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Bundestagswahl: Ein junger Mann aus Höchstädt hat große Ziele

Höchstädt

Wollen Sie mal Abgeordneter für den Kreis Dillingen sein, Herr Knoll?

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    Der Höchstädter Manuel Knoll (hier auf der Brücke des neuen Herzogin-Anna-Rundwegs) ist zum Bezirksvorsitzenden der Jungen Union gewählt worden. Für einige Vorgänger war dieses Amt Sprungbrett für eine große politische Karriere.
    Der Höchstädter Manuel Knoll (hier auf der Brücke des neuen Herzogin-Anna-Rundwegs) ist zum Bezirksvorsitzenden der Jungen Union gewählt worden. Für einige Vorgänger war dieses Amt Sprungbrett für eine große politische Karriere. Foto: Berthold Veh

    Sie wurden in diesen Tagen zum Bezirksvorsitzenden der Jungen Union, der größten politischen Jugendorganisation in Schwaben, gewählt. War das ein Selbstläufer?

    Manuel Knoll: Ganz und gar nicht. Ich hatte mit der Immenstädter Stadträtin und Wirtschaftsreferentin Philine Blees eine profilierte Gegenkandidatin. Der politische Wettbewerb lief sehr fair ab. Bei der Kampfabstimmung in der Stadthalle in Neusäß konnte ich mich knapp mit 43 zu 35 Stimmen durchsetzen.

    Sie mussten demnach Strippen ziehen und Mehrheiten organisieren.

    Manuel Knoll: Das würde ich nicht so nennen. Solch eine Wahl ist immer auch eine Teamleistung. Man muss eine klare Vorstellung haben, wo es mit dem Bezirksverband der Jungen Union hingehen soll. Und mit diese Ideen sollten dann die Mitglieder begeistern.

    Klimaschutz und Infrastruktur liegen ihm am Herzen

    Was wollen Sie tun?

    Manuel Knoll: Wir wollen inhaltlich Impulse setzen und uns so für den Klimaschutz engagieren, dass unsere Wirtschaft nicht auf der Strecke bleibt. Es geht darum, die Industrie für den Klimaschutz zu begeistern. Ein wichtiges Thema ist für uns die Infrastruktur. Beim schnellen Internet sind wir längst nicht da, wo wir sein sollten.

    Was haben der frühere Dillinger Landrat Anton Dietrich, Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel, Günzburgs Landrat Hans Reichhart, Entwicklungsminister Gerd Müller, der einstige Donauwörther OB Alfred Böswald und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek gemeinsam?

    Manuel Knoll: Sie sind oder waren alle in der CSU.

    Ja, aber um das geht es hier nicht. Thema in diesem Interview ist ja Ihre Wahl bei der CSU-Nachwuchsorganisation Junge Union.

    Manuel Knoll: Frage verstanden, sie waren früher einmal JU-Bezirksvorsitzende in Schwaben.

    Für Sie könnte dieser Posten demnach ein Sprungbrett zu einer politischen Karriere sein.

    Manuel Knoll: Daran denke ich jetzt nicht. Früher war das ein Trittbrett, die Zeiten haben sich aber geändert. Anton Dietrich, Theo Waigel, Hans Reichhart, Gerd Müller, Alfred Böswald und Klaus Holetschek sind schon bedeutende Namen, und es sind große Fußstapfen, in die ich da trete.

    Löst er Georg Winter oder Leo Schrell ab?

    Wollen Sie einmal Georg Winter als Landtagsabgeordneten beerben oder Leo Schrell als Landrat?

    Manuel Knoll: Das ist doch derzeit keine Frage. Alle Posten sind hervorragend besetzt. Georg Winter macht eine hervorragende Arbeit, ich wüsste nicht, dass er aufhört. Und ebenso ist es bei Leo Schrell. Ich bin im vergangenen Jahr als Höchstädter Stadtrat und Dillinger Kreisrat gewählt worden. Es war in der Corona-Zeit stressig, sich hier vernünftig einzuarbeiten. Die Junge Union hat die Zahl ihrer Mandate im Kreistag sowie in den Stadt- und Gemeinderäten enorm gesteigert, und zwar auf 19. Dies war für mich Motivation, mich als JU-Bezirksvorsitzender zu bewerben. Bei der Wahl des Kreistags sind wir mit einer vollen Liste von 60 Kandidaten und Kandidatinnen angetreten, etwa 40 Prozent davon waren Frauen.

    In Umfragen war die CSU in diesen Tagen auf einen Wert von unter 30 Prozent gefallen. Wer trägt die Hauptschuld daran – der schwächelnde Unionskandidat Armin Laschet oder der unterlegene Konkurrent Markus Söder, der sich für den Besseren hält.

    Manuel Knoll: Dazu möchte ich nur soviel sagen, dass sich Laschet und Söder früher in der Kandidatenfrage hätten einigen müssen. Die Union sollte jetzt im Endspurt vor der Wahl nicht auf Umfragen schielen, sondern sich auf die wichtigen Themen fokussieren und diese ansprechen. Es ist schon ein Unterschied, ob Rot-Rot-Grün regiert oder CDU/CSU mit einem Partner.

    In welcher politischen Funktion sehen Sie sich in 20 Jahren?

    Manuel Knoll: Keine Ahnung, so weit denke ich nicht. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal darauf, dass ich meine Aufgabe als JU-Bezirksvorsitzender sowie als Stadt- und Kreisrat gut ausfüllen kann. Da ist viel zu tun. Vor der Bundestagswahl hatte ich zuletzt bereits um die vier Veranstaltungen pro Woche.

    Er ist 31 Jahre und seit 2020 im Stadtrat Höchstädt

    Manuel Knoll ist 31 Jahre alt. Der Höchstädter hat Politikwissenschaften und Betriebswirtschaft in einem deutsch-französischen Programm studiert – unter anderem in Rennes, Aix-en-Provence und Straßburg. Auf den Listen der Jungen Union wurde Knoll im März 2020 in den Höchstädter Stadtrat und Dillinger Kreistag gewählt.

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