sind die zwei Domänen des Outdoor-Kochens kombiniert.

    Am Dutch Oven schätzt der Buttenwiesener, dass sich die Hitze gut verteilt und lange gespeichert bleibt. Sein ältester Topf ist bereits achteinhalb Jahre alt. "Der geht auch nicht kaputt", weiß Bauer. Wichtig sei die richtige Pflege. Bevor ein Dutch Oven zum ersten Mal benutzt wird, sollte er eingebrannt werden: Dafür wird der Topf einmal mit Rapsöl ausgeschwenkt und mit der Öffnung nach unten für rund zwei Stunden auf dem Grill erhitzt. Danach wird er mit heißem Wasser ausgespült und getrocknet – so wie nach jeder weiteren Benutzung. 

    Denn wichtig sei die sogenannte Patina: eine Schutzschicht im Topf. "Weich wie ein Babypopo", beschreibt Bauer das Gefühl, wenn er über die Innenfläche streicht. "Ist der Topf neu, fühlt sich die noch ganz rau an." Für das Gelingen der Gerichte sei eine intakte Patina essenziell, weshalb kein Spülmittel verwendet werden sollte. Auch Pasten, die speziell für die Reinigung angeboten werden, seien "Geldverschwendung". Ein Dutch-Oven-Klassiker sei Bauer zufolge Schichtfleisch. Weil das Rezept so fettig ist, sei es perfekt als erstes Gericht und für den Aufbau der Patina im neuen Topf geeignet.

    Die Rosmarinkartoffeln werden im Dutch Oven auf einer dicken Schicht Meersalz erhitzt.
    Die Rosmarinkartoffeln werden im Dutch Oven auf einer dicken Schicht Meersalz erhitzt. Foto: Laura Gastl

    Aber auch ganz viele andere Rezepte lassen sich im Dutch Oven zubereiten. Bauer zeigt Rosmarinkartoffel mit Knoblauch, die auf einer dicken Meersalzschicht im Feuertopf erhitzt werden – eine ideale Beilage etwa zum Steak vom Grill. Und seinen Rouladentopf, der an Geschnetzeltes erinnert: Dafür hat der Dutch-Oven-Experte das Rindfleisch klein geschnitten und die Zutaten, die normalerweise in die Roulade kommen – Zwiebel, Speck, Gewürzgurken – mit in die Soße gegeben. Nach eineinhalb Stunden Schmoren auf schwacher Hitze ist das Gericht ganz ohne aufwendiges Rollen der Rouladen fertig. 

    Andreas Bauer aus Buttenwiesen hat eine mobile Dutch-Oven-Kochschule

    Wenn Bauer mit seiner mobilen Kochschule unterwegs ist, dann bereitet er das Essen gemeinsam mit den Menschen zu und erklärt viel – zum Beispiel, wie viel Kohlebriketts für welches Gericht und welche Topfgröße benötigt werden. "Das ist aber nur für den Anfang", sagt der Buttenwiesener. Denn mit der Erfahrung komme auch das Gefühl, wie viel Kohle gebraucht wird. Gern kommt Bauer mit seinen Schülern ins Gespräch. Er schätzt nicht nur das Kochen im Dutch Oven selbst, sondern auch, dass er immer wieder neue Leute kennenlernt. Und das nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Dann sei besonders wichtig, dass eine Überdachung vorhanden ist, damit bei Wind und Wetter gekocht werden kann. Aber zurück in die warme Jahreszeit und die Urlaubssaison. Denn Bauers nächstes Ziel lautet: "Den Dutch Oven auf den Campingplatz bringen."

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