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Bürgerversammlung in Syrgenstein: Nahwärme, Hochwasserschutz, Verkehr und Kinder

Syrgenstein

Warum es für Syrgenstein kein Nahwärmekonzept gibt

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    Syrgensteins Bürgerinnen und Bürger haben zahlreiche Fragen an die Rathauschefin.
    Syrgensteins Bürgerinnen und Bürger haben zahlreiche Fragen an die Rathauschefin. Foto: Hendrik Mzyk (Archivbild)

    Das Vereinsheim des SV Altenberg ist am Donnerstagabend prall gefüllt. Die Syrgensteiner Bürgerinnen und Bürger wollen wissen, wie es in ihrer Gemeinde weitergeht – und im Rahmen der Bürgerversammlung so einige Fragen beantwortet haben. Eine davon lautet: Warum gibt es in Syrgenstein kein Konzept für ein Nahwärmenetz? „Meine Hoffnung war der Wasserstoff“, antwortet Bürgermeisterin Mirjam Steiner. Aber die Technik um das leicht entzündliche Gas, das etwa per Elektrolyse durch grünen Strom aus Windrädern hergestellt werden kann, sei nicht so schnell vorangeschritten, wie sie sich das gewünscht habe. Das mit dem Nahwärmenetz sei generell ein schwieriges Thema, sagt Steiner. „Ich bin davon überzeugt, dass es für Syrgenstein im Moment kein ideales Konzept gibt“, erläutert sie. „Wir können jetzt nicht ruhigen Gewissens dafür stehen.“ Denn, ob die Versorgung immer sichergestellt werden kann, das könne sie nicht garantieren. Schon der Wegfall eines Investors könne ein großes Risiko bergen.

    Eine weitere Frage dreht sich um Syrgensteins nicht existenten Hochwasserschutz. „Die Pläne sind seit 2018 fix und fertig“, entgegnet die Rathauschefin. Das Problem: „Wir müssten Stand jetzt 100 Prozent selbst zahlen.“ Die Kosten seien vor sechs Jahren auf etwa sechs Millionen Euro geschätzt worden. Diese sei aber in der Zwischenzeit wohl noch höher, führt sie aus. Da die Baukosten das berechnete Schadenspotenzial übersteigen würden, gebe es keinen Zuschuss. Das könne sich Syrgenstein nicht leisten.

    In Syrgenstein werden regelmäßig Verkehrsregeln gebrochen

    Was zahlreiche der anwesenden Bürgerinnen und Bürger beschäftigt, ist die Anhäufung von Verkehrsregelbrüchen im Gemeindegebiet. Ein Bürger kritisiert etwa, dass die Rechts-vor-links-Regelung in vielen Straßen schlicht nicht eingehalten würde. Andere beschweren sich über zu schnelles Fahren oder darüber, dass in Spielstraßen geparkt werde. Diese Probleme sind Steiner und dem Gemeinderat durchaus bewusst. „Den Schilderwald vergrößern“ wollten sie deshalb aber vorerst nicht. Vor allem die Falschparker würden regelmäßig postalisch angeschrieben. „Aber ohne Konsequenzen hat das keine Wirkung“, sagt Steiner.

    Ein weiteres Problem seien Autos, die am Straßenrand parken. Denn die verlangsamten das Durchkommen im Ort erheblich. Rein rechtlich gesehen sei das in Ordnung, erklärt die Bürgermeisterin. Solange noch drei Meter Restbreite übrig seien, könne nicht dagegen vorgegangen werden. Dass es immer mehr geparkte Autos auf den Straßen Syrgensteins geparkt werden, habe mehrere Gründe. Zum einen wohnten die Kinder heutzutage länger im Elternhaus und hätten eigene Fahrzeuge. Aber auch Menschen, die zuziehen, hätten oft keine Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück. „Wir werden das Thema weiterhin haben“, sagt Steiner, eine Besserung erwarte sie nicht.

    Syrgenstein muss voraussichtlich Einrichtungen für Nachwuchs erweitern

    Ein großes Thema, das Syrgenstein in den kommenden Jahren beschäftigen wird, ist der Nachwuchs, erklärt Bürgermeisterin Mirjam Steiner im Rahmen ihres Vortrags. Denn wegen des Neubaugebiets „Kirchfeld Süd“ und voraussichtlich steigenden Zahlen an geflüchteten Familien, die etwa in der neuen Containeranlage in Landshausen unterkommen werden, würden auch mehr Kindergarten- und Schulplätze benötigt. Das „Forsthaus“, eigentlich der ehemalige Kindergarten der Gemeinde, wurde deshalb bereits wieder in Betrieb genommen und soll weiterhin aktiv bleiben. Auf Dauer werde auch das nicht reichen, erklärt die Rathauschefin. Wenn die Anzahl der Kinder weiter steigt, plant die VG, einen weiteren Kindergarten in Landshausen zu errichten. Im Moment sei das noch nicht zwingend erforderlich.

    Da Eltern ab 2026 stufenweise das Recht auf eine Ganztagsbetreuung an Schulen erhalten werden, muss die Syrgensteiner Grundschule voraussichtlich erweitert werden. Möglich sei etwa ein Anbau oder der Umbau der alten Schulturnhalle, erklärt Steiner. Die Gemeinde rechnet dafür mit Ausgaben in Höhe von etwa eineinhalb bis zwei Millionen Euro. Etwa 4,7 Millionen Euro werden in das neue Feuerwehrhaus fließen. „Es ist jetzt ziemlich weit fortgeschritten“, sagt die Bürgermeisterin, das Leistungsverzeichnis könne bald fertiggestellt werden. Im kommenden Jahr soll der Bau beginnen.

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